Sonntag, 28. Juni 2009

Ruhe und Stille

Mir ist zurzeit mehr nach Ruhe, Stille, Beschaulichkeit als nach Anstrengung und Action. Daher ging meine heutige kleine Radtour auch "nur" an den alten Oderarm an der Strecke Frankfurt-Lebus, wo man ganz in Ruhe sitzen kann ... Da kann man auf das Wasser sehen, da zwitschern die Vögel, da zirpen die Grillen, und manchmal macht es kurz plitsch, dann ist gerade ein Fisch gesprungen. Da kann ich lesen, da kann ich beten, und da kann ich irgendwann feststellen, dass mein Fuß etwas zu weit vorgestreckt war und deshalb jetzt nass ist ... War einfach schön, ganz ruhig ...

Freitag, 26. Juni 2009

Ein Gebet zum Priesterjahr

In der Blogözese ist ja weithin bekannt, dass Papst Benedikt XVI. für die Zeit vom 19. Juni 2009 bis zum 11. Juni 2010 (Herz-Jesu-Hochfest bis Herz-Jesu-Hochfest) ein Priesterjahr ausgerufen hat. Es soll dazu dienen, "das Engagement einer inneren Erneuerung aller Priester für ein noch stärkeres und wirksameres Zeugnis für das Evangelium in der Welt von heute zu fördern". Auch wir Gläubigen sind aufgerufen, für unsere Priester zu beten. Und meiner Meinung nach sollten wir das auch tun. Unsere Priester beten viel für uns, aber auch sie brauchen unser Gebet.

Im Blog des Colwich Novitiate fand ich ein Gebet, das wohl von einem früheren Erzbischof von St. Louis verfasst wurde, mit dem man hervorragend für einen individuell ausgewählten Priester beten kann. Ich denke, es wäre gut, dieses Gebet an jedem Tag für einen uns bekannten Priester zu beten. Ich erlaube mir, es hier in einer selbst vorgenommenen Übersetzung wiederzugeben:

O Jesus, unser großer Hoherpriester, höre mein demütiges Gebet für Deinen Priester N.N. Gib ihm einen tiefen Glauben, eine strahlende und feste Hoffnung und eine brennende Liebe, die im Laufe seines priesterlichen Lebens immer weiter wachsen. In seiner Einsamkeit tröste ihn, in seinen Sorgen stärke ihn, in seinen Enttäuschungen weise ihn darauf hin, dass es das Leid ist, durch das die Seele gereinigt wird, und zeige ihm, dass er gebraucht wird von der Kirche, dass er gebraucht wird von den Seelen, dass er gebraucht wird für das Werk der Erlösung. O liebende Mutter Maria, Mutter der Priester, nimm Dir Deinen Sohn zu Herzen, der Dir durch seine Priesterweihe nahe ist und durch die Kraft, die er empfangen hat, um das Werk Christi fortzuführen in einer Welt, die ihn so sehr braucht. Sei sein Trost, sei seine Freude, sei seine Stärke, und hilf ihm vor allem, das Ideal der Gott geweihten Ehelosigkeit zu leben und zu verteidigen. Amen.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Der Sommerhit des Jahres ...

... jedenfalls für die Bewohner von Frankfurt (Oder), die wettermäßig in einem schwarzen Loch zu sitzen scheinen, das den Regen anzieht:



(Naja, zum Examenslernen ist es eigentlich ausgesprochen gut. Besser als 40° im Schatten.)

Mittwoch, 24. Juni 2009

Wenn man keine Ahnung hat ...

Ich bin ja jetzt niemand, der immer nur auf Politik schimpft oder auf die Politiker. Und dass die nicht von allem Ahnung haben können, ist auch klar. Aber manchmal möchte man doch schreiend weglaufen vor unserem herzallerliebsten Bundesgesetzgeber ... Insbesondere, wenn man die jüngste Gesetzgebung mitbekommen hat und sich nun mal anschaut, wer es eigentlich ist, der das beschlossen hat.

Dienstag, 23. Juni 2009

Luftspiegelung?

Am Horizont erstrahlt ein Licht ... eine Berufsperspektive für nach dem Studium - sozusagen mein Traumjob, ich hab's nur bisher nicht gewusst - bitte betet für mich und mit mir, dass es mehr ist als eine Fata Morgana (Wüstenzeit und Durst hab ich genug aufzuweisen ) ...

Die Flasche Sekt, die ich letzten Sonntag nach der Firmung vor Erschöpfung nicht mehr öffnen konnte, köpfe ich heute.

Samstag, 20. Juni 2009

Das Internet zum Thema Firmung

Firmung hat gerade Hochsaison, das stelle ich auch bei den Statistiken meines Blogs fest. Seit Google meinen vorigen Artikel indiziert hat, sind die Zugriffszahlen enorm in die Höhe geschossen. Gestern hatte ich 121 Zugriffe, und das, obwohl seit einer Woche kein neuer Artikel erschienen ist. (Normalerweise wären es unter dieser Vorbedingung etwa 20 Hits.) Und unter den letzten 500 Zugriffen auf mein Blog zielten 180 direkt auf den Artikel über die Firmglückwünsche.
Es scheint kaum jemand so richtig zu wissen, wie man am besten zur Firmung gratuliert. Und wie ich ja schon feststellte: Selbst das "allwissende" Internet hat irgendwie nicht so viel Originelles dazu parat, außer den Wünschen, die man von der Taufe über die Eheschließung bis zur Beerdigung bei jeder Familienfeier anbringen kann. Es ist aber auch schwierig; schließlich ist die Firmung an sich auch ein schwieriges Fest - auch das zeigen meine Zugriffsstatistiken. Da googeln junge Menschen nach der Frage, warum sie sich firmen lassen sollten oder was es für Konsequenzen hat, wenn sie es sein lassen, ob sie dann noch heiraten oder Pate sein können. (Kurzantwort: Heiraten - auch kirchlich - ja, Pate sein nein. Und übrigens verlangen auch kirchliche Arbeitgeber für die Einstellung kein Firmzeugnis, es sei denn vielleicht, man will Priester oder Ordensleut werden.) Katecheten suchen nach Tipps, wie sie die Jugendlichen bloß vor der Firmung zur Beichte hinbekommen sollen. Und irgendein armer Kerl, der offenbar einen Firmgottesdienst vorzubereiten hat, kommt seit Wochen immer wieder mit der verzweifelten Frage, welcher Psalm denn thematisch wohl gut passen möge ... Die einzige Frage, die ich eigentlich in meinen Statistiken vermisse, ist die Frage: Was ist denn jetzt eigentlich mit dem Heiligen Geist? Aber das ist vielleicht auch völlig nebensächlich, schließlich haben wir ja eine große Party zu organisieren, weil unsere Kiddies erwachsen werden ...

Samstag, 13. Juni 2009

Glückwünsche zur Firmung

Morgen ist also Firmung, und die eine Hälfte des Tages war der Vorbereitung in der Gemeinde gewidmet (Liturgieprobe, Pfarrsaal vorbereiten, mentale Vorbereitung der Firmbewerber), die andere den persönlichen. Geschenke einpacken für meine Gruppe, Karten basteln für meine Gruppe, in diese etwas hineinschreiben.

Da ich eben per Google nach Glückwünschen zur Firmung gesucht habe und dabei kaum was finden konnte, was irgendwie auch nur ein bisschen auf den Heiligen Geist eingeht, habe ich meine eigenen formuliert. Und um Google darum zu bereichern, stelle ich sie jetzt der Welt und Euch zur Verfügung. Vielleicht findet ja irgendwer irgendwann mal hier eine gute Anregung.


Die Liebe Gottes
ist ausgegossen in unsere Herzen
durch den Heiligen Geist,
der uns gegeben ist.
(Röm 5,5)


Lieber [Name],
zum Empfang der Firmung wünsche ich Dir Gottes Segen und für Deinen Lebensweg stets den Beistand des Heiligen Geistes. Möge er Dich mit seinen Gaben immer begleiten; möge er Dich mit Freude und Mut erfüllen und Dir stets die Stärke und die Einsicht geben, die Du brauchst, um das zu tun, was richtig ist.
Die Firmbegleitung endet zwar mit dem heutigen Tag, aber mein Gebet für Dich nicht. Du kannst Dich auch weiterhin jederzeit an mich wenden, wenn Du es möchtest.

Deine Firmbegleiterin [Amica]

Mittwoch, 10. Juni 2009

Baurecht

Heute wage ich mich das erste Mal an eine Baurechts-Klausur. Mein Chef sagt immer, ich soll mehr Zivilrecht lernen als Öffentliches Recht, klar, weil wir drei Zivilrechtsklausuren schreiben und nur eine im "normalen" öffentlichen Recht. (Die zweite fällt dem an unserer Uni verpflichtenden Europarecht zum Opfer.) Aber wer einen ganz sicheren Weg suche, in der Öff-Rechtsklausur durchzufallen, der solle in Baurecht auf Lücke setzen. Ehrlich gesagt, Baurecht interessiert mich wenig. Ich mein, natürlich ist es wichtig für die Menschen, dass sie ihr Haus nicht auf Land bauen, das verseucht ist, weil da mal ne Müllkippe war. Und natürlich ist es wichtig für sie, dass die Abstandsflächen eingehalten werden, damit der Nachbar nicht aus seiner Küche in ihr Schlafzimmer gucken kann und damit noch ein wenig Sonne auf die Terrasse fällt. Aber warum muss ich mich darum kümmern? Es gibt da draußen Leute, die haben Probleme, die weniger Luxus sind ...

Dienstag, 9. Juni 2009

Romantik pur ...


... war gestern das Abendrot, das ich um die Marienkirche herum aus meinem Fenster anschauen durfte.

Montag, 8. Juni 2009

Slumdog Millionär

Heute mal wieder spontan gewesen. In einer Lernpause am Spätnachmittag hatte ich die Idee, dass man ja mal wieder ins Kino gehen könnte. Also im Netz geschaut, was so läuft. Das einzige, was mich ansprach: Slumdog Millionär. Acht Oscars, da dachte ich mir, das kann man sich mal ansehen. Naja, einzige Vorstellung um 17 Uhr, da hatte ich noch 20 Minuten Zeit um mich ausgehfein zu machen und hinzukommen.

Der Film ... Mal wieder eine Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Story. Aber keine ganz gewöhnliche. Sie spielt in Indien und handelt von Jamal, einem Jungen, der in den Slums von Mumbai (Bombay) aufgewachsen ist, schon als kleiner Junge seine Mutter verlor und sich fortan mit seinem Bruder Salim und der Freundin Latika gemeinsam durchschlägt. Mehrmals verlieren sie einander, oft entrinnen sie nur knapp dem Tod oder anderen Unannehmlichkeiten, und so gut wie immer bewegen sie sich jenseits des Randes der Legalität, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Salim fängt an, als Handlanger eines Verbrechers zu arbeiten, Latika wird dessen Liebesdienerin. Jamal, der Latika von Kindheit an geliebt hat, versucht alles, um sie zu befreien und ein Leben mit ihr zusammen leben zu können. Letzten Endes geht er zur indischen Variante von "Wer wird Millionär", deren Moderator leider weniger charmant ist als Günter Jauch, und arbeitet sich zum Erstaunen aller bis zur entscheidenden 20-Millionen-Rupien-Frage (das sind etwa 30.600 €uro) vor ...

... die dann aber wegen des Endes der Sendezeit erst in der nächsten Sendung gestellt werden kann. Wie das halt immer so ist bei "Wer wird Millionär". In der Zwischenzeit wird Jamal als vermeintlicher Betrüger der Polizei übergeben, denn niemand glaubt, dass ein krimineller "Slumdog" auf ehrliche Weise so weit kommen kann in der Sendung. Dort wird er unter brutaler Folter verhört.

Und dann ...
Gibt Jamal die alles entscheidende Frage. Richtig? Verrat ich nicht, guckt selber. Der Film ist zuende. Ich bleib noch sitzen, bis das Licht angeht. Auf dem Heimweg hole ich mir bei Subway's ein Sandwich. Die Sonne scheint, die Straßen sind sauber, hier muss niemand seinen Lebensunterhalt damit verdienen, dass er Kindern die Augen aussticht und sie als blinde Sänger auf der Straße auftreten lässt. Wer sind wohl die Schauspieler von Jamal und Latika gewesen? Bestimmt reiche Inder, die so zum ersten Mal mit den Slums in Berührung gekommen sind. Und was wird jetzt, wo der Film vorbei ist? Werde ich morgen noch an diesen Film denken, und was tue ich übermorgen für die Slum-Kinder, die nicht bei "Wer wird Millionär" gewinnen?

Mittwoch, 3. Juni 2009

Ein Ende - oder doch ein Anfang?


Heute habe ich einen wunderschönen Blumenstrauß bekommen, ich hab mich so gefreut: Meine Firmgruppe hat ihn mir geschenkt.

Nächste Woche Sonntag ist Firmung; unser Kurs endet jetzt. Jetzt muss ich sie ziehen lassen, meine Jungs. Die letzte Stunde Firmunterricht - ich werd fast sentimental. Inhaltlich haben wir nochmal auf das Gebet geschaut, aber auf sehr anschauliche und humorvolle Weise. Die Frage war: "Was wäre, wenn Gott auf unser Vaterunser akustisch hörbar antwortete?" (vgl. Josef Tasch, Am Vaterunser das Leben lernen, Zum Wesentlichen des Menschseins, 2. Auflage 1986, ISBN 3-77781-0758-5, S. 133-136) Das macht Spaß und bringt dadurch einen sehr guten Lerneffekt hervor.

Dann haben wir noch ein wenig geredet, über unsere Firmprojekte der letzten Wochen, den Firmkurs an sich und die Firmung überhaupt. Und dann war es auch schon vorbei. Das Vaterunser am Ende der Stunde betete sich anders. "Geht mit Gott" - noch ein Händedruck, dann waren sie draußen. Und mir bleiben ein Blumenstrauß und eine Schachtel Merci - und meine Jungs im Herzen.