Bevor ich den eigentlichen Artikel anfange: Ich wünsche meiner geneigten Leserschaft ein gesegnetes Osterfest.
Der HERR ist auferstanden! Halleluja!
Jetzt aber zu dem eigentlichen: Ich kann es nicht mehr hören. "Schöne Ostern wünsch ich Dir", hörte ich das erste Mal am Montag in der Uni, seitdem auch ständig. Schön? Schön sind die Blumen draußen, und ich kenne auch ein paar schöne Orte. Aber haben wir für Ostern wirklich kein anderes Attribut als dieses ausgenudelte "schön"? Schönes Wochenende, schönen Urlaub, schöne Zeit! Aber schöne Ostern? Ostern ist mehr als nur "schön". Unsere Gedankenlosigkeit macht das Fest der Christenheit zum unkenntlichen Teil des sprachlichen Einheitsbreis. Beim vorösterlichen Einkaufen habe ich, um das zu verifizieren, einen kleinen Feldversuch an den freundlichen Frankfurt-Ostler Kassiererinnen gestartet. Die Antwort "Frohe Pfingsten ebenfalls" ging völlig unter, es kam nicht die kleinste Reaktion in zwei von drei Geschäften. Unsere heimatlich-nordische Sprachsparschöpfung "Frostern" aus Ministrantenzeiten (bekannterweise reden Fischköppe ja nicht mehr als unbedingt nötig) wurde ebenfalls kommentarlos hingenommen. "Ihnen auch gesegnete Ostern" dagegen verursachte zunächst irritierte Blicke in allen vier Test-Geschäften, und zweimal kam dann nach kurzem Zögern ein Lächeln und ein nochmaliges "Danke" zurück. Für mich eine klare Ermutigung, auch in Zukunft im dunkeldeutschen Missionsgebiet Segenswünsche beim Einkaufen zu verbreiten.
Und, weil's so schön ist, endlich wieder zu dürfen, jetzt nochmal: Halleluja, halleluja, halleluja!
Wenn Herbst ein Zustand ist
vor 21 Stunden
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