[Bild: Fra Angelico: Verkündigung an Maria, um 1435/1440, Fresko im Konvent von San Marco in Florenz, gemeinfrei]
Heute feiern wir nach. Da das Hochfest der Verkündigung des Herrn in die Osteroktav fiel, musste es zurücktreten und fällt daher dies Jahr auf meinen Namenstag. (Ein Tipp für die Neugierigen: Ich bin nicht nach dem Hl. Goswin benannt.) Der Herr Domvikar zitiert Anton Strukelj mit den Worten:
Bei der Zustimmung Marias ist es am schönsten sichtbar, wie ungeahnt weite Dimensionen die christliche Hingabe des Menschen an Gott haben mag. Das Jawort führt immer weiter, als man sich vorstellen kann. Wer zu Gott unbedingt Ja sagt, hat keine Ahnung, wieweit ihn dieses Jawort führen wird.Ich persönlich würde möchte einen anderen Aspekt auch ganz stark betonen: Mit ihrem Ja-Wort gab Maria ein Wort, das sie ihr Leben lang hielt. Anders als man vielleicht denken mag, wenn man sieht, welche Schmerzen sie als Mutter durchleiden musste, als ihr Sohn seine eigenen Wege ging und im Alter von 12 Jahren im Tempel zurückblieb, manchmal brüske Worte fand ("Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?") und später gar am Kreuz einen grausamen, ehrlosen Tod fand, geht Maria weiter. Sie weicht von ihrem Ja-Wort, das wir heute feiern, keinen Schritt zurück - obwohl sie sich nach menschlichem Ermessen sehr wohl darauf hätte berufen können, dass sie von dem, was es bedeutet, nicht das geringste ahnte. Maria steht zu ihrem Wort und gibt sich Gott ganz hin, mit allem Schönen und allem Schlimmen, das dies für sie bedeutet. Sie bleibt treu. Das ist es, was mich beeindruckt.
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