Donnerstag, 28. Dezember 2006

Pinguin guckt kein Kino

An dieser Stelle hätte eigentlich der erste Beitrag einer Rezensions-Reihe erscheinen sollen: "Pinguin guckt Kino" (für den Titel der Serie ist ein gewisser Frosch verantwortlich). Ich hätte gerne meine privaten Eindrücke von "Es begab sich aber zu der Zeit ..." geschildert. Dummerweise ist es in Diaspora-Gebieten schwierig, einen solchen Film überhaupt zu sehen zu bekommen. In Frankfurt (Oder) ist er nicht mal angelaufen. Am 7. Dezember schaute ich deshalb nach, wie es denn in Kiel aussieht - und siehe, im größten Kieler Kino war er im Programm. Also überredete ich meine Schwester, dass sie irgendwann in der Weihnachtszeit mit mir diesen Film ansieht. Aber Pustekuchen: Schon letzte Woche, also nur drei Wochen später, war er auch in Kiel nicht mehr im Programm. Ist er so schlecht gelaufen? Geht denn keiner in einen solchen Film? Warum nicht?
Jedenfalls habe ich jetzt die Auswahl, ob ich nach Beendigung des "Heimaturlaubs" in Berlin ein Kino suche, wo man sowas noch ansehen kann - oder, was wahrscheinlicher ist, ob ich warte, bis der Film übernächste Weihnachten hoffentlich ins Fernsehen kommt. Für meine erste Filmrezension wird es sicher noch andere taugliche Tatobjekte geben.

Sonntag, 24. Dezember 2006

Ein Licht leuchtet auf!




Nun ist es soweit: ER ist da!

Gesegnete Weihnachten!

Sonntag, 17. Dezember 2006

Aktion lila Stola

Wie der Berliner Kaplan ja schon feststellt, ist heute Gaudete - der Tag der rosa Messgewänder. Umso erstaunter war ich heute früh, Pfarrer und Diakon in li... äh... violett gewandet zu sehen, obwohl doch am diesjährigen Laetare-Sonntag der Pfarrer durchaus auch ein rosafarbiges Gewand trug. Meine Gedanken schweiften also ein wenig im großen Kirchenraum herum, bis sich zwei mögliche Gründe für den Rosa-Boykott fanden:
1. Vielleicht sind ja die Gebete der weiblichen Gemeindehälfte erhört worden, und jemandem ist aufgefallen, dass Rosa an sich eine nette Farbe sein kann, aber gerade der (etwas schmutzig-blasse) Ton, in dem das Frankfurter Messgewand gehalten ist, jegliche eventuelle Freude sehr wirkungsvoll verdirbt, bevor sie überhaupt zuende aufkommen kann. Möglich, aber wenig wahrscheinlich.
2. Eher kommt noch in Betracht, dass schlichtweg der Diakon "schuld" ist. Schließlich ist nicht ausgeschlossen, dass in Frankfurt lediglich eine rosa Kasel existiert, aber keine Dalmatik. Dieser Verdacht erhärtete sich bei mir noch beim spätnachmittäglichen Bußgottesdienst, als der Pfarrer eine rosa Stola trug, der Diakon aber dennoch violett.
Und was lernt uns das? Geldmangel (in diesem Fall mit der Auswirkung, dass keine rosa Dalmatik vorhanden ist) kann durchaus gemeindefreundliche Resultate haben. In diesem Sinne: Freut Euch!

Mittwoch, 13. Dezember 2006

Vom Lehren und Lernen

Das war ein ganz faszinierender Abend, den ich heute erlebt habe. Als Studentin bin ich eigentlich eine dauerhaft Lernende (wie war noch gleich die Definition von "Intervention" im völkerrechtlichen Sinne?) , aber heute abend durfte ich lehren. Und zwar ging es darum, einen Weihnachtsstern zu basteln in der Origami-Technik. Also nur Papier, kein Klebstoff, keine Schere. 20 Zacken, dreidimensional. 6 Schüler, 3 mit Deutsch als Muttersprache, 2 mit Polnisch und eine mit Englisch. Ausgangshaltungen von "Endlich kann ich mal wieder basteln", bis "Sowas kann ich sowieso nicht." Zum Glück waren alle guter Laune und aufmerksam. Ich habe Spaß am Unterrichten, muss ich sagen. Es macht mich glücklich, wenn jemand etwas von mir lernen kann. Insofern war der Abend für mich perfekt.
Allerdings habe ich auch selbst viel gelernt.
Zum einen: Man kann nicht einmal sechs erwachsene Menschen dazu bringen, aufeinander zu warten, bis alle einen Lernschritt nachvollzogen haben. Schon bei den ersten Schritten ging das schief. Da ist mal einer nicht so schnell, braucht persönliche Hilfe - ein anderer, schnellerer hat garantiert schon Langeweile und versucht sich allein am nächsten Schritt. Das kann sehr schnell schief gehen, wenn das Projekt etwas komplexer ist (wie zum Beispiel unser Stern). Macht aber nichts, denn durch "Try and Error" lernt man ja bekanntlich auch sehr gut. Das ist das zweite, was mir heute abend neu deutlich wurde: Man braucht nicht immer einen Lehrer, wenn man nicht gleich beim ersten Fehler das Handtuch wirft, sondern einfach weiter versucht.
Das dritte und vielleicht wichtigste, was ich heute gelernt habe: Motivieren kann man jeden auf eine andere Art, und was beim einen den Ehrgeiz anstachelt, kann beim anderen in die Gegenrichtung ausschlagen. Deshalb ist es wichtig, auf den einzelnen eingehen zu können und ihn ein wenig zu kennen. Zu guter Letzt bleibt mir zu sagen, dass man auch die Grenzen erkennen muss. Nicht immer kann jeder das "Lernziel" erreichen; manchmal gibt es äußere Umstände, die schlichtweg hindern. Dann gilt es, mal etwas mehr Hilfestellung zu geben und vielleicht auch einzusehen, wo es für den anderen zur Qual wird, wo man auch nichts mehr erreicht. Dann muss man eine andere Art der Lösung finden. Diese Leute haben ihre Fähigkeiten meist auf einem anderen Gebiet, oder die Tagesform war einfach nicht so richtig toll. (Ich würde mir ja die Möglichkeit wünschen, einfach mit diesen Leuten zu einem anderen Zeitpunkt weiterzumachen, denn das elendige "Ich kann das nicht", das nehme ich niemandem ab. Jedenfalls nicht nach nur einer Stunde. Ich selbst habe das beim ersten Sternbastelversuch auch gesagt, und heute falte ich die Dinger in größeren Mengen und in einem erstaunlichen Tempo.)
Das war nun meine Perspektive; ich bin mir sicher, jeder andere der Anwesenden würde über unseren Bastelabend ganz anders berichten. Wahrscheinlich würde da von Taizé-Musik im Hintergrund, netten Gesprächen und einem guten Gläschen Wein erzählt, von fotografierenden Neuseeländerinnen und vielen Anekdötchen aus dem Leben des einen oder der anderen. Aber meine Perspektive war heute die der Lehrerin, deren große Freude es ist, wenn andere etwas von ihr lernen können.
Und: Ich habe einen großen Respekt vor Grundschullehrern, die nicht nur einmal einen Abend unterrichten, sondern 5 Tage die Woche, und nicht sechs erwachsene Menschen, sondern 25 Kinder von 6 oder 7 Jahren, die alle unterschiedlich sind, die alle etwas anderes brauchen - die aber alle am Ende des Jahres lesen und schreiben und rechnen können sollen (und nicht nur einen lächerlichen Stern falten). Hut ab!

Mittwoch, 6. Dezember 2006

... und uns recht von Herzen freun ...



Es gibt Zeiten im Jahr, da werden sogar die bei uns an der Uni als schrecklich spießig und unnatürlich fleißig verschrienen Jurastudenten der fortgeschrittenen Semester wieder zu kleinen Kindern. Kaum einer, der keinen Adventskalender hat, und kein 5. Dezember ohne die Frage: "Hast Du denn schon Deine Schuhe geputzt?" Gestern abend sprachen wir beim Studentenabend der Hochschulseelsorge - passend zum Vorabend von Nikolaus - über das Thema Brauchtum. Brauchtum gibt uns Sicherheit im Umgang miteinander und erzeugt eine gewisse Geborgenheit, ein Heimatgefühl - um es jetzt mal mit meinen eigenen Worten zusammenfassend auszudrücken. Und so leuchteten auch abends alle Augen, als wir zum Abschied noch einen Schokonikolaus mitbekamen; und wer heute morgen in seinen Schuhen etwas fand oder auch - wie ich - endlich das Nikolauspaket von zuhause auspacken durfte, hat ganz bestimmt in diesem Moment das Gefühl genossen. So ist es doch schön, dass das Brauchtum gepflegt wird, selbst wenn es je nach den äußeren Umständen (meine Eltern zum Beispiel hätten schwerlich hunderte von Kilometern fahren können, nur um mir die Geschenke tatsächlich in die Schuhe zu legen) angepasst wird. Ich wünsche allen, dass sie heute irgendwann unbewusst ein "Lustig, lustig, tralalalala" summen und sich in ihre Kindheit zurückversetzt fühlen. [Eigentlich sollte hier noch ein Bild rein, aber Blogger mag mich heute nicht und lässt mich nichts hochladen. Der bekommt bestimmt nur eine Rute.] [Edit 8.12.2006: Jetzt hat es doch noch geklappt.]

Sonntag, 3. Dezember 2006

Wir hoffen und warten.

Komm, Herr Jesus!