So langsam macht sie sich, meine kleine Wohnung. Grundsätzlich aufräumen musste ich sowieso vor einigen Tagen, weil Mama Amica und Papa Amicus ihren Besuch angesagt hatten. Die brachten noch einen Computertisch (so ein Blechdingsbums mit drei Etagen plus Tastaturauszug) sowie ein kleines Regal von 36,5 cm Breite (für die 37-cm-Lücke zwischen Bett und Schrank) mit.
Dank Computertisch habe ich jetzt den Schreibtisch frei von Notebook, Drucker und Boxen sowie allerlei weiterem Kram und kann dort jetzt endlich mal arbeiten. Im Regal hat sich derzeit noch nicht so viel eingefunden, aber ich bin sehr zuversichtlich. Denn ich hab so viel Zeug, dass ich eigentlich noch eine zweite Wohnung der gleichen Größe nur als Stauraum locker verkraften würde. Da das aber finanziell nicht leistbar ist, muss ich irgendwie auch so zurechtkommen. Und da durch das Regal jetzt der angestammte Platz meines Wäscheständers (in zusammengeklapptem Zustand) besetzt ist, musste woanders von den Gütern dieser Welt Abschied genommen werden. In meinem Falle von Plastiktüten.
Von klein auf hatte ich gelernt, dass man Plastiktüten nicht einfach wegwirft, sondern sie sammelt, um sie wiederzuverwenden. Und das hab ich in den letzten fünf Jahren auch immer getan. Aber da man sich nicht in jedem Laden gegen Plastiktüten wehren kann und manchmal sogar in die Verlegenheit kommt, keine dabei zu haben und eine neue zu brauchen, hat sich da so einiges angesammelt. Und da meine Vorfahren ganz eindeutig Jäger und Sammler waren und ich das Kind meiner Eltern bin, hortete ich sie in der Ecke neben dem Rollcontainer. Nun aber beschloss ich, dass den Tüten in Zukunft nur ein bestimmter Platz in meinem Leben zugestanden werden soll, nämlich die zweitunterste Schublade in besagtem Möbel. Eine weitere Schublade, nämlich die darüber, beherbergt jetzt Stofftaschen. Was an seinem Platz keinen Raum mehr findet, muss weg. Also "entsorgte" ich (naja, entsorgte nicht, aber führte der Abfallsammlung zu) drei große Plastiktüten - jeweils gefüllt mit etlichen großen, mittelgroßen und kleinen Plastiktüten. Das gleiche steht mir jetzt noch mit den Pappkartons bevor, die sich in der gegenüberliegenden Ecke mittlerweile bis 10 cm unter der Decke stapeln. Man könnte ja mal ein Paket verschicken wollen.
So übe ich mich darin, an weltlichen Gütern nicht mehr zu hängen. (Aber mit Büchern wird das niiiiie funktionieren.)
Kaliningrad - Ausklang
vor 15 Stunden
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