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Sonntag, 23. Dezember 2007

Komm, du Heiland aller Welt

Der Adventshymnus „Komm, du Heiland aller Welt“ wurde von Ambrosius von Mailand im vierten Jahrhundert unter dem Titel „Veni redemptor gentium“ geschrieben. Die Übertragung, die wir unter Nummer 108 im Gotteslob finden, klingt für uns sehr altertümlich. Da ist von „kundmachen“ die Rede und von „obsiegen“ – Wörter, die in unserem allgemeinen Sprachgebrauch keine Rolle mehr spielen. Es erstaunt mich fast ein wenig, dass die Übertragung erst 1971 erfolgte. Aber mir gefällt der Stil. Kaum ein Lied haben wir in diesem Advent in unserer Gemeinde so oft gesungen wie dieses, und dennoch ist es mir nicht über. Ich kann es den ganzen Tag vor mich hin singen, wenn keiner zuhört. Die mir leicht fremde Sprache, die ich nicht sofort und ohne Nachdenken erfassen kann, passt zu dem Lied, das Ehrfurcht und Staunen ausdrückt. Staunen darüber, dass Gott, der ja groß ist, allmächtig, der unseres Lobes nicht bedarf, sich für uns so klein macht und ein Mensch wird wie wir, die wir klein sind. Da mag ich manchmal mit offenem Mund stehen bleiben und mich einfach nur wundern: Warum tut Er das? Die Antwort kennen wir: Weil Er uns, weil Er mich unendlich liebt und uns, mich, erlösen will. Da nimmt Er es dann auch auf Sich, Mensch zu werden.

Und wenn Gott Mensch wird, das beschreiben die zweite und die dritte Strophe, dann tut Er das nicht auf gewöhnliche Weise. Im Prinzip sammelt das Lied Schriftworte: Die Zeugung durch den Geist, das Fleischwerden des Wortes, der Vergleich zur Sonne aus dem 19. Psalm, die Einheit von Gott und Mensch. Die vielschichtige Thematik wird auf wenige Zeilen verdichtet aufgeführt; konzentriert wird uns das ganze Wunder dargestellt, was dazu führt, dass es noch unfassbarer erscheint, als es sowieso schon ist.

Und am Ende spitzt sich das Lied zu. Die vierte Strophe, die traditionell erst ab dem 17. Dezember gesungen wird, gibt einen Ausblick auf den Glanz der Krippe. Ein Glanz, ein Leuchten, das jede Nacht durchdringt und von keinem Dunkel, so stark es auch sein mag, mehr besiegt werden kann. Für mich ist es immer etwas ganz besonderes, diese Strophe endlich singen zu dürfen. Denn wenn ich den Glanz der Krippe erahnen kann, dann dauert es nicht mehr lange. Dann muss ich nicht mehr warten. Dann ist es bald soweit: Dann kommt mein Erlöser in die Welt. Gott wird Mensch. Und ich, ich stehe und staune.

Dieser Text von mir füllte das heutige Türchen des katholon-Adventskalenders.

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Nightfever - ab 23. Februar 08 auch in Berlin

Heute erreichte mich der Hinweis, dass es ab dem 23. Februar Nightfever-Anbetungsabende auch in Berlin geben wird. Ich peile das dann mal an und markiere meinen Kalender ...

Wann?
23. Februar 2008
Was?
19.00 Uhr Heilige Messe, 20.00 bis 23.30 Uhr Gebet, Gesang, Gespräch
Wo?
St. Adalbert, Berlin-Mitte. Linienstraße 100 / Torstraße 168 (Eingang im Hinterhof)
Wie komm ich da hin?
S1, S2, S25 Oranienburger Straße
U6 Oranienburger Tor / U8 Rosenthaler Platz
Und wo erfahr ich mehr darüber?
www.nightfever-berlin.de

Mittwoch, 14. November 2007

begeisternder Bußgottesdienst

Ich muss schon irgendwie ein bisschen komisch sein im Kopf: Jetzt stehe ich mitten in der Nacht auf, die sowieso schon kurz genug ist, da ich erst gegen 0:15 Uhr zuhause war und um 7:45 beim Zahnarzt sein "darf" zur Wurzelbehandlung, und habe nichts besseres zu tun als zu bloggen. Aber es ist nunmal so, dass ich mich so freue, dass ich das einfach nicht für mich behalten kann.
Gestern war ja nun bei der Studentengemeinde der schon angekündigte Bußgottesdienst. Wir trafen uns gegen acht abends, es war eine ordentliche Hand voll Studenten gekommen (mehr als wir uns in den letzten Semestern hätten träumen lassen) und zwei Priester. Eigentlich völlig überkandidelt, zwei Priester für so 'n paar Männekens, aber in diesem Fall durchaus sinnvoll. Es begann mit einem Wortgottesdienst, den unser Kaplan und Studentenseelsorger vorbereitet hatte. Gleich zu Beginn der Kyrie-Ruf, dann eine Einführung, ein Lied, Einführung zur Lesung, eine Lesung (Josua 7 - Die Sünde Achans und die Niederlage bei Ai), ein Lied, Einführung zur Lesung, eine Lesung (Jesaja 1 - Wascht euch, reinigt euch ...), ein Lied, Einführung zur Lesung, eine Lesung (Epheser 4 - Die Kirche als der eine Leib Christi), ein Lied, Evangelium (Lukas 17 - Die Heilung der zehn Aussätzigen), eine kurze Homilie, ein Auszug aus der Enzyklika "Evangelium Vitae", Fürbitten, Vaterunser, Gebet ... Dann: Gelegenheit zur Einzelbeichte, beim Studentenseelsorger oder beim fremden Beichtvater. Jeder, der wollte. Der Wortgottesdienst hatte etwa eine Stunde gedauert. Positiv zu vermerken ist: Allen voran beichtete der Priester. Das war glaube ich für einige sehr wichtig. Wer fertig war, kam in die Kapelle zurück zum Dankgebet, zur Verrichtung der Buße, zum gemeinsamen Rosenkranzgebet (letzteres passierte eher spontan, war aber ziemlich gut). Die Beichtzeit dauerte auch nochmal etwa eine Stunde. Man merkte einzelnen sehr ihr Befreitsein an. Als sich alle wiedertrafen und nach einer kurzen stillen Zeit dann im Wechsel zwischen Priestern und "Volk" das Magnificat gesungen wurde, merkte man, wie sehr sich die Stimmung gelöst hatte. Vor und in dem Wortgottesdienst war alles sehr angespannt, jeder eher in sich gekehrt. Nun war es mehr eine überschwängliche Freude. Das Schlusslied wurde kurzerhand umgeändert in "Großer Gott, wir loben Dich" (keine Ahnung, was ursprünglich geplant war), und wir sangen auch nach dem Auszug der Priester noch einige Strophen weiter. Dazu muss man sagen, dass das wirklich ein kleines Wunder ist, denn unsere Studentengemeinde singt traditionell denkbar schlecht. Aber es war kein Problem, wir sangen laut und froh und dankbar solange wir konnten. Und zum heimlichen Wahlspruch unserer Studentengemeinde passte es auch: "Wer singt, betet doppelt - wer falsch singt, betet dreifach." Gestern habe ich das erste Mal verstanden: Wenn man so hemmungslos falsch singt, weil die Emotionen so stark sind, in unserem Fall die Freude über die erfahrene Vergebung, dann ist das Gebet in der Tat stärker. (Das heißt ja nicht, dass diejenigen, die singen können, auch falsch singen müssen.)
Anschließend - es war schon deutlich spät - trafen wir uns zur Agape-Feier mit belegten Brötchen und Wein. Manches fehlte, manches wurde improvisiert (Butter vergessen? Macht nichts, wir haben ja Kräuterfrischkäse), manches war einfach klasse (zum Beispiel das mitgebrachte Dessert unserer Nachtischspezialistin). Aber am wichtigsten war, dass es wirklich ein freudiges, ein Liebes-Mahl war. Voller Dankbarkeit und Lobpreis, voller Lachen und Scherzen und Gespräch; nur leider auch irgendwann zuende. Weil ja jeder am Mittwoch wieder aufstehen muss. Wir wetteiferten noch, wer denn den schlimmsten Mittwoch Morgen hat - ich glaube, ich teile mir den ersten Platz mit einer anderen. (Bei mir: Wurzelbehandlung um 7:45 Uhr, wie gesagt, bei ihr: Regale einräumen im Kaufhaus ab 5:30 Uhr) Der Heimweg war noch fröhlich, denn wir gingen zusammen, soweit es eben ging. Und dann verschwanden sicher alle bald im Bett.
Ich hab viel wach gelegen, obwohl ich eigentlich schon vor Beginn des Studentenabends gestern supermüde war. Und eigentlich müsste ich jetzt herumhängen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Aber das tu ich nicht. Mein Kopf dröhnt ein bisschen, aber es geht mir gut! Danke, lieber Gott! Gott, Du bist so groß, so toll, ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll ...

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Dank für die Klausur

Nein, ich schreib nicht vom Kloster ... Ich mein jetzt die Klausur, die ich am 27. August geschrieben habe. Ich habe bestanden - auch wenn ich es eigentlich gar nicht glauben wollte. Das Ergebnis ist mittelprächtig, nicht überragend, aber auch nicht so gerade nur eben so bestanden. Insofern bin ich sehr zufrieden und vor allem dankbar. Dankbar deshalb, weil ich mich festgehalten habe an dem Satz "Tu alles das, was Du kannst, dann tut Gott den Rest". Ich konnte nicht so arg viel, aber Er hat viel Rest für mich erledigt. Es ist reine Gnade, völlig unverdient und ganz, ganz toll! Ich bin so froh! Magnificat anima mea dominum, quia respexit humilitatem ancillae suae. Dankbar bin ich auch den vielen, vielen Menschen, die für mich und für das Gelingen dieser Prüfung gebetet haben. Vergelt's Gott.

Mittwoch, 1. August 2007

Segen in Fülle

Ich darf immer wieder erfahren, dass es schön ist, gesegnet zu werden. Dass ein Segen einen dunklen Tag hell machen kann. Und lange Zeit war mir völlig unklar, woran das liegt und was diesen Segen so besonders macht. Das deutsche Wort "segnen" (das abstammt vom lateinischen "signare", bezeichnen) kennt man auf Latein als "benedicere", Gutes sagen. Wikipedia meint, ein Segen sei das "Aussprechen einer wohlmeinenden Formel oder eines Gebets". Das trifft für mein Verständnis ganz gut den Segen, der das "wohltätige Wirken Gottes an der gesegneten Person" symbolisieren soll. Und so lässt sich dann auch erklären, warum es so wohltuend ist, gesegnet zu werden. Es sagt: Du bist nicht allein; denn Er kümmert sich um dich.
Ich durfte das heute wieder einmal ganz frisch erfahren: Plötzlich und unerwartet konnte ich heute nämlich einen Primizsegen empfangen, und das ganz ohne extra durchgelaufene Schuhsohlen. Und es ist zwar nicht so, dass mein Tag heute bis dahin dunkel war, aber doch ist einiges nicht so gelaufen, wie ich mir das gewünscht hätte. Eine Sache hat mich sogar ziemlich runtergezogen. Und die wurde dann durch diesen Primizsegen und damit die wieder neue wunderbare Zusage der Gegenwart Gottes in meinem Leben ziemlich relativiert. Danke, lieber Gott!

Montag, 18. Juni 2007

Warum ich das Stundengebet mag

Eineinhalb Jahre schon bete ich nun mit wachsender Regelmäßigkeit das Stundengebet - Weihnachten 2005 bekam ich die "Kleinen Stundenbüchlein", und fing an, zunächst öfter mal Laudes und Vesper zu beten. Zur Fastenzeit 2006 kam auch die Komplet dazu. Und nun bin ich schon ein Jahr lang mit einiger Regelmäßigkeit dabei, lasse nur in Ausnahmefällen mal eine Hore weg. Und ich merke, wie gut es ist. Nicht, dass Gott das bräuchte, aber mir geht es damit einfach besser, weil ich auf diese Weise meinen Tagesablauf immer wieder auf IHN ausrichte. Und so eine grobe Struktur ist gut als Gerüst, um nach und nach ein feineres Netz einzuweben. Nicht zu vergessen auch die Verbundenheit mit den Betern überall, die zur gleichen Zeit gemeinsam mit mir vor IHM stehen. Mit denen, die es versprachen (und es hoffentlich nicht nur aus der Pflicht heraus tun) und jenen, die sich, wie ich, einfach so dazu entschlossen haben.
Soweit das, was ich schon vor heute wusste. Eben ist mir aber was neues aufgegangen: Ich war auf Ziegenwerder, das ist die kleine Insel in der Oder hier 50 Meter von meiner Haustür, und bin dort spazierengegangen. Auf dem Rückweg fiel mein Blick auf den Mond, der gerade wieder zuzunehmen begonnen hat, und direkt daneben war ein Stern. Und wie aus dem Nichts formten sich in meinem Kopf Worte: "Seh ich den Himmel, das Werk Deiner Finger, Mond und Sterne, die Du befestigt: Was ist der Mensch, dass Du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass Du Dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt." (Dass diese Worte nicht von mir sind, sondern viiiiel älter, muss ich jetzt nicht dazuschreiben, oder?) Vor einigen Monaten hatte ich schon einmal eine vergleichbare Situation: Es war ein ganz doofer Tag, alles ging schief, und alle gaben mir die Schuld daran. Ich auch, zum Teil zumindest. Es war wirklich zum Heulen, und als ich damit schon fast anfing, waren da die Worte: "Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir; Herr, höre meine Stimme. Wende Dein Ohr mir zu; achte auf mein lautes Flehen. Würdest Du, Herr, unsere Sünde beachten, Herr, wer könnte bestehen? Doch bei Dir ist Vergebung, damit man in Ehrfurcht Dir dient. [...]" So betete ich den ganzen Psalm, und es fühlte sich an, als käme es wirklich aus meinem Herzen heraus. Weinen musste ich dann übrigens nicht mehr.
So merke ich, dass mir nicht nur das Stundengebet einen Zugang zu den Psalmen eröffnet hat, den ich vorher nie hatte, sondern auch, dass ein besonderer Schatz aus ihnen heraus den Weg in mein Hirn oder mein Herz oder zumindest irgendwo in mich rein gefunden haben; und zur passenden Zeit findet ein gerade angemessenes Juwel auch wieder den Weg zurück zu Gott. Das ist etwas wunderbares, wofür ich IHM sehr dankbar bin.

Samstag, 2. Juni 2007

Magnificat anima mea Dominum - Service

Seit etwa zwei Wochen habe ich jetzt Statistiken für diesen Blog. Die Auswertung erbrachte, dass viele, die auf der Seite landen, wohl in der Tat nach dem Text des Magnificat suchen. Um diesen die Suche ein wenig zu erleichtern, hier einmal der Kompletttext:

Lingua latina:

Magnificat anima mea Dominum,
et exsultavit spiritus meus in Deo salvatore meo.
Quia respexit humilitatem ancillae suae.
Ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes.
Quia fecit mihi magna, qui potens est,
et sanctum nomen eius.
Et misericordia eius in progenies et progenies
timentibus eum.
Fecit potentiam in brachio suo,
dispersit superbos mente cordis sui.
Deposuit potentes de sede
et exaltavit humiles.
Esurientes implevit bonis
et divites dimisit inanes.
Suscepit Israel puerum suum,
recordatus misercordiae.
Sicut locutus est ad patres nostros,
Abraham et semini eius in saecula.


Auf Deutsch:

Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.
Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.
Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,
das er unseren Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.


In English:

My soul doth magnify the Lord. And my spirit hath rejoiced in God my Saviour.
Because he hath regarded the humility of his handmaid; for behold from henceforth all generations shall call me blessed.
Because he that is mighty, hath done great things to me; and holy is his name.
And his mercy is from generation unto generations, to them that fear him.
He hath shewed might in his arm: he hath scattered the proud in the conceit of their heart.
He hath put down the mighty from their seat, and hath exalted the humble.
He hath filled the hungry with good things; and the rich he hath sent empty away.
He hath received Israel his servant, being mindful of his mercy: As he spoke to our fathers, to Abraham and to his seed for ever.


En Français:

Mon âme exalte le Seigneur
Et mon esprit exulte en Dieu mon sauveur.
Parce qu'Il a jeté les yeux sur son humble servante
Voici que désormais toutes les générations me diront bienheureuse.
Le Tout-Puissant a fait pour moi des merveilles,
Et Saint est son nom.
Sa miséricorde s'étend d'âge en âge sur ceux qui le craignent.
Il a déployé la force de son bras
Il a dispersé les superbes.
Il a renversé les puissants de leurs trônes et élevé les humbles.
Il a comblé de biens les affamés, et renvoyé les riches les mains vides.
Il se souvient de sa miséricorde envers Israël son enfant,
Comme il l'a promis à nos pères, à Abraham et à sa race à jamais.


Po polsku:

Wielbi dusza moja Pana,
i raduje się duch mój w Bogu, moim Zbawcy,
bo wejrzał na uniżenie Służebnicy swojej.
Oto bowiem odtąd błogosławić mnie będą wszystkie pokolenia,
gdyż wielkie rzeczy uczynił mi Wszechmocny, a jego imię jest święte.
Jego miłosierdzie z pokolenia na pokolenia nad tymi, którzy się Go boją.
Okazał moc swego ramienia,
rozproszył pyszniących się zamysłami serc swoich.
Strącił władców z tronu, a wywyższył pokornych.
Głodnych nasycił dobrami, a bogatych z niczym odprawił.
Ujął się za sługą swoim, Izraelem,
pomny na swe miłosierdzie,
jak przyobiecał naszym ojcom, Abrahamowi i jego potomstwu na wieki.

Samstag, 19. Mai 2007

Pfingstnovene: Walle, walle!

Der Domvikar Patzelt ist ein weiser Mann. Schon in seiner Predigt in der Messe zu Beginn unserer Wallfahrt zur Pfingstnovene von Frankfurt (Ost) nach Neuzelle sagte er uns richtig voraus, dass wir uns manchmal fragen würden: "Warum tu ich das hier eigentlich?" Und das hängt insbesondere damit zusammen, dass das Wort "Wallfahrt" in unserem Fall nur halb treffend war: Wir sind zwar gewallt, aber nicht gefahren. Nein, wir haben vielmehr mit unseren Füßen gebetet. Um die 40 Kilometer (es ist noch umstritten, ob es nun 38 oder 42 waren, aber darauf kommt es wohl auch nicht wirklich an) sind wir gelaufen. Wir, das war eine ziemlich bunte Truppe von zunächst 14, später nur noch 13 Personen aus dem Erzbistum, altersmäßig zwischen "sieben Jahre" und "bereits im Ruhestand". Manche davon kannte ich schon und habe sie wiedergetroffen, andere habe ich neu kennengelernt.
Jedenfalls zogen wir gestern vormittag mit recht guter Laune los, und zwar zunächst auch ohne nennenswerte Unterbrechungen - die erste davon kam gegen 13 Uhr, als wir in Finkenheerd in der russisch-orthodoxen Kapelle ein Dank- und Bittgebet beteten, das dem von vor anderthalb Wochen recht ähnlich war. Habe mich gefreut, so bald wieder dort zu Gast sein zu dürfen. Wir machten dort auch Pause, die meisten im Schatten sitzend und verschnaufend, unsere beiden Jüngsten aber durchaus auch auf dem Trampolin auf dem Spielplatz nebenan. Ein wenig sorgte noch für Aufregung, als wir zu dieser Zeit erfuhren, dass es mit unserem Nachtquartier in Eisenhüttenstadt wohl nicht klappen würde. Nun war Umdenken angesagt; nach vielen Telefonaten auf dem weiteren Weg (es lebe das Handy) und mancher Diskussion in der Gruppe war schließlich die Entscheidung gefallen, nicht für die Nacht nach Frankfurt zurückzufahren, um dann morgens wieder an den Punkt der Unterbrechung zurückzufahren und von dort weiterzulaufen, sondern die letzten "paar" Kilometer (irgendwas zwischen deren fünf und zehn) bis nach Neuzelle auch noch hinter uns zu bringen. Immer wieder beteten wir gemeinsam, was den Tag ganz gut strukturierte. Auch Rast im Schatten gehörte natürlich zum Programm. (Davon dies Foto, auf dem mal wieder kein Pinguin zu sehen ist - der stand ja hinter der Kamera.) Beim beständigen Gehen aber - einige von uns wurden dabei braun, andere rot - kamen wir unserer jeweils ganz persönlichen Grenze bedenklich nahe. Ich selbst fragte mich nicht nur, warum ich das eigentlich machte, sondern war sogar kurz vorm Aufgeben. Aber wie so oft wurde auch mein Stoßgebet um Kraft erhört: Einer trug meine Last (in Form des Rucksacks), und dann konnte ich auch wieder. Selbst als ich ca. drei km vor dem Ziel die Möglichkeit hatte, mich im Auto fahren zu lassen, zog ich es durch. Schließlich hatte ich ja einen Grund, an diesem Walllauf teilzunehmen, und Aufgeben wäre wirklich nur im allerallerschlimmsten Fall akzeptabel gewesen. Müde kamen wir etwa viertel nach acht in Neuzelle an und bezogen unser Quartier in den Gemeinderäumen mit den vorausgefahrenen Isomatten und Schlafsäcken.
Heute morgen feierten wir eine Messe, in der ich endlich mal wieder ministriert habe, und brachten in den Fürbitten unsere Wallfahrtsanliegen noch einmal ausdrücklich vor Gott. Auch Maria haben wir zum Schluss der Messe noch einmal angerufen, indem wir vor der Wallfahrtsmadonna das Neuzeller Wallfahrtslied "Maria, Mutter, Friedenshort" sangen. Ich weiß genau: Wenn Gott, und davon bin ich überzeugt, die Bitte hört, die ich in erster Linie durch mein Mitgehen vor IHN tragen wollte, dann ist das die Blasen an den roten Füßen wert, die ich als Andenken mitgebracht habe. [Ehe Kommentare kommen: Das Schuhwerk war in Ordnung und geeignet, nur mit den Socken hatte ich arge Probleme, die sind immer rumgerutscht.]
Ihren eigentlichen Abschluss fand unsere Tour für mich aber in einem sehr hilfreichen und langen Gespräch mit einer lieben Person, die für mich schon seit geraumer Zeit ganz klar ein "Engel auf Erden" ist. Dafür bin ich dem HERRN ganz besonders dankbar, aber auch für das Geschenk, dabeigewesen und auf eigenen Füßen angekommen zu sein. Für den Spaß mit den Kindern, für die vielen netten Menschen, für den ausgebliebenen Regen.
Und so zeigt sich, dass auch der zweite Teil des anfangs bereits halb widergegebenen Satzes von Domvikar Patzelt stimmte: Auch, wenn ich mich manchmal fragte, warum ich mir all das antue, so war mir doch insgesamt ganz klar, dass ich bei dieser Wallerei ganz richtig war.

Montag, 30. April 2007

Wer solche Freunde hat ...

... schreibt immer brav an seiner Hausarbeit. Im besten aller Katholikenforen ist man nämlich schon seit vier Wochen liebevoll damit beschäftigt, mich immer wieder neu zur Arbeit zu motivieren, wenn ich Vermeidungsstrategien fahre und mehr im Forum rumhänge als gut für mich ist. Peter hat das mal visuell dokumentiert:
Ich führe die enormen Fortschritte an der Arbeit (aktuell bin ich auf Seite 26, ~9 to go) dennoch auf andere Ursachen zurück: Ich glaube, ich habe es wesentlich mehr dem Netz von Gebeten zu verdanken, das sich durch ganz Deutschland (und stellenweise gar darüber hinaus) spannt und mich auffängt, wenn ich meinen fast täglichen Absturz habe. Und dem Heiligen Geist, der als lustige Taube um meinen Kopf rumflattert und sich ab und zu mal niederlässt. (Heute waren von einer Stunde auf die andere plötzlich zwei Seiten mehr Text da, und ich wusste nicht woher. Den Rest des Tages habe ich "nur" insgesamt eine Seite geschafft.) Preis dem Herrn, Dank allen Beteilgten, und: Haltet durch. Zwei Wochen brauche ich noch Eure Unterstützung.

Freitag, 9. Februar 2007

tempus fugit

Ich kann es kaum glauben - heute schreibe ich schon meinen Semesterrückblick. Eigentlich ist heute dafür ein denkbar schlechter Tag, denn ich bin irgendwie ziemlich schlecht drauf und meckerig, aber heute ist nunmal der letzte Tag der Vorlesungszeit. Was war? Ich hab viel gelernt; im Oktober wusste ich noch nicht einmal, wie man "Völkerrecht" schreibt, und jetzt kann ich es schon in fünf Sprachen rückwärts singen. UN-Charta, Wiener Vertragsrechtskonvention, IGH-Statut, Friendly Relations Declaration, IPbpR, Seerechtsübereinkommen und viele, viele andere sind mir nicht mehr fremd. Manchmal hätte ich meine Kräfte besser einteilen können, manchmal hätte ich auch schlichtweg mehr machen können, mehr lernen können. Aber so ist das wohl immer. Und persönlich? Naja, mit manchem hatte ich zu kämpfen. Krankheiten haben mich nicht verschont; zum ersten Mal seit fünf Jahren musste ich wieder einen Hausarzt aufsuchen. Um einige alte Freundschaften habe ich gekämpft, manche auch tatsächlich erfolgreich wieder aufleben lassen bzw. retten können. Neue bzw. lockere habe ich verfestigen können; jetzt wird sich zeigen, was sie wert sind, wenn man sich nicht mehr täglich trifft. So oder so haben wir aber ein Stück Weg zusammen zurückgelegt, das war ganz wichtig. Verfestigt habe ich auch den Glauben und meine Beziehung zu Gott; auch sie verlief nicht ohne Krisen, aber ich hab sie (bisher) dann doch alle durchgestanden. Dabei hatte ich zum Glück liebe Menschen, die mir zur Seite standen, Seelsorger und "Normalos". Danke dafür an diese Menschen und an Gott. Und damit möchte ich auch abschließen, auch wenn es noch mehr zu erinnern gäbe - aber das gehört wohl alles nicht in die Öffentlichkeit. Das angenehme und das unangenehme. Für alles das danke ich IHM, der mich täglich trägt und lenkt und auch durch die aktuelle Mecker- und keiner-hat-mich-richtig-lieb-Phase hilft, der mir morgen, wenn ER will, wieder die Sonne aufgehen lassen wird. IHM sei Ehre in Ewigkeit. Amen, ja amen.

Sonntag, 4. Februar 2007

Die haben's in sich.

Habt Ihr mal darüber nachgedacht, was für starke Lesungen wir heute hatten?

"Herr, geh weg von mir, ich bin ein Sünder." - "Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der Mißgeburt." - "Ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen." - "Wen soll ich senden?" - "Werft die Netze aus." - "Fürchte dich nicht." - "Habt ihr euren Glauben etwa unüberlegt angenommen?" - "Hier bin ich, sende mich." - "Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin." - "Ob nun ich verkündige oder die anderen: Das ist unsere Botschaft." - "Von jetzt an wirst du Menschen fangen."

Ich bin jetzt noch völlig geplättet - positiv geplättet.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee


Preist den Herrn, Tau und Schnee; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Eis und Kälte; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!


Ja, es schneit - in dicken, kräftigen Flocken. Es bleib liegen. Es ist weiß draußen und irgendwie ruhig, still - das Phänomen vom ersten Schnee. Ende Januar mittlerweile, aber nun endlich hat er in Deutschland (und am Ende sogar in Frankfurt (Ost)) Einzug gehalten. Die Autos fahren so unbeholfen, als hätten ihre Fahrer gerade ihre erste Fahrstunde, der Himmel strahlt in diesem staunenswerten Blau, das er nur dann zeigt, wenn Schnee fällt. Das beste aber ist diese Ruhe, denn der Schnee schluckt ja fast jeden Lärm. Ich hör nicht mal mehr die Straßenbahn vor meinem Fenster quietschen. Dieses Wunder des Schnees fasziniert mich immer noch wie ein kleines Kind; es vertreibt auf einen Schlag jede Sorge und jeden Schmerz, die mich in den letzten Tagen beschäftigten. Da kann ich mich nur den anfangs schon einmal zitierten drei Jünglingen aus dem Feuerofen anschließen und jubeln:

Dankt dem Herrn, denn er ist gütig; denn seine Huld währt ewig.
Preist alle den Herrn, ihr seine Verehrer, preist den Gott der Götter; singt ihm Lob und Dank; denn ewig währt seine Güte.