Donnerstag, 15. November 2007

in Planung: Weihwasserbecken

Mein Papa sagt immer, Weihwasserbecken und Haussegen dienen eigentlich nur als Staubfänger. Haussegen schonmal sowieso, und in Weihwasserbecken fasst auch immer nur so selten einer rein, dass seit dem letzten Auffüllen das Wasser schon wieder verdunstet ist. Jedenfalls in Privatwohnungen. Aber mein Papa sagt auch: "Wenn Papa sagt, das Wasser fließt die Regenrinne rauf, dann fließt es auch rauf." Damit hat er meinen Geschwistern und mir auch schon als Kindern klargemacht, dass er nicht per definitionem Recht hat, dass seine Aussagen überprüfbar sind. Denn überprüft haben wir das natürlich schon im Alter von drei oder vier Jahren.
Und nun habe ich seit einiger Zeit Weihwasser zuhause. Daran ist mein geistlicher Begleiter "Schuld", der mich, als ich in einer Krise steckte, fragte, ob ich Weihwasser hätte. Als ich verneinte, meinte er, ich solle mir welches aus der Kirche mitnehmen. Ich wusste in dem Moment nicht, wozu das gut sein sollte, aber da es kein großer Aufwand war, hab ich's einfach mal gemacht. Und damit das Fläschchen jetzt nicht irgendwo in meinem Chaos untergeht, steht es auf der Gegensprechanlage (auch die muss schließlich für irgendetwas gut sein) und wird, sooft ich die Wohnung verlasse, einmal kurz gegen die Finger gewendet, und dann bekreuzige ich mich. Diese Angewohnheit ist mir mittlerweile lieb geworden, denn einmal mehr Gottes Segen auf sich herabzurufen (und an die Taufe erinnert zu werden) kann nie schaden. Jedoch geht es mir eigentlich etwas gegen den Strich, dass meistens meine Jacke und Schuhe mehr Wasser abbekommen als meine Finger. Und so spiele ich seit Wochen mit dem Gedanken, mir so einen "Staubfänger" zuzulegen. Unterdessen habe ich mir sogar eine Fadenkonstruktion zum Aufhängen (natürlich an der Gegensprechanlage) überlegt, die mir das Zerlöchern der Wand ersparen würde. Und nun überlege ich, wo ich ein nicht zu hässliches, nicht zu teures, nicht zu großes und vor allem nicht zu schweres Becken herbekommen kann. Irgendwann werd ich eins haben.
Und der Gedanke, dass mein Papa da vielleicht mal wieder nicht Recht hatte, ist nicht schlimm. Es ist nur ein Zeichen, dass ich groß geworden bin und meinen eigenen Weg mit Gott zu gehen suche. Das wiederum können meine Eltern inzwischen auch akzeptieren, wenn es am Anfang auch wohl nicht ganz leicht war.

6 Kommentare:

Doxadei hat gesagt…

Hallo Amica, sehr schöne Weihwasser"beckchen" kann man bei Ebay ersteigern. Macht Spaß, ist für jeden Geschmack was dabei, sind zum Teil sehr alt und wertvoll. Und außerdem erspart man ihnen dann das Landen auf irgendeiner Müllkippe. Die Leute schmeißen sogar Becken aus der Barockzeit weg.

Anonym hat gesagt…

Mir geht es zur Zeit ähnlich. Na ja, mal abgesehen davon das mein Vater evangelisch war bevor er aus der Kirche austrat und mit mir nie über Regenrinnen geredet hat. ;-)

Aber in den letzten Wochen hat sich bei mir fast unbeabsichtigt ein kleiner Hausaltar gebildet. Und weil ich bei dem Glaubenspaket von Kirche-in-Not nicht widerstehen konnte, habe ich auch zum ersten Mal Weihwasser im Haus. Das hat auch bei mir den Gedanken aufgebracht mir ein Weihwasserbecken zu besorgen.

Anonym hat gesagt…

also ich hätte ein Weihwasserbecken zu verschenken, ist gute 70 Jahre alt (oder so).
Ich würde mich freuen, wenn es in gute Hände kommt.Wenn du es haben möchtest gerne.

Amica hat gesagt…

@anonym

Hast Du ein Foto?

Anonym hat gesagt…

also ich habe einsgemacht, aber wie
lade ich das hier hoch ?

Amica hat gesagt…

Ich denke mal, Du kannst gar nicht selbst hochladen. Schick mir am besten eine E-Mail an euv36025@student.uni-ffo.de