Wann immer ich zuhause sitze, mich einsam und allein fühle, gerne mit wem reden würde, scheint es so, als habe jemand den Draht zu meinem Telefon abgeknipst. Dabei hab ich nur ein Handy, und das hat gar keinen. Aber jedenfalls würde ich dann gern mit den Comedian Harmonists Lieder von Schweinen absingen. Und dann gibt es noch die anderen Zeiten.
Heute ist so einer von diesen Tagen - eigentlich wär ich ja in der Vorlesung, aber ich hab Bauchschmerzen, und es wäre schlichtweg zweckfrei - an denen ich am Schreibtisch sitze und versuche, meine Gedanken zu sammeln, und immer in dem Moment, bevor ich einen fassen kann, macht es "Riiiiiing". Das Telefon. Manchmal macht es auch "Düdd-düdelüdd-düdd-düdd" oder "Täräääääm-täraaaam da-da-da-da", je nachdem, ob es jemand aus der Familie oder jemand anders mit bekannter Nummer oder eine unbekannte Nummer ist. Und was für Gründe die meisten Leute heute haben, mich anzurufen! Sie müssen mir dringend Sachen erzählen, die ich schon weiß. Oder sie wollten nur mal fragen, wie ich mit dem Lernen vorankomme. Wenn ich dann ehrlich antworten würde, wären sie wahrscheinlich sehr vor den Kopf gestoßen: "Schlecht. Ständig rufen Leute an und lenken mich ab." Oder sie entschuldigen sich erstmal fünf Minuten für die Störung, stellen dann eine einfache Frage, die ich mit "Ja" oder "Nein" beantworte, und nach Fünf Minuten fünfzehn Sekunden ist das Gespräch vorbei. Und dann kann ich weiter versuchen, Gedanken zu fassen. Und wenn ich kurz davor bin, dann: "Waddeladammmm!" Eine SMS. Und kurz darauf: "Düdd-düdelüdd-düdd-düdd"
Und ich gehe dran und melde mich freundlich mit: "Der Nächste bitte!"
Runter vom Gas
vor 1 Stunde
2 Kommentare:
Zum ersten Teil: Du kennst meine Telefonnummer.
Der Grund, warum ich nicht anrufe liegt im zweiten Teil deines Textes versteckt.
*wink*
@Thinker
Du darfst mich natürlich jederzeit anrufen - aber bevorzugt halt abends in diesem Zeitfenster von 18 bis 22 Uhr, wenn ich nicht mehr versuche zu lernen und noch nicht im Bett liege. Dann fällt es mir wesentlich leichter ...
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