Es dauert nicht mehr lange, und ich werde keine Studentin mehr sein. Ich zähle schon die Tage, bis dieser Abschnitt meines Lebens vorbei ist. Und ich brauche nur noch meine Finger dazu, so wenige sind es nur noch. Ich werde nicht mehr die gleiche sein. Hier, das Studium, Frankfurt an der Oder, meine Gemeinde Heilig Kreuz - all das ist dann für mich Vergangenheit. Ich nehm mir Zeit für den Abschied, aber ich weiß, es wird nicht genug sein. Und doch kann ich es gar nicht erwarten, bis das Neue beginnt. Ja, ich freu mich darauf, dass es auch bald weitergeht. Aber diese Zwischenphase, in der ich jetzt bin, die ist ätzend. Das letzte Aufbäumen, das letzte Lernen, Pauken, Bimsen, danach nie wieder. Wofür? Um die Prüfer zu beeindrucken? Um eine Zehntelnote besser auf dem Zeugnis stehen zu haben? Und dann? Aber nicht lernen kann ich auch nicht. Nein, was ich mache, das mache ich so gut ich kann. Auch in dieser Zeit, die sich anfühlt wie eine zweite Pubertät.
Freitag, 26. Februar 2010
Mittwoch, 24. Februar 2010
Männer ohne Flügel
Stehen drei Typen auf dem Eiffelturm. Da steigt der eine aufs Geländer, springt, sanft sinkt er zum Boden und kauft sich ein Baguette.
Der zweite steigt aufs Geländer, springt, sanft sinkt er zu Boden und kauft sich ein Crêpe. Der dritte, leicht verwundert, denkt sich: "Das kann ich auch", steigt aufs Geländer, springt, stürzt wie ein Stein und zerschellt auf dem Boden.
Meint der erste zum zweiten: "Du, für Engel sind wir ganz schön fies, was...?"
um 22:38 Kategorien: Spielerei 0 Kommentare
Montag, 22. Februar 2010
Ingwertee
Das Ende einer Ingwerknolle schälen und sechs dünne Scheiben (die können wirklich dünn sein, es kommt auf die größtmögliche Oberfläche an) abschneiden. Mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen. Wenn das Ganze eine trinkbare Temperatur erreicht hat, einen Eßlöffel Honig und ein wenig Zitronensaft dazugeben. Trinken. Eine oder zwei der Ingwerscheiben auch kauen. Dreimal täglich mindestens machen. Hilft bei Erkältungskrankheiten, hoffentlich auch kurz vor der Mündlichen, bei Übelkeit und Erbrechen, aber auch bei allgemeinem Unwohlsein.
Ingwer enthält viele Vitamine, Mineralien (Kalium, Kalzium und Eisen) und einige Inhaltsstoffe, die ich nicht mal unfallfrei aussprechen, geschweige denn schreiben kann. Klingen aber auch gesund. Und so schmeckt auch der Tee (mir jedenfalls) - aber vielleicht hilft's dann besser.
um 18:53 Kategorien: cuisine catholique 0 Kommentare
Donnerstag, 11. Februar 2010
Fang!
Wenn mir in der Grundschule einer ein Stöckchen zugeworfen und dazu "Fang" gerufen hätte, wäre zweierlei passiert: Ich hätte erstens die Hände hochgehalten und zweitens das Ding verfehlt und an den Kopf bekommen. Glücklicherweise bin ich aber nicht mehr in der Grundschule, und so kann mich das Stöckchen, das mir Florianus Ministrans zugeworfen hat, nicht erschüttern.
Die Frage lautet: Mit welchen zehn Menschen würde ich gern eine Nacht bei Wein und Gespräch verbringen?
1. Mit Jesus. Keine Frage. Im Grunde würde ich schon für eine einzige Minute so ziemlich alles geben. Sein Gesicht einmal wirklich sehen, sein Reden, seine Mimik. Aber eine ganze Nacht Gespräch - ein Traum. Ich würde ihn fragen, wie er mich gewollt und gemeint hat, es wär gar nicht schlecht, da mal ne direkte Antwort zu kriegen. Von mir aus auch als Gleichnis.
2. Mit Benedikt von Nursia. Mehr als eine Hemina pro Kopf dürfte es freilich nicht werden, aber wir wollen ja auch klar bleiben, um reden und denken zu können. Was in seiner Regel würde er in der heutigen Zeit anders schreiben? Und wie ist das mit der Demut gemeint?
3. Mit Klara von Assisi. Was ich mit ihr besprechen würde? Ist mein Geheimnis.
4. Mit Johannes vom Kreuz. Über die Sehnsucht nach Gott in kalten Zeiten. Über das Durchhalten. Über das Kreuz. Über unsere gemeinsame Liebe.
5. Mit Louis XIV. Da wüsste ich einfach gern mal, was in dem Kopf so eines absoluten Monarchen vorgeht. Ich mein, okay, der Staat war er - aber wer waren dann die anderen für ihn? Und dann würd ich ihm noch von Louis XVI. erzählen und wär mal gespannt, was er für ein Gesicht macht, wenn er von solch einem unrühmlichen Niedergang der Monarchie hört. Wär schon spannend. Aber er müsste vorher baden.
6. Mit Kaiserin Elisabeth von Österreich als sie so alt war wie ich. Ich würd einfach mal gern sehen, wer sich hinter der romantischen "Sissi" wirklich verbirgt, die ich aus Filmen und Büchern kenne. Ich stell mir immer vor, dass wir uns gut verstanden hätten.
7. Mit Rosa Parks, der Frau, die sich getraut hat, im Bus nicht nur deshalb aufzustehen, weil sie schwarz war. Ich habe einen großen Respekt vor Menschen, die einfach Mut haben. Und wenn ich mir von solch einer Persönlichkeit vielleicht eine Scheibe abschneiden kann, dann will ich diese Chance nutzen.
8. Mit Benedikt XVI., um mal dem Stellvertreter Gottes all meine Glaubensfragen zu stellen. Wir wissen ja, dass er gut darin ist, sowas verständlich zu beantworten.
9. Mit meiner Großmutter. Als ich das letzte Mal mit ihr gesprochen habe, war ich noch viel zu klein für Wein. Ich hätte sie so viele Dinge noch gern gefragt - sie ist viel zu früh gestorben.
10. Mit meinem geistlichen Begleiter - wir haben zwar manches gute Abendessen miteinander gegessen, dabei auch schon oft genug ein Glas Wein getrunken, aber die Gespräche dabei sind immer zu früh vorbei, und mal die ganze Nacht zu reden, das wär schon schön.
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Ich werf das Stöckchen weiter an Cicero und Kanzelschwalbe. Fangt!
um 18:32 Kategorien: Tests und Fragebögen 1 Kommentare
Montag, 8. Februar 2010
Was der Spiegel uns verschweigt
In aller Munde: Die Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg und anderen katholischen Schulen. Schlimm, wirklich schlimm, gerade weil es Fälle sind, in denen Vertrauenspersonen besonderer "Güte" sich an Kindern und Jugendlichen vergriffen haben, die sich nicht wehren können. Diese Kirchenmänner haben sich und unsere Kirche nicht mit Ruhm bekleckert. Soviel ist klar.
Die Frage ist aber leider auch mal wieder, was man daraus macht. Der Spiegel berichtet heute von 94 Verdachtsfällen auf sexuellen Missbrauch durch Geistliche oder Laien [letztere Information verschwindet im Kleingedruckten unter einem Sternchen an der Abbildung auf Seite 65 der heutigen Ausgabe] in den deutschen Bistümern, und zwar seit 1995. Dabei erwähnt der Spiegel nicht, dass diese Zahlen in Beziehung zu setzen sind zu 210.000 polizeilich erfassten Fällen von sexuellem Missbrauch in Deutschland im maßgeblichen Zeitraum. Laut Professor Hans-Ludwig Kröber, Professor für forensische Psychiatrie an der Charité zu Berlin, werden damit nichtzölibatär lebende Männer mit einer 36mal höheren Wahrscheinlichkeit zu Missbrauchstätern als katholische Priester. Dies führt Kröber zu der Annahme, dass die Geisteshaltung, in der Priester lebten, sie weitgehend davor schütze, Täter zu werden. [Quelle: kath.net]
Hier heißt es offenbar mal wieder: Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast!
um 19:03 Kategorien: die Welt und Gott, geistliche Berufung 3 Kommentare