Zurzeit lese ich gerade ein Buch, das ich mir wahrscheinlich nicht selbst gekauft hätte. Aber da es mir mein Patenkind zu Weihnachten geschenkt hat, kann ich natürlich nicht anders, als es auch zu lesen. Schließlich möchte Katharina auch mit mir darüber diskutieren. Das Buch heißt "The Authentic Catholic Woman" - auf deutsch ist es wohl nicht verfügbar - und wurde von Genevieve S. Kineke geschrieben. Es ist auch mit einem sehr wohlwollenden Vorwort von Christopher West versehen, der darin davon spricht, wie anerkennenswert die Würde der Frau sei. Ich bin noch lange nicht fertig mit dem Lesen, weil ich zwischendurch so viel denke. Nach einem Einstieg in die Thematik der Berufung und der Würde der Frau geht es in einem sehr breit angelegten Teil zunächst darum, die Berufung der Frau in Beziehung zu den Sakramenten zu setzen. Dabei werden zunächst die Initiationssakramente Taufe, Firmung und Eucharistie beleuchtet. Die Taufe als Sakrament der Reinigung und der Gastfreundschaft, die Firmung als Sakrament der Bestärkung und die Eucharistie als Sakrament der Gemeinschaft, der Verbundenheit mit der Kirche. Jetzt bin ich bei dem Teil über die Sakramente der Heilung angekommen, der Versöhnung und der Krankensalbung. Ich lese mit Sicherheit voll Interesse weiter und freue mich auf die anschließende Diskussion mit Katharina - und eventuellen anderen Interessierten.
Sonntag, 8. Februar 2009
Authentisch, Katholisch, Weiblich
um
19:19
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una sancta
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Samstag, 17. November 2007
mit Katharina in Berlin
Mein (Firm-)Patenkind und meine Freundin Katharina (nach der Heiligen Katharina von Alexandrien) ist mal wieder in Berlin. Da sie vor einiger Zeit ans andere Ende unserer Republik gezogen ist und nur noch selten in greifbarer Nähe weilt, ist das durchaus ein Grund, dass auch ich mich mal wieder in die Hauptstadt begebe. Fast wär unser Treffen geplatzt, da ich gestern noch den ganzen Tag krank im Bett lag, aber gestern abend ging's schon wieder und heute morgen merkte ich - abgesehen von ein paar leichten Kopfschmerzen - gar nicht mehr, dass ich mal krank gewesen bin in meinem Leben. Also trafen wir uns wie geplant in der Nähe vom Ostkreuz in einem urigen Café zum Frühstück. Lecker war's, bezahlbar war's. Und da mein Nachfolgetermin um 12 abgesagt worden war, konnten wir dann auch glatt noch etwas weiteres zusammen unternehmen. Katharina schlug vor, zum Kathedralforum zu fahren, das sie sowieso gern mal besuchen wollte, und das taten wir dann auch. Viel konnte ich mir darunter eigentlich nicht vorstellen, aber was wir vorfanden, war mehr als nur nett. Eine kleine "Begegnungsstätte", wo man in einem katholischen Buchlädchen stöbern und bei einer Tasse Kaffee ein wenig ausruhen und plaudern kann. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und offen, und es war eine helle Freude, mit Katharina nach Büchern zu gucken. Wir hätten auch ohne Probleme das Lädchen leerkaufen können, sie die eine Hälfte und ich die andere, wobei es bei den meisten Büchern auch keinen Streit gegeben hätte, wer sie denn bekommen soll. Ich erstand zunächst ein Büchlein für meinen Freund Augustinus, der am Sonnabend Geburtstag hat, und später, nach einer Tasse Kaffee, noch zwei weitere Bücher für mich. Unvernünftigerweise, ich werde jetzt die nächsten Wochen nur halbsoviel essen dürfen, um das wieder reinzukriegen. (An alle, die das nicht auch so verstehen: Das war ein Scherz.) Auch Katharina kaufte sich zwei Bücher, die durchaus interessant klangen. Abschließend aßen wir noch was zusammen, denn mittlerweile war Nachmittag, und dann wurde ich müde - die Krankheit hat doch noch Spuren hinterlassen - und Katharina musste zu einer anderen Verabredung mit anderen Freunden. So verabschiedeten wir uns und gingen getrennte Wege, aber im Gebet sind wir ja eh verbunden.
um
17:46
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Freitag, 2. November 2007
Faulheit und Feigheit
Touché, Herr Kant! Altbekannt und doch immer wieder neu bedenkenswert:
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter majorennes), dennoch gern zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. [...]
Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
(Berlinische Monatsschrift 1784. 12. Stück. Dezember, S. 481 ff.)
um
14:05
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Sonntag, 20. Mai 2007
Stöckchen: Umgang mit Büchern
Cicero wirft mit Stöcken nach mir. Ich bin entzückt. Es geht im wesentlichen um Bücher und wie ich mit ihnen umgehe.
Gebunden oder Taschenbuch?
Meist Taschenbuch, weil gebunden so teuer ist.
Amazon oder Buchhandel?
Das kommt drauf an. Nach Möglichkeit Buchhandel, aber bei dem begrenzten Sortiment hier vor Ort sehr häufig auch Versand - nicht immer Amazon.
Lesezeichen oder Eselsohr?
Lesezeichen! Sonst Seite merken und wiedersuchen. Eselsohren sind Unfälle (seltene), keine Absicht.
Ordnen nach Autor, Titel oder ungeordnet?
Grob nach Oberthema und nach wo ist gerade noch Platz in meiner kleinen Wohnung. Sonst nach Themenzusammenhängen, gerne als Spektrum von links nach rechts.
Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten. Wenn der Platz nicht reicht - bzw. das Buch mir nicht so viel wert ist, dass ich ihm den Platz noch irgendwie schaffe - verschenken oder verkaufen oder aussetzen.
Schutzumschlag behalten oder wegwerfen?
Behalten.
Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Mit – sonst liegt er bald in der Ecke und ist zerknickt. Man muss die Schutzumschläge schützen.
Kurzgeschichten oder Roman?
Romane, vor allem und am liebsten dicke. Wenn ich Zeit habe.
Harry Potter oder Lemony Snicket?
Wer oder was ist Lemony Snicket? Harry Potter ist toll.
Aufhören, wenn man müde ist, oder wenn das Kapitel zu Ende ist?
Wenn die Augen nicht mehr wollen. Oder der Kopf schwirrt. Also wenn ich müde bin, de facto. Also meistens ziemlich bald. Examensphase ist so doof.
Kaufen oder leihen?
Schenken lassen. Sonst kaufen. Leihen nur im Notfall.
Neu oder gebraucht?
Neu oder gut gebraucht.
Kaufentscheidung: Bestsellerliste, Rezension, Empfehlung oder Stöbern?
Sowohl als auch als auch als auch.
Geschlossenes Ende oder Cliffhanger?
Lieber ein ordentliches, liebevoll geschriebenes Ende - außer bei Mehrteilern, selbstverständlich.
Morgens, mittags oder nachts lesen?
Abends und am Sonntag.
Einzelband oder Serie?
Daran hängt's nicht, wenn es eine gute Geschichte ist.
Lieblingsserie?
Schlagt mich, beißt mich, gebt mir Tiernamen: Die Outlander-Serie von Diana Gabaldon [deutsch: Feuer und Stein]. Und Harry Potter.
Lieblingsbuch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Schwierig - da muss ich zurückgehen bis in die Jugendliteratur. 1848 von Klaus Kordon würde ich wohl auch jetzt noch sehr mögen.
Lieblingsbuch, das du letztes Jahr gelesen hast?
Soll ich hier jetzt wirklich das Völkerrechtslehrbuch von Ipsen hinschreiben? Hatte kürzlich so wenig Zeit für Romane. Entweder also Diana Gabaldon Band XY [A Breath of Snow and Ashes/Ein Hauch von Schnee und Asche] oder aber die Chroniken von Narnia. Recht spannend fand ich auch Gertrud von LeForts "Erzählungen", die ich im Kloster angefangen habe. Aber das war dies Jahr.
Welches Buch liest du gegenwärtig?
Wenn ich mal Zeit habe: Zum zweiten Male Harry Potter and The Half-Blood Prince. Seit ungefähr zwei Monaten, und ich bin auf S. 203. Und ansonsten: Völker- und Europarechtsfachliteratur.
Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Jostein Gaarder: Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort.
Ich werfe weiter an meinen Lieblingsketzer Torsten.
um
10:44
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Tests und Fragebögen
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Sonntag, 15. April 2007
Beim Leben meiner Schwester
Die neue Brille verändert mein Leben: Ich habe mal wieder ein Buch gelesen, einen Roman. Klingt jetzt nicht gerade umwerfend revolutionär, aber es ist im letzten Jahr wirklich zur Seltenheit geworden, da ich meist dafür zu müde war, wenn ich den ganzen Tag studiert hatte. Jetzt ist mir durch eine Reihe von Zufällen (spätabendlicher Aufenthalt am Bahnhof Friedrichstraße, keine Beschäftigung dabei, Gedankenblitz: Dussmann hat doch bis ganz spät offen) mal wieder ein nettes Werk in die Hände gefallen:
Jodie Picoult: Beim Leben meiner Schwester. Piper, 478 Seiten, 8,95 €.
Anna, ein 13jähriges Mädchen, dessen ältere Schwester promyelozytäre Leukämie hat, wurde in der Petrischale gezeugt; ihr Embryo wurde gezielt ausgewählt, weil ihr Erbmaterial zum Spenden geeignet ist. Im Laufe ihres Lebens musste sie immer wieder ins Krankenhaus, um ihrer Schwester das Leben zu retten: mit Nabelschnurblut, mit Stammzellen, mit Blut. Jetzt soll sie eine Niere spenden - und weigert sich. Sie nimmt sich einen Anwalt ...
Seit dem letzten Harry Potter ist dies das erste Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen mochte. Freitag abend gekauft, jetzt, keine 48 Stunden später, ausgelesen. Was mich daran gefesselt hat: Das Spannungsverhältnis von Recht und Ethik, die Frage nach dem Wert des Menschen, das Verstehenkönnen beider Seiten und das Nicht-Wissen, was denn nun richtig ist. Die Frage nach dem Willen Gottes, die im Buch zwar keine Rolle spielt, sich aber wohl jedem Christen, der es liest, stellen muss.
Einziges Manko: Das Ende. Es ist das klassische Autorendilemma: Ich muss jetzt einen Ausweg finden, eine Auflösung, eine Entscheidung, weiß aber nicht wie. Also drücke ich mich drum herum und mache ganz was anderes. Besser wäre es gewesen, die letzten 15 Seiten schlicht wegzulassen. Abgesehen davon aber ein hervorragendes Buch.
um
20:48
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