Montag, 14. Januar 2008

im Jahreskreis

Montag der 1. Woche im Jahreskreis ist heute. Vorbei ist die Weihnachtszeit, und im Gegensatz zum letzten Jahr lasse ich die Krippe auch nicht bis zum zweiten Februar stehen. Der Übergang zur Fastenzeit wär mir dann zu krass. Also hab ich meine Gebetsecke umgestaltet, und jetzt kommt endlich das Standkruzifix zur Geltung, das ich mir von meinen Eltern zu Weihnachten habe schenken lassen und das von unserem Kaplan letzten Dienstag in der Studentenvesper gesegnet worden ist.

Da ja hier in den Kommentaren mehr persönliche Einblicke gewünscht wurden, versuche ich zu geben, was ich kann: Kein Einblick in das Innerste meiner Seele, denn das gehört nicht in die Öffentlichkeit, aber ein Bild von meiner ganz persönlich gestalteten und geschätzten kleinen Gebetsecke auf dem Rollcontainer kann es dann doch mal sein.


Zentral und unübersehbar natürlich das Kruzifix. Rechts daneben eine Ikone mit der Auferstehung, die ich beim Besuch der Studentengemeinde in der russisch-orthodoxen Kapelle in Finkenheerd geschenkt bekommen habe. Links vom Kruzifix eine kleine Darstellung der Muttergottes von Częstochowa, der Schwarzen Madonna, die ich mir in meinem Austauschjahr auf einer Wallfahrt ebendorthin gekauft habe. Die Kerzen dürften sich ja von selbst erklären, und ganz vorn hat mein Stundenbüchlein seinen angestammten Platz, immer das, das gerade dran ist.



An der Wand hängt links über dem Kruzifix eine Postkarte von der Klosterkirche der Missionsbenediktinerinnen von Tutzing, einem Ort, an dem ich sehr tiefe Zeiten erlebt habe, schöne und traurige. Darüber hängt ein weiteres Kruzifix, ich weiß, das ist nicht ganz korrekt, aber auf diese Weise habe ich beim Beten immer eines im Blickfeld. Dieses ist dem Hirtenstab des Papstes nachempfunden, und ich habe es auf unserer Romwallfahrt 2005 von unserem damaligen Kaplan geschenkt bekommen. Rechts an der Wand hängt wieder eine Postkarte, und darauf abgebildet ist noch ein drittes Kruzifix. Es ist das, das man sieht, wenn man die Tutzinger Klosterkirche von der Klausur aus betritt. Es hat die Gestalt eines Lebensbaumes, unten mit Wurzeln, oben mit Blättern, und mir bedeutet es sehr viel. Dann hängt darunter noch ein Weihwasserbecken, auch dies ein Geschenk, das meine kleine, aber feine Gebetsecke komplettiert.

Ich will Euch nicht vorenthalten, was Ihr am Rande sehen könnt: Die Gebetsecke ist nicht in sich abgeschlossen, sondern geht über in das ganz normale Leben. Ein Spiegel, an dem meine Ministrantenplakette hängt, ein Tisch, auf dem ein Buch aufgeschlagen liegt ("Jesus" von Klaus Berger, aber das ist eher Zufall, da kann auch mal was Weltliches liegen) und obendrauf das aktuelle Kinoprogramm, und auf der rechten Seite neben der Wand die Garderobe. So ist das nun einmal in meiner kleinen Wohnung. Das ganz normale Leben - im Jahreskreis eben.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wow, das hast Du total schön eingerichtet. Ich bin noch dabei mir einen festen Platz zu gestalten, an dem ich immer beten kann. Immerhin hab ich schon mal ein Mini-Tryptichen mit Jesus und zwei Engeln, das ich bei Bedarf immer aufstellen kann.
Das Standkreuz ist ja genial, das war sicher nicht ganz billig, oder? Sowas fehlt mir eindeutig *gg*
lg
Vita

Amica hat gesagt…

Hallo vita,

das Kruzifix selber war gar nicht sooo teuer, glaube ich, obwohl es laut Verkäufer über 100 Jahre alt sein soll. Es ist bei ebay ersteigert - da findet man so manches Kleinod für ganz wenig Geld. Aber es war ursprünglich ein Wandkreuz, und meine Eltern haben bei einem Tischler den Fuß maßanfertigen lassen - meine Mutter meinte, er sei doppelt so teuer gewesen wie das Kreuz.

Anonym hat gesagt…

Ah Ebay, das ist eine gute Idee! Da hab ich auch schon ein Brevier und ein altes Gebetsbuch her!