Mittwoch, 21. Januar 2009

Exaggeration

Übertreibung - das ist das erste, was mir zu dem aktuellen Hype um den neuen US-Präsidenten Barack Hussein Obama einfällt. Die Vorstellung, dieser Mann könne von jetzt auf nun die Vereinigten Staaten und die ganze Welt in den Garten Eden verwandeln, ist schlichtweg neben der Spur. Wenn ich mir im Fernsehen und Radio anhöre, was viele Menschen durch den amerikanischen Machtwechsel auch in Deutschland in kürzester Zeit für großartige Veränderungen für ihr eigenes Leben erwarten, kann ich nur den Kopf schütteln. Hier wird ein Mensch zum Gott gemacht. Zwar ist auch mir Barack Obama erst einmal sehr viel sympathischer als Bush, und ich habe auch eine gewisse Hoffnung, dass er manche fehlgeleiteten Entwicklungen wieder auf die rechte Bahn lenkt. Aber er übernimmt das Präsidentenamt in einer Zeit, in der es mit Finanzkrise, Haushaltsloch und zwei Kriegen wahrlich genug zu tun gibt und sicher nicht morgen oder in einem Jahr alles wunderbar sein wird.
Das einzig Gute, dass ich an dieser übermäßigen Begeisterung der Massen sehen kann, ist der Aufbruch, den viele Menschen jetzt spüren und in ihrem Herzen mitvollziehen. Vielleicht geht jetzt ein Ruck - nein, nicht durch Deutschland - durch die USA, wenn Millionen Menschen gleichzeitig neuen Mut und neue Hoffnung schöpfen und sich auch mächtig ins Zeug legen. Ich hoffe nur, dass ihre Erwartungen nicht zu sehr enttäuscht werden, damit nicht danach das Pendel genauso stark in die andere Richtung ausschlägt.

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