Der Firmkurs neigt sich seinem Ende zu; nicht mal mehr ein Monat bleibt noch bis zum Firmgottesdienst. Heute ist meine vorletzte Unterrichtsstunde mit meiner Gruppe. Mit dem offiziellen Kursmaterial bin ich durch (meine Jungs sind derart sprechfaul einerseits und bringen andererseits die Dinge so schnell auf den Punkt, dass man sehr vieles in sehr kurzer Zeit fertig bekommt); aber das macht ja nichts. Die Basis an Wissen ist ausgesprochen dünn, was mir jetzt freie Wahl lässt, in welche Bereiche des Glaubens ich sie in den verbliebenen Stunden noch einführen will. Die heutige Einheit könnte man überschreiben mit "Die Heilige Messe - warum und wie?", und auch für das nächste Treffen habe ich mir schon ein Thema ausgesucht: Die Grundgebete der Kirche - einmal anders betrachtet.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich traurig oder glücklich sein soll, dass der Kurs bald vorbei ist. Natürlich hat mich das ganze Zeit gekostet, sogar sehr viel Zeit. Ich habe ja im Unterrichtsbereich weder Ausbildung noch Erfahrung gehabt, dafür aber durchaus hohe Ansprüche an mich selbst. Also habe ich sehr viel Energie in die Vorbereitung gesteckt. Wenn ich das jetzt bald nicht mehr muss, kann ich viel intensiver für mein Examen im Oktober lernen. Das wird gewiss nicht schaden, im Gegenteil, jeder Tag, jede Stunde der Vorbereitung kann das entscheidende Bröckchen Wissen oder Können vermitteln. Man weiß ja nicht so genau, was nachher drankommt. Auf der anderen Seite sind mir diese Jungs einfach dermaßen ans Herz gewachsen in den nur zehn Monaten ... Mit ihrer Fröhlichkeit, ihren Fragen, ihrem sichtbaren Erwachsenwerden haben sie auch mir sehr viel gegeben. Sie werden mir fehlen, besonders diejenigen, die ich sonntags nicht in der Kirche wiedertreffen werde. Ich würde ihnen noch gern etwas mitgeben, egal ob jetzt mehr Wissen oder mehr für ihre Persönlichkeit, ich würde gern etwas mehr noch geben ... Aber vielleicht ist es mir gelungen in den letzten zehn Monaten, in dem einen oder anderen von ihnen ein zartes Pflänzchen zu setzen, mit Gottes Hilfe. Vielleicht wird es wachsen und gedeihen; ich werde es vermutlich nie erfahren. Ernten wird einst ein anderer ...
Laute und leise Höhepunkte des Christkönigssonntags
vor 8 Stunden
4 Kommentare:
Oh ja, das kenne ich gut. Die Traurigkeit, die sich am Ende der Vorbereitungszeit breit macht, weil man sie ziehen lassen muss.
Ob die Chaoten eigentlich wissen, wie sehr sie einem ans Herz wachsen können?
Aber Du sagst es ja selbst so schön- ernten wird es ein anderer.
Ich habe gerade mit Jungs die Erfahrung gemacht, dass sie intellektuell meist nicht so ansprechbar sind, dafür mehr auf der Erfahrungsebene.
Wie wärs noch mit einer entsprechenden Aktion.
Ich träume schon lange davon, mit meinen Konfis mal in den Hochseilgarten zu gehen.
Und dann natürlich ein entsprechender Impuls, der den Vergleich zum Glauben zieht.
So eine richtige Aktion wird's leider nicht mehr werden. Im Moment häufen sich die Termine, nicht nur bei mir, sondern auch bei den Jungs, denn einige sind in der 10. Klasse und es beginnt die Prüfungszeit. Im Moment laufen noch die "Firmpraktika", ein paar Aktionen, in denen sie die praktische Umsetzung des Glaubens erleben sollen. Wallfahrten, Mitarbeit im CariSATT-Laden, Teilnahme an überregionalen Jugendgottesdiensten, Treffen mit einer Ordensfrau ... Und dann wird's knapp zwei Wochen nach der Firmung noch ne ordentliche Party zum Abschluss des Firmkurses für die Jugendlichen geben, und dann ist es alles vorbei ...
Das sind wichtige und schöne Erfahrungen für die Jugendlichen. Auch wenn viele "Impulse" erst später oder vielleicht nie Frucht bringen. Aber wer weiß das schon. Ich jedenfalls, erinnere mich gerne an die Kommunion- und Firmgruppe zurück.
Gruß Tom
Ja, ich erinnere mich auch gern an meine eigene Zeit damals zurück - und hoffe, dass meine Jungs das auch können werden.
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