Dienstag, 21. April 2009

Buschmühle und Lossower Burgwall



Weil ich ja irgendwann mit dem Fahrrad ein gutes Stück nach Süden fahren will, also, wenn ich mal sowas ähnliches wie Kondition aufgebaut habe, hab ich heute mal geschaut, ob man die unschöne sechsprozentige und für Radfahrer durch die vielen unübersichtlichen Kurven auch gefährliche Steigung am Lossower Burgwall umgehen kann. Da gibt es so einen Waldweg, und da ist dieses Zeichen "Fahrrad frei" angebracht. Aber was so mancher unter "frei" versteht ...

Über nicht weniger als fünf Baumstämme ganz unterschiedlicher Dicke musste ich mein Drahteselchen heben, und auch durch die Buschmühle - einen kleinen niedlichen Bach - musste ich durch. Einen niedlichen Teich hab ich dort auch gefunden, an dem ich die Vesper beten konnte, und die Mücken beteten mit mir. Nur eine konnte nicht abwarten, sie wollte unbedingt schon abendessen und tat das oben in meinem Scheitel sitzend aus meiner Kopfhaut. Aber das merkte ich erst hinterher. Begleitet vom Klopfen des Spechts und dem Gesang vieler anderer Vögel fuhr ich weiter. Dann kam da so eine Wiese, wo der Weg irgendwie allenfalls noch daran zu erkennen war, dass das Gras ein wenig niedriger war als anderswo - an manchen Stellen erkannte man aber auch gar nichts. Beim dritten Versuch habe ich auch tatsächlich gefunden, wo es weitergeht. (Wahrscheinlich war das eigentliche Problem, dass die Oderwiesen nach dem Winter noch teilweise überschwemmt sind und der Weg wohl durchs Wasser lief - aber da man ihn nicht sehen konnte, habe ich mir eben meinen eigenen gesucht. Letztendlich zum Glück auch gefunden.) Dann musste ich durch einen Tunnel unter der Eisenbahnlinie durch und den Burgwall erklettern - da war nix mehr mit Fahren, das ging schon geschoben schwer genug. Umso angenehmer war es, als ich oben ankam und wieder auf einer richtigen Straße fahren konnte - erst ein Stück durch eine dieser typischen und wunderschönen Brandenburger Alleen, an deren Rand mich das Rapsfeld sehr reizend an meine geliebte schleswig-holsteinische Heimat erinnerte, und dann das Gefälle hinab, das ich als Steigung nicht hatte hinauffahren wollen. Das war wundervoll, und so konnte ich alle entgegenkommende Radfahrer fröhlich anlachen. Ob ich ihnen damit Mut gemacht habe, den Rest auch noch zu erklimmen? Ich weiß es nicht, ich war so schnell an ihnen vorbeigesaust, dass ich nicht fragen konnte. Dann wollte ich aber auch wirklich nur noch nach Hause, eineinhalb Stunden war ich insgesamt unterwegs (inklusive Vesper und Fahrradhebedienste und Berghochschieben), knappe 15 km habe ich zurückgelegt. Schon gar nicht mal mehr so schlecht für die zweite Tour des Jahres. Und es war einfach schön da draußen in der Welt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Und für die Kondition war das sicher auch besser als irgendein langweilig-asphaltierter Radweg, oder?

Amica hat gesagt…

Für meine vielleicht, für die meines Fahrrads wohl kaum ...