Ich kann es kaum glauben - heute schreibe ich schon meinen Semesterrückblick. Eigentlich ist heute dafür ein denkbar schlechter Tag, denn ich bin irgendwie ziemlich schlecht drauf und meckerig, aber heute ist nunmal der letzte Tag der Vorlesungszeit. Was war? Ich hab viel gelernt; im Oktober wusste ich noch nicht einmal, wie man "Völkerrecht" schreibt, und jetzt kann ich es schon in fünf Sprachen rückwärts singen. UN-Charta, Wiener Vertragsrechtskonvention, IGH-Statut, Friendly Relations Declaration, IPbpR, Seerechtsübereinkommen und viele, viele andere sind mir nicht mehr fremd. Manchmal hätte ich meine Kräfte besser einteilen können, manchmal hätte ich auch schlichtweg mehr machen können, mehr lernen können. Aber so ist das wohl immer. Und persönlich? Naja, mit manchem hatte ich zu kämpfen. Krankheiten haben mich nicht verschont; zum ersten Mal seit fünf Jahren musste ich wieder einen Hausarzt aufsuchen. Um einige alte Freundschaften habe ich gekämpft, manche auch tatsächlich erfolgreich wieder aufleben lassen bzw. retten können. Neue bzw. lockere habe ich verfestigen können; jetzt wird sich zeigen, was sie wert sind, wenn man sich nicht mehr täglich trifft. So oder so haben wir aber ein Stück Weg zusammen zurückgelegt, das war ganz wichtig. Verfestigt habe ich auch den Glauben und meine Beziehung zu Gott; auch sie verlief nicht ohne Krisen, aber ich hab sie (bisher) dann doch alle durchgestanden. Dabei hatte ich zum Glück liebe Menschen, die mir zur Seite standen, Seelsorger und "Normalos". Danke dafür an diese Menschen und an Gott. Und damit möchte ich auch abschließen, auch wenn es noch mehr zu erinnern gäbe - aber das gehört wohl alles nicht in die Öffentlichkeit. Das angenehme und das unangenehme. Für alles das danke ich IHM, der mich täglich trägt und lenkt und auch durch die aktuelle Mecker- und keiner-hat-mich-richtig-lieb-Phase hilft, der mir morgen, wenn ER will, wieder die Sonne aufgehen lassen wird. IHM sei Ehre in Ewigkeit. Amen, ja amen.
Wenn Herbst ein Zustand ist
vor 19 Stunden
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