"Warum bin ich so fit? - Herz und Muskeln in meinem Körper", so lautete der Titel der ersten Vorlesung aus der dritten Runde der Viadrina-Kinderuniversität. Ich bin zwar nicht mehr zwischen acht und zwölf, und eigentlich falle ich mit meinen 22 Jahren sehr deutlich aus der Altersbegrenzung für die Teilnehmer heraus, aber dennoch durfte ich heute dabei sein. Ich hatte nämlich eine Aufgabe: Ich durfte den Spielverderber machen. Mich anfänglich unauffällig zwischen die Teilnehmer setzen und dann während des Vortrags Papierflieger einkassieren und ab und an mal zur Ordnung rufen. Viel hat es nicht gebracht, denn nur sehr wenige Studenten waren zu diesem Dienst bereit, und 320 Kinder-Studenten machen schon einiges an Wirbel, aber immerhin hatte ich eine Rabaukenansammlung direkt vor und eine direkt hinter mir, sodass ich ein wenig zu Ruhe und Ordnung beitragen konnte. Denn die interessierten Kinder sollten ja auch was mitbekommen. Zwischendurch habe ich mich einige Male gefragt, warum ich das überhaupt mache, aber irgendwie war es auch sehr lustig und schön mit den Kindern. Außerdem kamen auch die Erinnerungen wieder hoch an die zwei Vorlesungen, die ich selbst als Kind an der Kieler Uni hören durfte. Eine handelte von Pinguinen - wohl der Grund, warum meine Mutter meine Geschwister und mich dort hingebracht hat -, eine andere von Asterix und Obelix und der römischen Geschichte. Nach diesen Vorlesungen hatte ich beschlossen, dass ich, wenn ich groß bin, auch mal studieren will. Unbedingt. Und es hat sich ja schließlich auch verwirklicht. Kinder-Unis sind eine tolle Sache, auch wenn ich selbst heute nichts mitbekommen habe von Herz und Muskeln und auch nicht weiß, warum ich denn nun eigentlich so fit bin. Die nächsten beiden Wochen kann ich nicht dabei sein, aber zur vierten Veranstaltung am 28. März habe ich mich wieder freiwillig gemeldet. Und dann werde ich sicher nicht die Antwort auf die Frage erfahren, warum sich Super Mario im Gameboy so wohl fühlt. Aber vielleicht die Kinder um mich herum.
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vor 4 Stunden
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