Ich bin zurück aus Poznań. Wieder einmal fiel mir auf, dass der Katholizismus dort drüben auf der anderen Seite von dem Fluss, der keine 50 Meter von meinem Wohnhaus entfernt fließt, ein ganz anderer ist als der hiesige. Einmal wurde mir das bewusst, als in der Heiligen Messe, die ich am Sonnabend früh besuchte, in den Fürbitten auch für diejenigen gebetet wurde, die die Osterbeichte noch nicht abgelegt und die Osterkommunion noch nicht empfangen haben, dass sie vom Heiligen Geist in ihren Herzen bewegt werden und diese Pflicht noch rechtzeitig erfüllen. Das sollte bei uns mal einer wagen; so eine Fürbitte zöge sicher eine Kriegserklärung nach sich. Leider.
Zum anderen heute, als ich auf der Website der Kathedrale zu Poznań gestöbert habe, die wir auch zweimal besucht haben (einmal zur Besichtigung und dann nochmal zur Sonntagsmesse). Dort in der Kathedralgemeinde gibt es eine Firmkatechese, die sich über drei Jahre erstreckt, außerdem müssen die Firmbewerber in dieser Zeit regelmäßig die Sonntagsmesse besuchen und monatlich beichten. Sehr restriktiv, wobei die Sonntagsmesse meiner Meinung nach das geringere Problem ist - aber eine monatliche Beichtpflicht? Das geht ja weit über das hinaus, was die Kirche von jedem Katholiken fordert ...
Ich will das jetzt gar nicht werten, denn in Deutschland ist auch nicht immer alles das Gelbe vom Ei in der Kirche. In Polen läuft manches anders als bei uns. Dass alles besser ist oder alles schlechter, das bezweifle ich. Aber es ist anders.
Weihnachtspakete
vor 7 Stunden
4 Kommentare:
Ich halte von Pflichten im Zusammenhang mit Kirche und Glaube gar ncihts.
Damit bewirkt man nämlich oft das Gegenteil.
Schöne Sache, dass man Firmanden zeigen möchte, was es heißt, ein aktives Glaubensleben zu führen, wozu eben auch der sonntägliche Messbesuch als Pflicht und Freude(!) zählt. Ist nicht die polnische Messbesucherquote weitaus höher als die Deutsche? Von einer Polin habe ich auch von der umfangreicheren "Katechismus-Bildung" gehört, die man vor der Firmung erhält.
@Benedikt: die Orthodoxie beweist das Gegenteil Deiner Aussage. Fahr mal nach Rumänien, Griechenland, Bulgarien ...
Dann frag mal die Generationen, die heute zwischen 40 und Anfang 60 sind.
Viele werden sagen, ich gehe nicht mehr in die Kirche, ich als Kind/jungendlicher schon oft genug in der Kirche, sodass es für mein Leben reicht.
Über diese Argument, vielleicht auch Entschuldigung, mag man streiten können. Fakt ist der Zwang hat nicht dazu bewirkt was er sollte.
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