Vor einigen Tagen musste ich mal wieder erleben, dass mich eine Person sehr verletzt hat. Eine Person, der ich sehr vertraut habe, eine Person, von der ich mir keinen Bruch dieses Vertrauens vorstellen konnte. Mehrere Tage lang hat es mich sehr gequält, und ich konnte nicht aufhören, daran zu denken. Eine sehr verzwickte Sache.
Eine Überlegung begleitete mich: Wem kann ich noch vertrauen? Wer hält zu mir? Von keinem Menschen kann ich sicher sein. Es ist menschlich, auch mal jemanden zu enttäuschen, gerade dann, wenn man selbst seelisch angeschlagen ist. Dann reagiert man manchmal total irrational.
Ist es nun eine Lösung, überhaupt keinen mehr an mich heranzulassen? Wohl kaum, es wäre ziemlich einsam. Aber sicher wird mich die frische Wunde noch mehr zur Wachsamkeit mahnen, und ich werde immer mehr auf die sorgfältige Auswahl derer achten, denen gegenüber ich meine Schutzschilde ganz fallen lasse.
Nur einen gibt es, der nie enttäuscht. Jemand erinnerte mich in einem ganz anderen Zusammenhang an ein Lied aus meiner Kindheit. Das begleitet mich jetzt stetig, und ich singe, summe oder bedenke es die ganze Zeit. Es ist ein einfaches Lied, ein Lied des Vertrauens:
Halte zu mir, guter Gott,
heut den ganzen Tag.
Halt die Hände über mich,
was auch kommen mag.
1 Kommentar:
Deinen Schmerz kann ich gut verstehen.
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