Samstag, 30. Juni 2007

Sich Sägen bringt Regen.

Jetzt bin ich in Schleswig-Holstein. Meine Cam habe ich natürlich doch vergessen, aber nicht so wild. Heute war ich im Dorf zum Einkaufen, und auf dem Rückweg fing es an zu regnen. Ich war gerade am Markt, fünf Minuten von meinem Elternhaus, als die ersten kleinen Tröpfchen herunterkamen. Lächelnd dachte ich: "In Frankfurt hätten jetzt schon alle den Regenschirm aufgespannt; hier keiner. Schleswig-Holstein halt." Als ich an der Ampel stand, wurde der Regen etwas stärker, und ich entschied mich, doch den Regenschirm aus dem Rucksack zu nehmen. Als es grün wurde und ich den Schirm (übrigens ein Erbstück von meiner verstorbenen Oma) gerade aufgespannt hatte, pladderte es schon ganz hübsch. Innerhalb von zwei Minuten waren meine (eigentlich sonst recht wasserbeständigen) Schuhe durchnässt. Es quitschte und quatschte nur so bei jedem Schritt. Als ich drei Minuten später bei meinem Elternhaus ankam, waren meine Jeans durchnässt bis zu den oberen Oberschenkeln, bis da, wo die Jacke anfängt. Die Schuhe und Strümpfe fühlten sich an, als wäre ich direkt durch die Ostsee gelaufen. Fröhlich das Schleswig-Holstein-Lied summend lief ich hinauf in mein Zimmer, trocknete mich ab und suchte im Schrank nach alten, aber trockenen Klamotten. Ja, so ist das hier oben, so schön. Ich hatte es ganz vergessen.

Das Schleswig-Holstein-Lied (man beachte den Gottesbezug)

Schleswig-Holstein, meerumschlungen,
deutscher Sitte, hohe Wacht,
wahre treu, was schwer errungen,
bis ein schönrer Morgen tagt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland

Ob auch wild die Brandung tose,
Flut auf Flut, von Bai zu Bai:
O, laß blühn in deinem Schoße
deutsche Tugend, deutsche Treu.
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
bleibe treu, mein Vaterland!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
bleibe treu, mein Vaterland!

Doch wenn inn´re Stürme wüten,
drohend sich der Nord erhebt,
schütze Gott die holden Blüten,
die ein mildrer Süd belebt!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
stehe fest, mein Vaterland!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
stehe fest, mein Vaterland!

Gott ist stark auch in den Schwachen,
wenn sie gläubig ihm vertrau´n;
zage nimmer, und dein Nachen
wird trotz Sturm den Hafen schau´n!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
harre aus, mein Vaterland!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
harre aus, mein Vaterland!

Von der Woge, die sich bäumet
längs dem Belt am Ostseestrand,
bis zur Flut die ruhlos schäumet
an der Düne flücht´gem Sand. -
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
stehe fest, mein Vaterland!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
stehe fest, mein Vaterland!

Und wo an des Landes Marken
sinnend blinkt die Königsau,
und wo rauschend stolze Barken
elbwärts ziehn zum Holstengau. -
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
bleibe treu, mein Vaterland!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
bleibe treu, mein Vaterland!

Teures Land, du Doppeleiche,
unter einer Krone Dach,
stehe fest und nimmer weiche,
wie der Feind auch dräuen mag!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland!
Schleswig-Holstein, stammverwandt,
wanke nicht, mein Vaterland!

Worte: Matthias Friedrich Chemnitz, 1844
Weise: Karl Gottlieb Bellmann, 1844

1 Kommentar:

dilettantus in interrete hat gesagt…

Ich kenn nur:

Sleswig-Holßtein, meerumschlungen, meerumschlungen, meerumschlungen
hannelt nu mit Ossentungen von Herrn Pastor sin Kau!