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Mittwoch, 23. September 2009

Marsch für das Leben

Ich diskutiere im Moment noch mit meinem Gewissen, ob ich dafür meine Examensvorbereitung unterbrechen darf/muss/kann/soll, aber unabhängig vom Ausgang dieser Diskussion möchte ich zumindest darauf hinweisen, dass am kommenden Sonnabend (26.9.) wieder der "Marsch für das Leben" in Berlin stattfindet. Friedlich, schweigend und nur mit 1000 weißen Kreuzen und einigen Schildern zieht ein großer Trauerzug durch die Hauptstadt, der der vielen abgetriebenen Kinder gedenkt. Ohne jemandem einen Vorwurf zu machen, aber dennoch ein Zeichen setzend. Trauernd um die Kinder, die niemals geboren werden durften, obwohl sie lebten. Trauernd um die Menschen, denen es verwehrt geblieben ist, das Licht der Welt zu erblicken.

Wie Radio Vatikan meldet, sind auch für dieses Jahr eine Reihe von Störaktionen geplant. "1000 Kreuze in die Spree" soll es heißen, wenn es nach den Gegnern ginge. Doch es ist zu erwarten, dass die Polizei die Demonstrationsfreiheit schützt und es keine direkten Zusammenstöße geben wird. Und wenn, dann werden die Trauernden sicher nicht zu Gewalt greifen.

Los geht es um 13 Uhr mit einer Kundgebung am Neptunbrunnen,
Größere Kartenansicht
also vor dem Roten Rathaus (Bahnhof Alexanderplatz), ab 14 Uhr setzt sich dann der Zug in Bewegung zum Trauermarsch, und um 15 Uhr endet die Aktion mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St.-Hedwigs-Kathedrale.

Wer nicht kommen kann, sollte überlegen, ob er die Aktion im Gebet begleiten kann.

Mittwoch, 29. Juli 2009

dreißig Tage

Zunächst wurde sie belächelt, danach un- oder kleingläubig bestaunt und zum Teil auch kritisiert: Die Initiative "Vierzig Tage", mit der im Erzbistum Berlin im letzten Jahr vierzig Tage lang ununterbrochen um geistliche Berufe gebetet wurde. Jetzt findet sie Nachahmer, wie ich bei florianus ministrans erfuhr: In diesem Jahr wird vom 3. Oktober bis 1. November in den Diözesen Freiburg, Fulda, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart und Speyer dreißig Tage um Berufungen gebetet. Manche Formulierungen erinnern verdächtig an die von der Vierzig-Tage-Aktion aus Berlin, aber was gut ist, muss ja nicht immer neu erfunden werden. Und es kann vielleicht auch für diejenigen, die außerhalb der genannten Diözesen leben, wieder eine Anregung sein, dieses Anliegen erneut mit in ihr Gebet aufzunehmen. Ich jedenfalls freue mich über diese Aktion. Betet ohne Unterlass!

Samstag, 23. Mai 2009

Komm, Heiliger Geist!

Wieder einmal ist die Pfingstnovene gekommen, und wieder einmal wollen wir wallfahren ... Heute geht es von der 12-Apostel-Kirche in Schlachtensee zum St.-Paulus-Kloster in Moabit. Und wir werden durch die Großstadt gehen und Gott dabei um die Erhörung unserer Bitten bitten. Schließlich heißt es im heutigen Evangelium: "Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist." (Joh 16,23-24)

Sonntag, 17. Mai 2009

Firmung in Fürstenwalde, Radtour

Heute war ein sehr gefüllter Tag. Morgens bin ich in Fürstenwalde gewesen; dort war Firmung mit unserem neuen Weihbischof. Er hat eine sehr gute Figur gemacht, und wenn er in vier Wochen bei uns auch so eine schöne Predigt über die Bedeutung des Sakraments der Firmung hält, bin ich extrem zufrieden.

Nachmittags hab ich dann mal wieder eine schöne Radtour gemacht.


Ich bin nahezu bis zum Helenesee gekommen, nur nicht ganz - wollte keinen Eintritt zahlen. Beim nächsten Mal fahr ich vielleicht einmal rum. Diesmal bin ich aber zurückgefahren über Lossow, wo ich zum einen die Kirchenruine angesehen habe und zum anderen noch einen Abstecher zum Bodendenkmal Burgwall gemacht habe. Ziemlich interessant. Der stammt noch aus der Bronzezeit (12.-9. Jh. vor Christus!).



(Auf die Bilder klicken ...)



(... um sie zu vergrößern. Wie immer.)



Dort bin ich irgendwo leider einmal schief aufgetreten und hab mir wahrscheinlich einen Muskel gezerrt. Mein Fuß wird gerade ein bisschen dick. Aber wie sagt man so schön: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Insgesamt habe ich heute gute 24 Kilometer geschafft.

Donnerstag, 16. April 2009

Bischofsweihe

Lange habe ich überlegt, ob ich zur Weihe unseres neuen Weihbischofs in Berlin hinfahren soll. Eigentlich würde ich sehr gern, denn dieses Bistum ist mir in den letzten Jahren zur Heimat geworden und ich nehme durchaus Anteil an vielem, was passiert. Außerdem war ich noch nie bei einer Bischofsweihe, und so hätte es mich schon sehr interessiert.
Andererseits hat mir Frau J. aus der Gemeinde erzählt, dass sie bei der letzten Bischofsweihe vier Stunden in der Kathedrale gestanden(!) hat, zwei Stunden vor und zwei während der Messe. Das möchte ich mir aufgrund meiner nach wie vor vorhandenen körperlichen Schwächung nach meiner Erkrankung noch nicht wieder zumuten, und einen Sitzplatz zu ergattern, ist wohl für eine Laiin ziemlich illusorisch. Ziemlich hin- und hergerissen war ich, bis ich heute morgen auf der Homepage des Erzbistums den Hinweis entdeckte, dass domradio.de die Weihe in Bild und Ton live im Internet überträgt. Da ziehe ich dann doch den Sitzplatz vorm heimischen Laptop dem Stehplatz in der Kathedrale vor, zumal ich auf die Weise wahrscheinlich wesentlich mehr sehe. Und live erleben werde ich den neuen Weihbischof ja spätestens, wenn er im Juni zu uns zur Firmung kommt.
Nach einiger Suche fand ich nun beim Domradio auch tatsächlich die Bestätigung, dass die Meldung richtig ist, und dazu noch ein Interview der KNA mit dem ernannten Weihbischof. Darin wird er zu seinen zukünftigen Aufgaben befragt. Außerdem gibt es dort ein erstes Foto von ihm in violetter Soutane und mit Pileolus. Steht ihm.

(P.S.: Noch 186 Tage.)

Donnerstag, 9. April 2009

diözesaner WJT 2009 in Berlin

2011 lädt der Papst die Jugend der Welt nach Madrid ein. Damit uns die Zeit nicht so lang wird, gibt es in den Jahren bis dahin Weltjugendtage jeweils auf diözesaner Ebene. Und - palim, palim - dieses Jahr gab es auch erstmals einen in Berlin! Vergangenen Samstag (ja, ich weiß, mein Bericht kommt spät) - am Samstag vor Palmsonntag - war es so weit.

Natürlich war ich dabei. Morgens musste ich zwar recht früh los, aber das schreckte mich nicht. Schon in der U-Bahn traf ich zwei WJT-Pilger aus Postdam-Babelsberg, mit denen ich mich auch gleich ein wenig anfreundete. Wir begegneten uns den Tag über immer wieder und sprachen oft miteinander. Das ist das schöne an diesen Tagen: Das gemeinsame Ziel "Weltjugendtag" hebt die übliche Anonymität der Großstadt auf; man fragt sich gegenseitig: "Wo kommst du her?", "Was machst du so?" - und geht ein Stück Weges zusammen.

Die Kirche St. Bonifatius an der Yorckstraße war leicht zu finden und nicht zu übersehen. Davor stand bereits bei unserer Ankunft ein gecharterter BVG-Doppeldeckerbus, in dem die Anmeldung in die ewigen Listen der kirchlichen Jugendarbeit stattfand, und nur mit Anmeldung gab es einen Stempel, der auch zum Essen berechtigte. Das ist natürlich verständlich, denn für jeden Eintrag auf diesen Listen gibt es Zuschüsse, und irgendwer musste das Essen ja auch bezahlen - wir jedenfalls nicht. Auch für einen ersten Workshop meldete ich mich bereits zu dieser Zeit an. Ich wählte das Thema "Berufen zur Heiligkeit".

Aber erstmal kam natürlich die Messe. Als ich die Kirche betrat, wurde ich gleich von einem mir wohlbekannten Domvikar begrüßt und informiert, dass noch jemand für die Lesung gesucht werde. Kein Problem, lesen kann ich ja und tu es auch gern. Nachdem ich mir die Lesung am Ambo durchgelesen und mich mit dem scheidenden Weihbischof - dem Hauptzelebranten - auf die Höheneinstellung für das Mikro verständigt hatte, ging auch schon die Einstimmung los: Das Lobpreiskombinat St. Bartholomäus aus Halle übte mit denen, die schon da waren, die Lieder ein. Das schien mir auch gut, denn ich kannte kein einziges. So konnten wenigstens wir wenigen, die schon eine halbe Stunde vor Beginn der Messe da waren, nachher mitsingen. Aber durch die Lautsprecheranlage, mit der der Gesang der Leadsängerin übertragen wurde, war das gar nicht unbedingt notwendig.

Das Pontifikalamt war insgesamt einfach klasse: Nicht nur die verschiedenen Fahnenabordnungen, die zeigten, was für ein buntes Völkchen Gott Sein eigenes nennt, sondern auch die recht gut gefüllte Kirche und die Ministranten, die das Geheimnis der Wandlung durch eine beeindruckende Weihrauchwolke betonten, trugen dazu bei. Und es zeigte sich, dass man sehr wohl eine "klassische" Messe, die den liturgischen Bestimmungen gerecht wird, feiern kann, ohne dass sie an Modernität und Zeitgemäßheit verliert. Dazu trug natürlich insbesondere die Auswahl der Lieder bei.

Nach der Messe gab es Mittagessen für die ca. 500 Anwesende, und das in reichhaltiger Auswahl. Erbsensuppe, ein Sauerkrauttopf und noch ein drittes Gericht, das ich schon vergessen hatte, konnte man wählen. Dazu nahm man sich noch einen Joghurt oder Pudding zum Nachtisch. Dann setzte man sich, wo man Platz fand (ich saß auf der Bühne) und kam ins Gespräch mit alten Bekannten und neuen Freunden. Dazwischen gab es immer wieder organisatorische Ansagen, die dann gegen 13:30 auch drängten, nun die erste Runde der Workshops aufzusuchen. Das taten wir dann auch, und mein erster Workshop "Berufen zur Heiligkeit" war sehr interessant. Ein irischer Priester, der früher erst als Hippie und dann als Soldat durch die Welt gegangen war, erzählte uns verschiedene Geschichten aus seinem Leben, die uns zeigten, dass Heiligkeit im Prinzip Liebe ist und dass jeder von uns dazu berufen ist. Ein Teil seiner Botschaft an uns war, dass wir das "Fürchte dich nicht" Gottes als Gebot annehmen sollen, nach dem wir unser Leben ausrichten. Das war ein sehr interessanter Gedanke, den ich auch mitgenommen habe. "Es gibt zwei Tage in der Woche, um die wir uns nicht zu sorgen brauchen: den gestrigen und den morgigen." Der gestrige Tag ist vergangen und nicht mehr zu ändern. Und der morgige ist ebenfalls unserem Zugriff entzogen; er liegt in Gottes Hand.

Nach diesem eindeutig zu kurzen Workshop ging es zur Kaffeezeit wieder nach draußen. Auf der Bühne sang nun die JoTa-Band. Ich ging wieder zum BVG-Bus, um mir meinen zweiten Workshop auszusuchen. Da der erste bereits geistlich sehr tief ging und ich das Gefühl hatte, das erstmal verdauen zu müssen, entschied ich mich für etwas Kreatives: Die Lego-Bibel. Das Team von der Jugendkirche Sankt Michael hatte uns Legos mitgebracht, aus denen wir den Einzug Jesu in Jerusalem in vier Bildern darstellten und fotografierten. Daraus machten sie einen Videoclip, der abends in der Jugendkirche gezeigt wurde.

Jetzt war die Katechese dran, die Jugendpfarrer Matthias Goy zum Thema des Weltjugendtages hielt: "Wir haben unsere Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt." Es war eine gute Katechese, und in der anschließenden Diskussion der Teilnehmer zeigte sich, dass Hoffnung ein sehr aktuelles Thema ist, zu dem es viele Fragen gab. Besonders schön war es, dass auch aus der Reihe der Jugendlichen Antworten auf die Fragen gegeben wurden, die von einem tiefen Glauben zeugten. In meinem Notizbuch stehen viele Sätze, die ich während der Katechese schnell aufgeschrieben habe. Exemplarisch möchte ich den einen nennen, der mich wohl am tiefsten berührt hat: "Keine Situation ist hoffnungslos, wenn wir aus der Beziehung zu Gott leben."

Dann gab es noch Abendessen, Rosenkranz, Beichtgelegenheit, eucharistische Anbetung (gestaltet von der Gemeinschaft Totus Tuus) und danach die Aussendungsandacht zur Prozession. Darin gab es noch einmal ein beeindruckendes Zeugnis einer jungen Frau, die uns an ihrem Weg zu und mit Gott teilhaben ließ. Am Ende der Aussendungsandacht bekamen die Vertreter der Gemeinden, Bistümer, Gemeinschaften und Regionen echte Palmwedel überreicht, mit denen sie bei der Palmsprozession zur Jugendkirche - also eine Stunde kreuz und quer durch Kreuzberg - das riesige, von einem Workshop gestaltete Kreuz begleiten sollten. Es waren "nur" noch etwa 150-200 Menschen da, aber mit unseren Palmen und Fackeln waren wir ein ganz besonderes Bild in den Straßen des sonst nicht so katholisch geprägten Berlins. Zum Abschluss davon noch ein paar Bilder:







Ach ja: Ne Menge Links zu weiteren Berichten und auch Bildern gibt es unter dem Artikel der Gemeinde Herz Jesu in Zehlendorf.

Samstag, 4. April 2009

Auf zum WJT!

Es kann nicht immer Madrid oder Sydney sein ... aber Berlin ist ja auch nicht zu verachten. Und auch wenn der Papst nicht kommt, sondern "nur" der Weihbischof (wer weiß, wann ich unseren scheidenden Weihbischof sonst noch mal sehe), wird es bestimmt ein schöner und guter Tag werden. Heute ist Weltjugendtag ...

... und ich fahr hin!

Sonntag, 8. März 2009

Auf zum Karaoke-Gottesdienst!?

Eben bei den Vermeldungen dachte ich, ich hab mich verhört: Da wurde doch glatt zum Karaoke-Gottesdienst eingeladen. Doch ein Blick auf die Homepage der Jugendkirche unserer Erzbistums bestätigt es: Am 18.3. um 19:30 Uhr ist in SaM "100% Karaoke" angesagt.

Karaoke mag ich eigentlich ganz gern, das kann sehr lustig sein. Meine beste Erinnerung habe ich da an unsere Studienfahrt nach Wien im 13. Jahrgang, als ich mit einigen evangelischen Freunden erst ins Taizé-Gebet und danach in die Karaoke-Bar ging. Dort sang der einzige Junge unter uns recht gekonnt "Love me, love me" ins Mikro, und eine Freundin und ich dann als Background-Chor ein paar Tonlagen höher "say that you love me". Aber lustig war auch, wenn jemand eigentlich gar nicht richtig singen konnte ... Es war ein schöner Abend, und zum Abschluss gingen wir noch ins Café und aßen Sachertorte.

Aber als Gottesdienst? Ich mein, ich verbinde Karaoke immer damit, dass man zum Vorwärmen immer noch ein paar alkoholische Cocktails trinkt, damit man sich danach auch traut ... Und dass einige sich eigentlich mehr lächerlich machen und es nicht einmal merken. Daher mutet diese Idee für mich erst einmal seltsam an. Vor allem mitten in der Fastenzeit. Und auch die anderen Studenten, die eben in der Messe waren, äußerten sich ähnlich. Man solle doch eher mehr die Tradition bewahren, meinte eine. Und eine andere sagte, das EAJ scheine sehr krampfhaft zu versuchen, mehr Jugendliche in die Kirche zu locken ... Am Ende waren sich aber alle einig, dass es besser ist, wenn Jugendliche in einen Karaoke-Gottesdienst gehen, als wenn sie gar nicht in die Kirche gehen. Und schließlich müsste man es sich eigentlich erst einmal ansehen, bevor man ein abschließendes Urteil fällt. Wie bei so vielem. Aber ob ich deshalb hingehe? Ich glaube, ich habe an dem Abend schon was vor ...

Mittwoch, 18. Februar 2009

Weihbischöfliches

Über neue Weihbischöfe und solche, die es werden wollen oder auch nicht hat man in letzter Zeit eine Menge gehört. Jetzt kann auch das Erzbistum Berlin (endlich) seinen Teil beitragen:

Der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI., hat Domkapitular Dr. Matthias Heinrich zum Weihbischof des Erzbischofs von Berlin ernannt. Als Termin der Bischofsweihe hat der Berliner Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky den 19. April 2009 in der St. Hedwigs-Kathedrale bekannt gegeben.

Dr. Matthias Heinrich
26.06.1954 geb. in Berlin
20.06.1981 Priesterweihe
Kaplan in St. Bonifatius, Berlin-Kreuzberg
ab 1984 Jugendpfarrer, Diözesandirektor Päpstlichen Werks für geistliche Berufe, Ernennung zum Domvikar
ab 1985 Regens des Priesterseminars
ab 1989 Lizentiats- und Promotionsstudium an der Universität Gregoriana in Rom
1998 Ernennung zum Ordinariatsrat, Promotion zum Dr. iur.can., Diözesanrichter
2000 Eintritt ins Dezernat Personal im Erzbischöflichen Ordinariat, zunächst als stellv. Leiter
2003 Dezernatsleiter Personal im Ordinariat, Ernennung zum Bischofsvikar für das Personal im pastoralen Dienst
2004 Ernennung zum Domkapitular an der St. Hedwigs-Kathedrale
19.04.2009 Bischofsweihe


(Quelle)


Ich wünsche dem Bishop-to-be Gottes reichen Segen und nehme ihn mit in mein Gebet.

Dienstag, 6. Mai 2008

Komm, Du Geist, und schaff uns neu: Wir ersehnen Dich!

Es ist kein Zufall, dass ich gerade runde Füße hab und Sonnenbrand im ganzen Gesicht. Die Pfingstnovene (also die neun Tage vor Pfingsten, beginnend mit dem Freitag nach Christi Himmelfahrt) ist für mich eine besonders wichtige Zeit des Bittens um den Heiligen Geist geworden. Deshalb ist für mich auch mittlerweile eine Fußwallfahrt Standard geworden, bei der ich meinem Gebet - das mir oft unvollkommen erscheint, was ich als Perfektionistin aber gar nicht haben kann - in ganz anderer Weise Ausdruck verleihe als sonst: Mit den Füßen. Dabei gehe ich auch gern bis an meine Grenzen; das darf auch wehtun. Die Schmerzen in den Füßen und Beinen sind für mich eine Parallele zu dem schmerzlichen Ersehnen des Heiligen Geistes mitsamt Seinen sieben Gaben und neun Früchten. Die Vorbereitung auf Pfingsten nimmt zwar nicht soviel Zeit ein wie die auf Weihnachten oder gar Ostern, aber ich halte sie für nicht weniger wichtig.

Dieses Jahr ging unsere Fußwallfahrt nicht nach Neuzelle, sondern von Havelberg nach Bad Wilsnack. Organisiert wurde sie von Domvikar Patzelt im geistlichen und vom Pilgerverein Hosianna im logistischen Bereich. Freitag schon fuhren wir mit VW-Bussen von Zehlendorf nach Havelberg, wo wir im Pfarrhaus der evangelischen Gemeinde übernachteten und im Dom abends wie morgens jeweils eine Heilige Messe feierten. Sonnabend nach dem Frühstück begann dann die eigentliche Pilgerei: Wir waren eine etwas größere Gruppe als in den Vorjahren, ca. 20 Personen und ein Hund liefen mit. Wir folgten dem Kreuz. Treu begleitet wurden wir von der Muttergottes. An Elbe und Havel entlang hatten wir einen wunderschönen Weg - sonniger als erwartet. Tiefe Gespräche und manche Gebete sowie Zeiten des Schweigens säumten unseren Weg, der ein Abbild unseres Lebensweges mit Gott darstellte. Am Anfang frohgemut und frisch, war es dann doch manchmal mühsam, aber wir konnten auch immer wieder neue Kraft tanken. Während sich die meisten nach dem Besuch der Kirche in Rühstädt entschieden, den letzten Abschnitt in unseren Kleinbussen zurückzulegen, liefen wir zu fünft dann noch die letzten zehn Kilometer. Das hat sich auch wirklich gelohnt, denn hier hatten wir noch einmal eine ruhige Zeit zum Gebet und eine idyllische Landschaft, die uns dabei unterstützte. Zwar ernteten wir am Wegesrand ob unseres schon etwas merkwürdigen Ganges manchen erstaunten Blick von Zwei- und Vierbeinern, aber was störte uns das schon! Erst als wir in Bad Wilsnack bei der Wunderblutkirche angekommen waren, mochten auch wir letzten Wallläufer keinen Schritt mehr tun, und so ließen wir uns ebenfalls per Bulli zu unserer Unterkunft - einer zum Glück sehr modernen Turnhalle mit sehr guten Duschen - fahren. Nachts gab es dann noch ein paar Stunden Anbetung im Rahmen von Vierzig Tage und am nächsten Morgen eine Heilige Messe in der winzigen katholischen Kapelle von Bad Wilsnack mit der ebenso kleinen dortigen Gemeinde. Danach bekamen wir noch eine Führung durch die Wunderblutkirche und eine letzte gemeinsame Mahlzeit. Dann ging es zurück nach Berlin und von dort nach Haus. Was bleibt, ist die an Erinnerung das gemeinsame Beten um den Heiligen Geist - mit Herzen, Mund und Füßen. Und natürlich Seine Gnade.

Mittwoch, 2. April 2008

Letzte Chance ... vorbei!

Ob Ihr wirklich richtig steht, seht Ihr, wenn das Licht angeht. Aber daran, dass Erleuchtung kommen wird, hat wohl niemand Zweifel, der sich an der Vierzig-Tage-Aktion beteiligt und um geistliche Berufungen betet. Nicht nur um Priester, sondern auch um Ordensleute und weitere Berufungen wird ja, wie ich bereits berichtete, im Erzbistum Berlin bald gebetet. Nur noch heute kann man sich auf www.vierzigtage.de anmelden, um eine der letzten dreizehn Stunden zu ergattern. Die Aktion ist somit ein ziemlicher Erfolg.

Und in elf Tagen, am 13. April, geht es dann bereits los. Erwähnt werden sollte, dass dieser Weltgebetssonntag um geistliche Berufe in Berlin, wie auch schon im letzten Jahr, ziemlich ausführlich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen begangen wird:
Um 10 Uhr wird in der Hedwigskathedrale die Heilige Messe gefeiert;
danach besteht beim gemeinsamen Mittagessen die Möglichkeit zum Austausch.
Ab 12:15 Uhr werden verschiedene Workshops angeboten, bei denen im Gespräch mit Ordensleuten, Priestern und anderen engagierten Christen Begegnung rund um die geistlichen Berufungen stattfinden kann.
Und um 15:30 Uhr wird mit einer feierlichen Gebetsstunde mit Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky die Aktion "40 Tage" offiziell eröffnet.
Nachzulesen ist das ganze, wie immer möglichst gut versteckt auf der unüberschaubaren und undurchsichtigen Webseite meines Wahlheimaterzbistums unter www.erzbistumberlin.de --> Bildung --> Berufe der Kirche --> Veranstaltungen für Jugendliche. Da muss man erst mal suchen!

Aus dem letzten Jahr kann ich jedenfalls berichten, dass sich die Teilnahme an diesem Tag wirklich lohnt. Die Begegnungen und Gespräche sind sehr intensiv gewesen, und ich denke, dass sich das auch in diesem Jahr nicht ändert.

Freitag, 8. Februar 2008

Vierzig Tage

Das Erzbistum Berlin startet in diesem Jahr eine Gebetsaktion um geistliche Berufungen. Sie soll als flächenübergreifendes "ewiges Gebet" ausgestaltet sein, das heißt, über die vierzig Tage vom Guten-Hirten-Sonntag (13. April) bis Fronleichnam (22. Mai) wird immer, Tag und Nacht, irgendwo (nicht nur) im Erzbistum jemand um geistliche Berufungen beten. Die Aktion wird 941 Stunden dauern.


Mitmachen können alle Gemeinden und Gemeinschaften, denen die geistlichen Berufungen am Herzen liegen. Man kann Stunden, Tage oder Nächte "übernehmen". Es gibt auf der Homepage einen Kalender, in den man sich eintragen kann und soll, um die Zeiten zu koordinieren. Es haben sich bereits Gemeinden, Gemeinschaften und ein Internetforum (welches wohl?) angemeldet.

Getragen wird die Aktion vom Päpstlichen Werk für geistliche Berufe, von der Diözesanstelle Berufe der Kirche und vom Theologenreferat (alles Erzbistum Berlin).

Mach doch auch mit!

http://www.vierzigtage.de/

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Nightfever - ab 23. Februar 08 auch in Berlin

Heute erreichte mich der Hinweis, dass es ab dem 23. Februar Nightfever-Anbetungsabende auch in Berlin geben wird. Ich peile das dann mal an und markiere meinen Kalender ...

Wann?
23. Februar 2008
Was?
19.00 Uhr Heilige Messe, 20.00 bis 23.30 Uhr Gebet, Gesang, Gespräch
Wo?
St. Adalbert, Berlin-Mitte. Linienstraße 100 / Torstraße 168 (Eingang im Hinterhof)
Wie komm ich da hin?
S1, S2, S25 Oranienburger Straße
U6 Oranienburger Tor / U8 Rosenthaler Platz
Und wo erfahr ich mehr darüber?
www.nightfever-berlin.de

Samstag, 17. November 2007

mit Katharina in Berlin

Mein (Firm-)Patenkind und meine Freundin Katharina (nach der Heiligen Katharina von Alexandrien) ist mal wieder in Berlin. Da sie vor einiger Zeit ans andere Ende unserer Republik gezogen ist und nur noch selten in greifbarer Nähe weilt, ist das durchaus ein Grund, dass auch ich mich mal wieder in die Hauptstadt begebe. Fast wär unser Treffen geplatzt, da ich gestern noch den ganzen Tag krank im Bett lag, aber gestern abend ging's schon wieder und heute morgen merkte ich - abgesehen von ein paar leichten Kopfschmerzen - gar nicht mehr, dass ich mal krank gewesen bin in meinem Leben. Also trafen wir uns wie geplant in der Nähe vom Ostkreuz in einem urigen Café zum Frühstück. Lecker war's, bezahlbar war's. Und da mein Nachfolgetermin um 12 abgesagt worden war, konnten wir dann auch glatt noch etwas weiteres zusammen unternehmen. Katharina schlug vor, zum Kathedralforum zu fahren, das sie sowieso gern mal besuchen wollte, und das taten wir dann auch. Viel konnte ich mir darunter eigentlich nicht vorstellen, aber was wir vorfanden, war mehr als nur nett. Eine kleine "Begegnungsstätte", wo man in einem katholischen Buchlädchen stöbern und bei einer Tasse Kaffee ein wenig ausruhen und plaudern kann. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und offen, und es war eine helle Freude, mit Katharina nach Büchern zu gucken. Wir hätten auch ohne Probleme das Lädchen leerkaufen können, sie die eine Hälfte und ich die andere, wobei es bei den meisten Büchern auch keinen Streit gegeben hätte, wer sie denn bekommen soll. Ich erstand zunächst ein Büchlein für meinen Freund Augustinus, der am Sonnabend Geburtstag hat, und später, nach einer Tasse Kaffee, noch zwei weitere Bücher für mich. Unvernünftigerweise, ich werde jetzt die nächsten Wochen nur halbsoviel essen dürfen, um das wieder reinzukriegen. (An alle, die das nicht auch so verstehen: Das war ein Scherz.) Auch Katharina kaufte sich zwei Bücher, die durchaus interessant klangen. Abschließend aßen wir noch was zusammen, denn mittlerweile war Nachmittag, und dann wurde ich müde - die Krankheit hat doch noch Spuren hinterlassen - und Katharina musste zu einer anderen Verabredung mit anderen Freunden. So verabschiedeten wir uns und gingen getrennte Wege, aber im Gebet sind wir ja eh verbunden.

Samstag, 26. Mai 2007

Priesterweihe in St. Hedwig

Endlich hab ich sie alle voll - will meinen, ich habe jetzt die Spendung jedes Sakraments mindestens einmal miterlebt. Heute war ich nämlich in der Berliner Hedwigskathedrale bei der Priesterweihe dabei. Die Kathedrale war brechend voll. Ich selbst hatte einen an sich guten Platz auf dem Sockel einer Säule erwischt, auf dem stehend ich die entscheidenden Teile der Messe verfolgte. Wäre nicht die Luft so zum Schneiden gewesen, hätte ich vielleicht die ganze Zeit dort gestanden, aber damit war mein Kreislauf nicht einverstanden. So nutzte ich diesen Sockel auch von Zeit zu Zeit als Sitzgelegenheit. Aber wie gesagt: Die entscheidenden Teile konnte ich dank hervorragendem Ausblick von dort sehr gut verfolgen. Es waren ebenfalls sehr viele Priester zugegen. Auch der Bloggerkollege Kaplan wurde gesichtet - wenn auch nur von weitem.
Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass es in der Kirche etwas gibt, was mich nochmal derart neu beeindrucken kann. Sicher, es gibt viele bewegende Momente, aber dieser war doch noch einmal ganz etwas eigenes. Priesterweihen habe ich mir ähnlich vorgestellt wie Hochzeiten. In gewisser Weise war es auch ähnlich; vor allem die glücklichen Gesichter der anfänglich noch Weihekandidaten und später Neupriester - sooooo schön! Aber dann doch ganz anders. Das Treueversprechen an den Bischof - die Prostratio während der Allerheiligenlitanei - die Handauflegung durch den Bischof und die versammelten Priester ... All das hat mich tief berührt. Wie liebevoll die Fünf von den anderen Priestern willkommen geheißen wurden und wie freudig und dankbar die versammelte Kirche Gottes betete und feierte - das war wirklich etwas ganz besonderes. Und dadurch, dass ich einen von den Neuen persönlich kenne, unseren Diakon Arduino, wurde das ganze noch einmal anrührender. Er sah so glücklich aus nach der Weihe, er strahlte so. Das freut mich von Herzen.

Danke, Herr, für diese fünf neuen Priester!

Samstag, 19. Mai 2007

Pfingstnovene: Walle, walle!

Der Domvikar Patzelt ist ein weiser Mann. Schon in seiner Predigt in der Messe zu Beginn unserer Wallfahrt zur Pfingstnovene von Frankfurt (Ost) nach Neuzelle sagte er uns richtig voraus, dass wir uns manchmal fragen würden: "Warum tu ich das hier eigentlich?" Und das hängt insbesondere damit zusammen, dass das Wort "Wallfahrt" in unserem Fall nur halb treffend war: Wir sind zwar gewallt, aber nicht gefahren. Nein, wir haben vielmehr mit unseren Füßen gebetet. Um die 40 Kilometer (es ist noch umstritten, ob es nun 38 oder 42 waren, aber darauf kommt es wohl auch nicht wirklich an) sind wir gelaufen. Wir, das war eine ziemlich bunte Truppe von zunächst 14, später nur noch 13 Personen aus dem Erzbistum, altersmäßig zwischen "sieben Jahre" und "bereits im Ruhestand". Manche davon kannte ich schon und habe sie wiedergetroffen, andere habe ich neu kennengelernt.
Jedenfalls zogen wir gestern vormittag mit recht guter Laune los, und zwar zunächst auch ohne nennenswerte Unterbrechungen - die erste davon kam gegen 13 Uhr, als wir in Finkenheerd in der russisch-orthodoxen Kapelle ein Dank- und Bittgebet beteten, das dem von vor anderthalb Wochen recht ähnlich war. Habe mich gefreut, so bald wieder dort zu Gast sein zu dürfen. Wir machten dort auch Pause, die meisten im Schatten sitzend und verschnaufend, unsere beiden Jüngsten aber durchaus auch auf dem Trampolin auf dem Spielplatz nebenan. Ein wenig sorgte noch für Aufregung, als wir zu dieser Zeit erfuhren, dass es mit unserem Nachtquartier in Eisenhüttenstadt wohl nicht klappen würde. Nun war Umdenken angesagt; nach vielen Telefonaten auf dem weiteren Weg (es lebe das Handy) und mancher Diskussion in der Gruppe war schließlich die Entscheidung gefallen, nicht für die Nacht nach Frankfurt zurückzufahren, um dann morgens wieder an den Punkt der Unterbrechung zurückzufahren und von dort weiterzulaufen, sondern die letzten "paar" Kilometer (irgendwas zwischen deren fünf und zehn) bis nach Neuzelle auch noch hinter uns zu bringen. Immer wieder beteten wir gemeinsam, was den Tag ganz gut strukturierte. Auch Rast im Schatten gehörte natürlich zum Programm. (Davon dies Foto, auf dem mal wieder kein Pinguin zu sehen ist - der stand ja hinter der Kamera.) Beim beständigen Gehen aber - einige von uns wurden dabei braun, andere rot - kamen wir unserer jeweils ganz persönlichen Grenze bedenklich nahe. Ich selbst fragte mich nicht nur, warum ich das eigentlich machte, sondern war sogar kurz vorm Aufgeben. Aber wie so oft wurde auch mein Stoßgebet um Kraft erhört: Einer trug meine Last (in Form des Rucksacks), und dann konnte ich auch wieder. Selbst als ich ca. drei km vor dem Ziel die Möglichkeit hatte, mich im Auto fahren zu lassen, zog ich es durch. Schließlich hatte ich ja einen Grund, an diesem Walllauf teilzunehmen, und Aufgeben wäre wirklich nur im allerallerschlimmsten Fall akzeptabel gewesen. Müde kamen wir etwa viertel nach acht in Neuzelle an und bezogen unser Quartier in den Gemeinderäumen mit den vorausgefahrenen Isomatten und Schlafsäcken.
Heute morgen feierten wir eine Messe, in der ich endlich mal wieder ministriert habe, und brachten in den Fürbitten unsere Wallfahrtsanliegen noch einmal ausdrücklich vor Gott. Auch Maria haben wir zum Schluss der Messe noch einmal angerufen, indem wir vor der Wallfahrtsmadonna das Neuzeller Wallfahrtslied "Maria, Mutter, Friedenshort" sangen. Ich weiß genau: Wenn Gott, und davon bin ich überzeugt, die Bitte hört, die ich in erster Linie durch mein Mitgehen vor IHN tragen wollte, dann ist das die Blasen an den roten Füßen wert, die ich als Andenken mitgebracht habe. [Ehe Kommentare kommen: Das Schuhwerk war in Ordnung und geeignet, nur mit den Socken hatte ich arge Probleme, die sind immer rumgerutscht.]
Ihren eigentlichen Abschluss fand unsere Tour für mich aber in einem sehr hilfreichen und langen Gespräch mit einer lieben Person, die für mich schon seit geraumer Zeit ganz klar ein "Engel auf Erden" ist. Dafür bin ich dem HERRN ganz besonders dankbar, aber auch für das Geschenk, dabeigewesen und auf eigenen Füßen angekommen zu sein. Für den Spaß mit den Kindern, für die vielen netten Menschen, für den ausgebliebenen Regen.
Und so zeigt sich, dass auch der zweite Teil des anfangs bereits halb widergegebenen Satzes von Domvikar Patzelt stimmte: Auch, wenn ich mich manchmal fragte, warum ich mir all das antue, so war mir doch insgesamt ganz klar, dass ich bei dieser Wallerei ganz richtig war.

Sonntag, 29. April 2007

Entdecke die Möglichkeiten!

In den letzten Tagen war ja im Zusammenhang mit dem Weltgebetstag um geistliche Berufungen in der Blogözese schon einiges zu lesen - zuerst bei Petra, dann auch bei Peter und Pax Vobis, und - der Beitrag, der mir immer noch am besten gefällt - bei Bernd. Ich selbst will jetzt nichts neues mehr zum Thema Berufung schreiben, könnte ich eh nicht wirklich, sondern nur von einem Ereignis berichten.

In Berlin lief nämlich - und das ist für unsere Erzdiözese nicht selbstverständlich, also auf diesem Wege meine Hochachtung an die Organisatoren - eine ganztägige Veranstaltung unter dem Motto "Eingeladen zum Fest des Glaubens - Entdecke die Möglichkeiten". Frankfurt (Ost) war mit insgesamt fünf Teilnehmern, drei jungen Frauen und zwei jungen Männern, vertreten und stellte damit die größte Gruppe aus einer Gemeinde. Es ging los mit der "ganz normalen" Sonntagsmesse in der Hedwigskathedrale, danach gab es Mittagessen, darauf folgten Workshops. Die Workshops waren von verschiedenen Themen geprägt: Wie Gott auf krummen Lebenswegen gerade schreibt, Berufung heute, Engagement in der Kirche auch ohne "besondere Nachfolge". Es waren fruchtbare Berichte bzw. Diskussionen in den Gruppen. Nach dem Kaffeetrinken ging es weiter mit einem Mini-Blogözesentreffen und einer großen Runde, in der uns zunächst der koptische Bischof Damian von seiner Kirche berichtete. Danach gab es auch eine Gesprächsrunde mit Weihbischof Wolfgang Weider. Zum Abschluß war wieder in der Kathedrale eine feierliche Gebetsstunde mit Kardinal Sterzinsky und Weihbischof Weider; die "Stunde" war dabei nicht ganz wörtlich zu nehmen.

Insgesamt war es eine sehr positive Veranstaltung, bei der man neue Anstöße bekommen konnte, die Möglichkeit zum Austausch hatte und auch vielleicht den einen oder anderen Ansprechpartner gefunden hat. Einziger Wermutstropfen für mich war ein eigentlich altes Thema: Von vier ausliegenden Informationsbroschüren/Flyern waren drei für Interessierte am Priesteramt und einer für eine allgemeine Veranstaltung für alle geistlichen Berufungen (das, was auf Englisch "discernment" heißt). Ich selber finde das einfach ein wenig schade. Es geht mir dabei, um das noch einmal klarzustellen, nicht darum, dass ich mir weniger Veranstaltungen/Informationen für Priesteramtsanwärter wünschen würde, sondern einfach nur, dass auch für die "anderen", insbesondere die jungen Frauen, etwas mehr passiert. Da habe ich nämlich festgestellt, dass ich mit meiner Meinung und meinen Wünschen nicht allein dastehe. Die beiden anderen Frankfurter Mädchen ließen ihre Enttäuschung da noch viel deutlicher raus, hatte ich den Eindruck. Vielleicht bringt es nichts, den Besuch im Priesterseminar für Mädchen zu öffnen. Aber auf die Art und Weise wie die Gewichtung im Moment unterschiedlich ist, vermittelt man jungen Frauen nur eines: Du bist mit Deiner Berufung weniger wert und weniger wichtig, weil Du eine Frau bist, weil Du nicht Priester werden kannst. Und das finde ich traurig.