Mittwoch, 22. August 2007

Die Bitte um Weisheit

Weish 9,1-5.9-11

Gott der Väter und Herr des Erbarmens, du hast das All durch dein Wort gemacht. Den Menschen hast du durch deine Weisheit geschaffen, damit er über deine Geschöpfe herrscht. Er soll die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit leiten und Gericht halten in rechter Gesinnung.
So soll es sein: Der Mensch als Krone der Schöpfung - als Ausfluss der göttlichen Weisheit. Wir sind, so glauben wir, die hervorgehobene unter den Arten, mehr als nur Tiere. Und dennoch sind wir IHM nicht einmal annähernd vergleichbar.

Gib mir die Weisheit, die an deiner Seite thront, und verstoß mich nicht aus der Schar deiner Kinder!
Ich habe nichts von dem, was ich an Geisteskräften habe - "mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen ganzen Willen" [Ignatius] - mir selbst zu verdanken oder einem Menschen. Alles kommt aus Seiner Gnade. Und wenn ich dies auch weiterhin behalten darf, dann liegt es nicht an mir oder an einem Menschen, sondern an IHM. Die Bitte, nicht verstoßen zu werden, kommt daher für mein Empfinden nicht aus dem Nichts. Sie ist sehr berechtigt.

Ich bin ja dein Knecht, der Sohn deiner Magd, ein schwacher Mensch, dessen Leben nur kurz ist, und gering ist meine Einsicht in Recht und Gesetz.
Diesen Vers bete ich gerne. Er ist so wahr.

Mit dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt und die zugegen war, als du die Welt erschufst. Sie weiß, was dir gefällt und was recht ist nach deinen Geboten. Sende sie vom heiligen Himmel und schick sie vom Thron deiner Herrlichkeit, damit sie bei mir sei und alle Mühe mit mir teile und damit ich erkenne, was dir gefällt.
Das könnte ich im Moment echt brauchen. Weisheit, die die Mühe mit mir teilt zum einen - das wäre dem Lernen (Es sind noch vier Tage und fünf Nächte bis zum Weltuntergang.) sicher zuträglich. Und Erkenntnis dessen, was IHM gefällt - das ist mir im Moment eher schleierhaft. So viele Zweifel, so viele Unsicherheiten. Und keine Kraft, dem nachzugehen.

Denn sie weiß und versteht alles; sie wird mich in meinem Tun besonnen leiten und mich in ihrem Lichtglanz schützen.
Amen. Und gute Nacht.

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