Heute vor fünf Jahren starb eine Frau, die - ohne mich je gekannt zu haben - mein Leben geprägt hat. Eigentlich war es nicht sie, sondern ihre Kinder: Michel, Lotta und Pippi, die Brüder Löwenherz und die Kinder aus der Krachmacherstraße, nicht zu vergessen auch die Kinder aus Bullerbü sowie Ronja, die Räubertochter. Stunden um Stunden meiner Kindheit verbrachte ich mit ihnen; wir hatten viel Spaß miteinander, und manchmal wurde es auch ernst. Ob sich nun Lotta bei Regen auf den Misthaufen stellte um noch ein bisschen zu wachsen, ob Madita sich wie jedes Kind über den ersten Schnee freut, ob die Brüder Löwenherz in Nangijala gegen das Böse kämpfen, oder ob Michel mal wieder vor seinem vor Wut rasenden Vater in den Tischlerschuppen flieht, um dort ein weiteres Holzmännchen für seine Sammlung zu schnitzen - ich war dabei. Auch als Ronja mit Druden und Graugnomen und, noch schlimmer, mit Birk Borkasohn - selbstverständlich immer mit einer Riemenlänge Abstand - im Wald allein ist, durfte ich nicht fehlen - obwohl es mich da manchmal echt gegruselt hat. Es waren mit die ersten Bücher, die ich gelesen habe, zunächst noch mit vielen bunten Bildern und in Großdruck, später wurden die Bilder weniger und die Buchstaben kleiner, aber die Geschichten blieben alle in meinem Herzen. Sie haben die Bilder in meinem Kopf geweckt, die man Phantasie nennt. Und so danke ich der Mutter dieser vielen Freunde von mir und werde ihr Andenken auch in Zukunf bewahren. Astrid Lindgren. R.I.P.
Wenn Herbst ein Zustand ist
vor 18 Stunden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen