Heute ist das Fest des Heiligen Andreas. Welche Bedeutung dieser Apostel für unsere orthodoxen Brüder und Schwestern hat, haben wir in den letzten Tagen im Zusammenhang mit dem Besuch des Heiligen Vaters in der Türkei aus der Presse ausführlich erfahren können. Aber dieser Tag hat auch für unsere polnischen Nachbarn eine besondere Bedeutung, und als Ost-Bloggerin (der Kaplanweist ja ausdrücklich darauf hin) muss ich darauf natürlich eingehen.
"Andrzejki" (sprich: [An'dschäjki]) wurde ursprünglich nur von den Jungfrauen (im standestechnischen Sinne natürlich) begangen - für die jungen Männer gab es entsprechend "Katarzynki", also den Tag der Hl. Katharina von Alexandrien; heute wird Andrzejki aber von Jugendlichen beiderlei Geschlechts gefeiert. Die Ursprünge des Festes kommen aus Schottland, wo man des Heiligen Andreas an diesem Tag mit gutem Essen und Trinken gedachte. In Polen hat sich der Brauch gehalten, an diesem Tag mit Bleigießen die Zukunft vorauszusagen. Ein anderer Brauch betrifft nur die unverheirateten Mädchen: Die Teilnehmerinnen stellen ihre Schuhe dicht hintereinander, wobei immer der letzte dann an den Anfang der Reihe gestellt wird. Dabei nähert man sich immer mehr der Ausgangstür. Man sagt, dass die Besitzerin des Schuhs, der als erstes die Schwelle übertritt, auch als erste der Anwesenden heiraten wird.
(Ich will jetzt gar nicht erwähnen, dass Andrzejki-Parties meiner Erfahrung nach zumeist auch mit geistreichen Getränken verbunden sind.)
Die Informationen über Andrzejki-Bräuche habe ich - bis auf den letzten Satz - woanders entliehen.
Danke der Nachfrage
vor 1 Tag
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