Wieder einmal ist die Pfingstnovene gekommen, und wieder einmal wollen wir wallfahren ... Heute geht es von der 12-Apostel-Kirche in Schlachtensee zum St.-Paulus-Kloster in Moabit. Und wir werden durch die Großstadt gehen und Gott dabei um die Erhörung unserer Bitten bitten. Schließlich heißt es im heutigen Evangelium: "Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist." (Joh 16,23-24)
Samstag, 23. Mai 2009
Dienstag, 6. Mai 2008
Komm, Du Geist, und schaff uns neu: Wir ersehnen Dich!
Es ist kein Zufall, dass ich gerade runde Füße hab und Sonnenbrand im ganzen Gesicht. Die Pfingstnovene (also die neun Tage vor Pfingsten, beginnend mit dem Freitag nach Christi Himmelfahrt) ist für mich eine besonders wichtige Zeit des Bittens um den Heiligen Geist geworden. Deshalb ist für mich auch mittlerweile eine Fußwallfahrt Standard geworden, bei der ich meinem Gebet - das mir oft unvollkommen erscheint, was ich als Perfektionistin aber gar nicht haben kann - in ganz anderer Weise Ausdruck verleihe als sonst: Mit den Füßen. Dabei gehe ich auch gern bis an meine Grenzen; das darf auch wehtun. Die Schmerzen in den Füßen und Beinen sind für mich eine Parallele zu dem schmerzlichen Ersehnen des Heiligen Geistes mitsamt Seinen sieben Gaben und neun Früchten. Die Vorbereitung auf Pfingsten nimmt zwar nicht soviel Zeit ein wie die auf Weihnachten oder gar Ostern, aber ich halte sie für nicht weniger wichtig.
Dieses Jahr ging unsere Fußwallfahrt nicht nach Neuzelle, sondern von Havelberg nach Bad Wilsnack. Organisiert wurde sie von Domvikar Patzelt im geistlichen und vom Pilgerverein Hosianna im logistischen Bereich. Freitag schon fuhren wir mit VW-Bussen von Zehlendorf nach Havelberg, wo wir im Pfarrhaus der evangelischen Gemeinde übernachteten und im Dom abends wie morgens jeweils eine Heilige Messe feierten. Sonnabend nach dem Frühstück begann dann die eigentliche Pilgerei: Wir waren eine etwas größere Gruppe als in den Vorjahren, ca. 20 Personen und ein Hund liefen mit. Wir folgten dem Kreuz. Treu begleitet wurden wir von der Muttergottes. An Elbe und Havel entlang hatten wir einen wunderschönen Weg - sonniger als erwartet. Tiefe Gespräche und manche Gebete sowie Zeiten des Schweigens säumten unseren Weg, der ein Abbild unseres Lebensweges mit Gott darstellte. Am Anfang frohgemut und frisch, war es dann doch manchmal mühsam, aber wir konnten auch immer wieder neue Kraft tanken. Während sich die meisten nach dem Besuch der Kirche in Rühstädt entschieden, den letzten Abschnitt in unseren Kleinbussen zurückzulegen, liefen wir zu fünft dann noch die letzten zehn Kilometer. Das hat sich auch wirklich gelohnt, denn hier hatten wir noch einmal eine ruhige Zeit zum Gebet und eine idyllische Landschaft, die uns dabei unterstützte. Zwar ernteten wir am Wegesrand ob unseres schon etwas merkwürdigen Ganges manchen erstaunten Blick von Zwei- und Vierbeinern, aber was störte uns das schon! Erst als wir in Bad Wilsnack bei der Wunderblutkirche angekommen waren, mochten auch wir letzten Wallläufer keinen Schritt mehr tun, und so ließen wir uns ebenfalls per Bulli zu unserer Unterkunft - einer zum Glück sehr modernen Turnhalle mit sehr guten Duschen - fahren. Nachts gab es dann noch ein paar Stunden Anbetung im Rahmen von Vierzig Tage und am nächsten Morgen eine Heilige Messe in der winzigen katholischen Kapelle von Bad Wilsnack mit der ebenso kleinen dortigen Gemeinde. Danach bekamen wir noch eine Führung durch die Wunderblutkirche und eine letzte gemeinsame Mahlzeit. Dann ging es zurück nach Berlin und von dort nach Haus. Was bleibt, ist die an Erinnerung das gemeinsame Beten um den Heiligen Geist - mit Herzen, Mund und Füßen. Und natürlich Seine Gnade.
um
16:48
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Freitag, 15. Februar 2008
Lektorendienst
Manchmal gibt es so Tage, da komm ich eigentlich ziemlich fertig in die Messe. Heute zum Beispiel. Von 7 bis 8:30 Uhr habe ich unsere Examens-Lern-AG vorbereitet (die morgige, nicht die heutige), von 9-16 Uhr hatte ich Examens-Lern-AG (ok, wir haben mittags auch ne Pause gemacht) und dann war um 17 Uhr Heilige Messe. So Tage wie heute sind es, an denen ich eigentlich nicht lesen möchte. Ich hab den ganzen Tag schon in Bücher geschaut, hab vorgelesen, geredet, notiert, formuliert, definiert, subsumiert und hyperventiliert. Kurz: Ich war ein wenig geschafft. Aber der Lektorendienst ist in den Werktagsmessen nunmal meiner, wann immer ich da bin. Ob früh oder spät, ob ich Lust habe oder nicht. Und so sehe ich ihn auch: Als Dienst an der Gemeinde, den ich tun kann. Schließlich sagte man mir schon manchmal, dass ich ganz gut lese. Sicher geb diese Aufgabe auch mal ab, wenn ich ganz starke Kopfschmerzen hab oder heiser bin. Aber das ist selten. Und von den regelmäßig Mitfeiernden will auch eigentlich keiner so richtig gern (ich hab schon alle gefragt, und jeder hat einen anderen Grund - oder auch gar keinen außer "mach ich nicht"). Und ich mach's generell ja mit Freude. Aber heute war so ein Tag, da hab ich schlecht betont und schnell gelesen und mich verhaspelt, beim Psalm vergaß die Gemeinde ständig den Antwortvers, und da musste ich beim dritten Mal ziemlich grinsen, als es immer noch nicht klappte und ich stark nachhelfen musste, und als ich dann singen sollte ("Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit"), kam's irgendwie schief. Fand ich jedenfalls. Solche Tage sind es, an denen mag ich eigentlich nicht Lektor sein. Und dennoch: Ich lese auch an diesen Tagen. Ich lese zur größeren Ehre Gottes, an jedem Tag so, wie ich es eben kann. Und Er möge mir allezeit das Bewusstsein ins Herz legen, dass es Sein Wort ist, das ich verlese, und Er sich meines Mundes nur bedient. Wie Er es mir gibt, so will ich Ihm dienen. Und was Er draus macht, ist dann SEINE Sache.
um
21:02
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