Da bin ich wieder. Jetzt hab ich ja einige Tage nichts geschrieben, meinen Lesern auch im Gegensatz zu den meisten anderen Blogözesanen kein gesegnetes Weihnachtsfest gewünscht und mich auch nicht vorher abgemeldet. Letzteres lag daran, dass ich einfach vorher nicht ahnte, dass mich die Muse so ganz und gar nicht küssen würde. Vielleicht war es ein wenig die Adventshetze im Konzentrat, die ich nicht vertrug. Bis zum 19. hatte ich ja fast alles ausgeblendet, was mit Weihnachtsvorbereitung (ob konsumorientiert oder spirituell) zusammenhing, denn Vorbereitung gab es für mich einzig und allein auf meine Prüfung. Nachdem ich die dann überstanden und den Schock über den Ausgang verwunden hatte, blieben mir noch genau vier Tage. Die aber brachten auch nicht wirklich Stille und Besinnlichkeit. Weihnachtskarten wollten geschrieben, die Wohnung aufgeräumt, die Reisetasche gepackt werden. Dann am Sonnabend den Zug genommen hinauf zu meinen Eltern, die großen Geschwister unter den Arm geklemmt, zum Fotografen gerauscht (Papa hatte auf seinen imaginären Wunschzettel "ein Foto von den Kindern" geschrieben), am Sonntag Geburtstag gefeiert und zum Adventskonzert gefahren, bei dem mein Bruder im Chor mitsang, am Heiligabend vormittags nochmal zum Fotografen, um die am wenigsten schlimmen Bilder auszusuchen und abzuholen. Nett sind einige von den Fotos diesmal schon geworden. Eins hab ich mir auch nochmal nachbestellt. So viel Trubel in den letzten vier Tagen, in denen für mich endlich Advent war. Und als Weihnachten dann viel zu zeitig da war, hatte ich Probleme das Kind zu finden. In mir.
Weitergeholfen hat mir überraschend das eine alte Lied, das tausendmal umgedichtet worden ist von kleinen Rotzlöffeln und vom Werbefernsehen, das irgendwie ausgelutscht ist und dass ich dieses Jahr nicht einmal gehört habe. Weder in der Familie noch in den Geschäften mit ihrem unendlichen Weihnachtsgedudel.
Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.
Weihnachten - und damit das Christkind, Jesus, der Retter, der Heiland, der Erlöser - kommt jedes Jahr. Unabhängig davon, ob wir uns bereitet haben oder nicht. Unabhängig davon, ob wir uns bereit fühlen.
Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.
Egal, wo wir wohnen und mit wem wir feiern: Er kommt mit Seinem Segen zu uns. Und wohin wir auch gehen, wie unser Leben sich auch wandelt, und auch auf Abwegen ist Er bei uns.
Ist auch mir zur Seite
still und unerkannt,
dass es treu mich leite
an der lieben Hand.
Er ist auch bei mir, auch wenn ich es nicht merke. An meiner Seite, Er hält meine Hand. Ich erkenne es nur nicht. Wie so oft in letzter Zeit. Aber Er führt mich totzdem behutsam den Weg - meinen Weg.
Runter vom Gas
vor 1 Stunde
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