Vorgeschichte:
Die Idee.
Der Vorlauf.
Die Wahl.
Das Ergebnis.
Heute: Füßescharren - die angepasste Version.
(Habe den Artikel von gestern abend wieder rausgenommen, weil ich ihn so nicht habe stehenlassen wollen. Ist in der Tat mal wieder alles blöde gelaufen. Doxadei, Dein Kommentar musste leider auch dran glauben; die liebe Technik hat ihn nicht leben lassen. Trotzdem danke dafür.)
Die Daily Soap nimmt ihren Lauf. Mittwoch ist konstituierende Sitzung des Pfarrgemeinderates. Im Schaukasten hängt immer noch der Zettel aus, auf dem das Wahlergebnis steht und danach "In den Pfarrgemeinderat berufen werden: Frau XY und Amica".
Heute habe ich dann nach der Messe mit dem Pfarrer gesprochen - wieso ich denn über die Berufung nur aus dem Schaukasten erfahre und zwei Tage vor der konstituierenden Sitzung noch nichts persönliches bekommen habe.
Pfarrer: Wieso, ich hab dir doch einen Brief geschrieben.
Amica: Ich habe keinen Brief bekommen.
Pfarrer: Aber ich hab den geschrieben, und der Pfarrsekretär hat ihn rausgeschickt. Ich dachte, das ist seit einer Woche erledigt.
Amica: Bei mir ist der Brief aber nicht angekommen, und ich weiß noch immer nichts weiter als hier in dem Schaukasten steht.
[Das Hin und Her habe ich mal etwas verkürzt.]
Pfarrer: Aber du musst doch den Brief bekommen haben.
Amica [langsam genervt]: Herr Pfarrer, glauben Sie, dass ich lüge?
Pfarrer: Nein ... aber da kann ich doch nichts für, wenn dieser Brief verloren geht. Oder deine Adresse stimmt nicht. Dafür kann ich ja nichts.
Amica: Nein, Sie können nichts dafür, dass ich den Brief nicht bekommen habe, aber ich kann auch nichts dafür. Und wie komme ich jetzt an den Brief?
Pfarrer: Kannst ja mal gucken, der Pfarrsekretär müsste jetzt da sein, wenn da so ein roter Sharan auf dem Hof steht kannst du ja mal klingeln und ihn fragen, ob er dir den Brief nochmal ausdruckt.
[Amica geht gucken, aber der Pfarrsekretär ist noch nicht da. Zurück zum Pfarrer, der gerade fertig ist, die Kapelle aufzuräumen.]
Amica: Der Pfarrsekretär ist jetzt noch nicht da, können Sie mir vielleicht den Brief noch eben ausdrucken?
Pfarrer: Nein, ich hab jetzt einen Termin, das geht jetzt nicht.
Amica [hat genug, ab]
Hab jetzt mal eine Mail ans Sekretariat geschrieben, mal sehen, vielleicht krieg ich den Brief ja noch vor der konstituierenden Sitzung. Ist mir jetzt aber auch egal, ich hab schließlich auch noch was anderes zu tun den Tag über, als meinen Informationen für den PGR hinterherzulaufen. Auf jeden Fall ein richtig guter Anfang meiner Arbeit in diesem Gremium. Vielleicht die geeignete Art, mich gleich zu Beginn ordentlich zu desillusionieren.
Und jetzt: Lernen, lernen, lernen.
Wenn Herbst ein Zustand ist
vor 10 Stunden
3 Kommentare:
sine tuo numine,
nihil est in homine,
nihil est innoxium ...
Hugo,
es ist einfach, unkommentiert ein paar Zeilen aus der Pfingstsequenz zu posten. "Ohne dein lebendig Wehn kann im Menschen nichts bestehn, kann nichts heil sein und gesund" ist wohl die vielen Lesern geläufigste Übersetzung dieser Zeilen. Dass man diese sicher auf Pfarrgemeinderäte beziehen kann, ist auch klar: Manchmal möchte man meinen, es fehle eben an diesem "lebendig Wehn" in den PGRen ( - aber, so frage ich mich, steht es uns denn überhaupt zu, dies zu beurteilen?)
Dennoch fehlt mir aktuell der Zusammenhang. Wie kamst Du jetzt dazu, diese Zeilen hier als Kommentar zu posten? Kannst Du nicht einfach schreiben, was Du meinst?
Bitte entschuldige, liebe Kollegin - diese Zeilen sind tatsächlich etwas kryptisch. Und das hat etwas mit der katholischen Vielfalt zu tun, die uns oft bereichert, aber manchmal auch zu Missverständnissen führt. Wie in diesem Fall. Wenn ich die Pfingstsequenz höre, habe ich eine andere Übersetzung im Ohr als Du - die allerdings nur in einigen Teilen Deutschlands zur Diözesantradition (und zum Gotteslobanhang) gehört. Dort wird die von mir zitierte Stelle so übersetzt: "Nichts ist im Menschen heil und lebendig, hilfst Du nicht mit Deiner Kraft, hilfst Du nicht mit Deiner Kraft!"
Ich wollte damit daran erinnern, dass wir eben alle unsre Schwächen haben, und bei der Arbeit in Räten, Gremien und Institutionen sollte man sich das immer mal wieder ins Gedächtnis rufen. Um sich und die andern nicht zu ernst zu nehmen.
Ob in PGRs das "lebendig Wehn" des Geistes anzutreffen ist - wer könnte das schon sagen? Ich sicher nicht, aber ich habe es manchmal so empfunden, und möglich ist es immer wieder. Beten wir dafür. Gutes und Segen für Dein Engagement in der Gemeinde!
Kommentar veröffentlichen