Freitag, 30. November 2007

Heute kam ein Päckchen an.

Ein Päckchen, das eigentlich gestern schon da war - aber wie das Leben so spielt; gestern war ich nicht da. Und so fand ich nur die Karte im Briefkasten. Heute morgen ging ich dann zur Post, zehn nach zehn, aber da wurde ich vertröstet: Es sei noch nicht da, obwohl auf der Karte stand, ab zehn könne ich es abholen. So ging ich am späten Nachmittag vor der Messe nochmal bei der Post vorbei, und da war es dann auch da. Nach der Messe musste ich erst noch einkaufen, Brot und einen Adventskranz, und dann ging es nach Hause. Endlich konnte ich auspacken. Unter dem Papier fand ich erstmal eine in Luftpolsterfolie eingepackte Blechdose. In der Dose waren mal polnische Pralinen. Als ich sie aufklappte, kamen mir eine Karte mit der Gottesmutter und eine größere Anzahl Weihnachtsservietten. Und darunter lag es dann: Mein neues altes Weihwasserbecken. Sein Alter sieht man ihm durchaus an, denn es war wohl ursprünglich bemalt - aber von der Farbe ist das meiste ab. Das macht aber nichts; so erkennt man, dass es schon viel gebraucht wurde. Und das ist ja für so einen Gegenstand etwas schönes. (Ich steh voll auf alte Devotionalien.)
Bekommen habe ich das schöne Teil von einem Leser meines Blogs, der sich meldete, als ich schrieb, ich plane, mir ein Weihwasserbecken zuzulegen. Er hatte eines übrig, und da alles passte, nahm ich das Angebot gerne an.
Angebracht habe ich es wie angekündigt mit einer eher einfachen Fadenkonstruktion. Ist aber die einzige Möglichkeit, die ich erstmal habe. Wollt Ihr sehen? Na gut:



Vielen lieben Dank dem edlen Spender!

Mittwoch, 28. November 2007

Ladung

Es ist mal wieder so weit, die Ladung zur Prüfung ist da. Gebetsunterstützung für die Mündliche im Schwerpunktbereich (nach wie vor Europa- und Völkerrecht) erbeten am 19.12.2007 von 16:00 bis 17:30 Uhr. (Und wenn alles glatt läuft, schaffe ich es danach sogar rechtzeitig zu Vesper und Messe.)

Dienstag, 27. November 2007

Hoffnung

OK, ich blogge doch was, aber was ganz Kleines (vom Umfang her), und ich hab's nicht mal selbst geschrieben:

Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer:

8:24 Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht?
8:25 Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.


--- In geduldigem Harren auf die Enzyklika "Spe Salvi" ---

Montag, 26. November 2007

Sollte ich ...

... vor Freitag noch etwas bloggen, wäre das irgendwie unverantwortlich. Solange ich noch Kraft hab, hab ich zu arbeiten. Neben dem Lernen hab ich heute einen Megaauftrag vom Lehrstuhl bekommen. Also bitte nicht viel erwarten hier. Danke.

Sonntag, 25. November 2007

Verdrängt


... vom Christkönigsfest, aber selbstverständlich nicht vergessen wird der heutige Wahlnamenstag meines Firmpatenkindes. So sende ich Dir auf diesem Wege liebe Grüße ans andere Ende der Republik und wünsche Gottes Segen nebst dem auch in Zukunft reich zu gewährenden Maß an Fürsprache durch Deine Patronin, die heilige Katharina von Alexandrien. Möge sie Dir stets in Glaubensdiskussionen zur Seite stehen - das kann sie schließlich am besten - und auch sonst ein Vorbild sein.

(Bei diesem Beitrag fällt mir auf: Ich habe es selbst vergessen, aber vor einem Jahr und drei Tagen erschien der erste Artikel in diesem Blog. Wie doch die Zeit vergeht.)

Samstag, 24. November 2007

Zukunftsplanung

War beim Augustinus zur Geburtstagsfeier, also zum Kaffeetrinken, eingeladen. War sehr lustig, muss ich sagen. Gesprächsthema: Religion einerseits, die Benamsung zukünftiger Kinder andererseits. Nachdem wir uns ziemlich schnell einig waren, dass unsere Kinder nicht Sophie-Celine oder Sandro-Maik heißen werden, haben wir nach Alternativen gesucht. Augustinus würde männliche Drillinge Kain, Hiob und Judas nennen. Das war uns dann aber eigentlich doch zu eintönig. Drei Vornamen pro Kind wurden als Ideal festgelegt. Wenn ich mal Kinder habe, wird der erste Junge Fürchtegott Ernst Kevin und das erste Mädchen Theophila Lieselotte Ginger heißen.

Und bis meine Kinder erwachsen sind, studiere ich weiter vor mich hin, damit ich weiß, wie ich dereinst den Schmerzensgeldklagen entgegentrete.

Freitag, 23. November 2007

PGR IV

Vorgeschichte:
Die Idee.
Der Vorlauf.
Die Wahl.

Heute: Das Ergebnis.
Mancher wird hier schon ungeduldig und will endlich das Ergebnis wissen. OK, ich bin ja nicht so: Ich bin nicht gewählt. Jedoch lässt sich der Gemeindehomepage schon entnehmen, dass ich in den Pfarrgemeinderat berufen bin. Ich muss aber sagen: Ich weiß noch nicht, ob ich die Berufung annehmen werde. Denn ich sehe darin ein Umgehen der Gemeinde, trotz allem. Mit meinem Demokratieverständnis ist das nur schwer vereinbar. Jedoch ist auf der anderen Seite zu berücksichtigen, dass der Pfarrer das Recht hat, sich in sein Beratungsgremium (und das ist ja nunmal eine Aufgabe des PGR) Gemeindemitglieder zu holen. Und wenn er der Meinung ist, aus der Gruppe der Studenten jemanden zu brauchen, der ihn berät, dann ist es nur richtig, wenn er sich jemanden beruft. Insofern hätte ich von Anfang an kein Problem damit gehabt, wenn ich mich nicht zur Wahl hätte aufstellen lassen und dann vom Pfarrer berufen worden wäre. Aber so ... Die Art und Weise gefällt mir nicht. Ich werde noch eine gewisse Bedenkzeit brauchen.

Mittwoch, 21. November 2007

"Einen schönen Abend noch"

Eigentlich hat ja jeder von uns seine kleine Marotte. Bei jedem ist sie ein wenig anders, bei manchen auffälliger und bei anderen weniger. Und es gibt Menschen, die gerade durch ihre kleine Marotte die Herzen bewegen, liebenswert sind. Von so einem Menschen mussten wir uns heute verabschieden. Herbert K wird mir und wohl der ganzen Werktagsgemeinde von Heilig Kreuz noch lange in Erinnerung bleiben als der "Mann, der die Tür aufmacht". Das war so seines: Wenn zum Ende der Messe der Priester am Altar seine Kniebeuge machte, ganz egal wer zelebrierte, sprang Herbert K auf, lief - mit seinen 80 Jahren nicht mehr ganz gleichmäßig - zur Sakristeitür und hielt sie auf. Wenn dann der Priester hindurchging, wünschte Herbert K dann je nach Tageszeit "Einen schönen Tag noch!", oder "Einen schönen Abend!". Mit diesem Gruß verabschiedete er sich stets auch noch von den anwesenden Gemeindemitgliedern, und während mir seine Frau öfter mal Schokolade oder Christstollen oder Obst zusteckte, sah er mich dann manchmal streng an, nachdem wir uns die Hand gegeben hatten: "Sie haben ja schon wieder so kalte Hände!"
Dieser Mann ist uns nun vorangegangen. Heute bei der Vesper blieb sein Platz leer, und er wird es auch in Zukunft bleiben - was man früher so nicht kannte. Seine Freundlichkeit wird nicht mehr das Eis brechen zu neu hinzugestoßenen Mitgliedern unserer kleinen Werktagstruppe. Sein Tod kam, obwohl Herbert K schon seit Jahren nicht mehr gesund war, dann doch überraschend - nach nur zweitägigem Krankenhausaufenthalt. Man mag es noch immer gar nicht glauben. Und heute, als dann die Gemeinde es beim Requiem mal wieder auf wundersame Weise geschafft hatte, das Seitenschiff exakt zu füllen - es war kein Platz mehr frei, außer vorn bei den Ministranten - heute hat man es dann gespürt: Herbert K betet weiter mit uns. Vom Himmel aus. Und wenn wir dann auch einmal dorthin kommen, vielleicht hält er uns dann schon die Tür auf.
Einen schönen Abend noch, Herr K!
R.I.P.

Montag, 19. November 2007

Hl. Elisabeth von Thüringen


Großer Gott,

gib mir auf die Fürsprache der Hl. Elisabeth von Thüringen die Liebe zu den Menschen, die mich umgeben, die mich brauchen. Lass meine Augen nicht blind sein für ihre Not; erweiche mein Herz und lass ihre Bedürfnisse nicht von mir abprallen. Lass mich wie Elisabeth zu einem Segen werden für meine Mitmenschen. Schenke mir den Glauben, dass ich wie sie mein Leben ganz allein in Deinen Dienst stelle. Gib mir die Kraft, auf Dich zu vertrauen - auch dann, wenn schon alles verloren scheint. So lass auch mein "Brot" zu "Rosen" werden - auf Dein Wort hin. Amen.

(Das Bild zeigt das "Rosenwunder" der Hl. Elisabeth: Sie wird von ihrem Mann, dem Landgrafen Ludwig von Thüringen, ertappt, als sie zur Zeit einer Hungersnot Lebensmittel an Arme verteilen wollte. Doch als ihr Mann die dafür in ihrer Schürze verborgenen Sachen sehen will, haben sich diese in Rosen verwandelt. Es ist ein Tafelbild aus Mariahof, das um 1525 entstand. Heute ist es public domain. Quelle: Wikipedia)

Sonntag, 18. November 2007

PGR III

Vorgeschichte:
Die Idee.
Der Vorlauf.

Heute: Die Wahl.
Heute ist es also soweit. Das letzte Mal grinst mich mein eigenes Foto in der Kirche an - bloß gut. Das ist eine Situation, die ich irgendwie nicht sehr mag. "Nach allen Gottesdiensten" ist an diesem Wochenende Wahl von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand. Und tatsächlich, kaum ist die Sakristeitür hinter dem Priester und den Ministranten geschlossen, schon tummelt sich alles um den Wahltisch. Dort werden zunächst Stimmzettel ausgegeben. Ich warte erstmal den ersten Ansturm ab, aber dann hole ich mir auch meine Zettel und suche mir ein ungestörtes und unbeobachtetes Plätzchen in einer Kirchenbank, um in Ruhe meine Kreuzchen zu machen. Es ist wirklich nicht einfach. Auf dem KV-Zettel darf ich sechs Kreuze auf sieben Personen verteilen, auf dem PGR-Zettel sogar 12 Kreuze auf 18 Personen. Beim KV hab ich mich ziemlich schnell entschieden, aber der PGR fällt mir schwer. In der letzten Woche hab ich schonmal versucht auszusortieren, aber das fällt sehr schwer. Da hilft nur eines: Ich mache einen ersten Durchgang, bei dem ich erstmal allen ein Kreuz gebe, die unbedingt reinsollen und zähle mit. Als ich unten angekommen bin, habe ich genau 12 Kreuze gemacht, also kommt es gar nicht mehr zum zweiten Durchgang. Umso besser. Die Zettel in die Urne zu werfen, ist ein komisches Gefühl. Zum ersten Mal bin ich bei einer Wahl nicht nur aktiv, sondern auch passiv beteiligt. Ich versuche, mir gar keine Gedanken darum zu machen, wie sich die Leute um mich herum entschieden haben. Wann ich das Ergebnis erfahre, weiß ich noch gar nicht. Sicher irgendwann im Lauf der Woche, spätestens nächsten Sonntag. Und bis dahin genieße ich noch meine "Freiheit".

Samstag, 17. November 2007

mit Katharina in Berlin

Mein (Firm-)Patenkind und meine Freundin Katharina (nach der Heiligen Katharina von Alexandrien) ist mal wieder in Berlin. Da sie vor einiger Zeit ans andere Ende unserer Republik gezogen ist und nur noch selten in greifbarer Nähe weilt, ist das durchaus ein Grund, dass auch ich mich mal wieder in die Hauptstadt begebe. Fast wär unser Treffen geplatzt, da ich gestern noch den ganzen Tag krank im Bett lag, aber gestern abend ging's schon wieder und heute morgen merkte ich - abgesehen von ein paar leichten Kopfschmerzen - gar nicht mehr, dass ich mal krank gewesen bin in meinem Leben. Also trafen wir uns wie geplant in der Nähe vom Ostkreuz in einem urigen Café zum Frühstück. Lecker war's, bezahlbar war's. Und da mein Nachfolgetermin um 12 abgesagt worden war, konnten wir dann auch glatt noch etwas weiteres zusammen unternehmen. Katharina schlug vor, zum Kathedralforum zu fahren, das sie sowieso gern mal besuchen wollte, und das taten wir dann auch. Viel konnte ich mir darunter eigentlich nicht vorstellen, aber was wir vorfanden, war mehr als nur nett. Eine kleine "Begegnungsstätte", wo man in einem katholischen Buchlädchen stöbern und bei einer Tasse Kaffee ein wenig ausruhen und plaudern kann. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und offen, und es war eine helle Freude, mit Katharina nach Büchern zu gucken. Wir hätten auch ohne Probleme das Lädchen leerkaufen können, sie die eine Hälfte und ich die andere, wobei es bei den meisten Büchern auch keinen Streit gegeben hätte, wer sie denn bekommen soll. Ich erstand zunächst ein Büchlein für meinen Freund Augustinus, der am Sonnabend Geburtstag hat, und später, nach einer Tasse Kaffee, noch zwei weitere Bücher für mich. Unvernünftigerweise, ich werde jetzt die nächsten Wochen nur halbsoviel essen dürfen, um das wieder reinzukriegen. (An alle, die das nicht auch so verstehen: Das war ein Scherz.) Auch Katharina kaufte sich zwei Bücher, die durchaus interessant klangen. Abschließend aßen wir noch was zusammen, denn mittlerweile war Nachmittag, und dann wurde ich müde - die Krankheit hat doch noch Spuren hinterlassen - und Katharina musste zu einer anderen Verabredung mit anderen Freunden. So verabschiedeten wir uns und gingen getrennte Wege, aber im Gebet sind wir ja eh verbunden.

Donnerstag, 15. November 2007

in Planung: Weihwasserbecken

Mein Papa sagt immer, Weihwasserbecken und Haussegen dienen eigentlich nur als Staubfänger. Haussegen schonmal sowieso, und in Weihwasserbecken fasst auch immer nur so selten einer rein, dass seit dem letzten Auffüllen das Wasser schon wieder verdunstet ist. Jedenfalls in Privatwohnungen. Aber mein Papa sagt auch: "Wenn Papa sagt, das Wasser fließt die Regenrinne rauf, dann fließt es auch rauf." Damit hat er meinen Geschwistern und mir auch schon als Kindern klargemacht, dass er nicht per definitionem Recht hat, dass seine Aussagen überprüfbar sind. Denn überprüft haben wir das natürlich schon im Alter von drei oder vier Jahren.
Und nun habe ich seit einiger Zeit Weihwasser zuhause. Daran ist mein geistlicher Begleiter "Schuld", der mich, als ich in einer Krise steckte, fragte, ob ich Weihwasser hätte. Als ich verneinte, meinte er, ich solle mir welches aus der Kirche mitnehmen. Ich wusste in dem Moment nicht, wozu das gut sein sollte, aber da es kein großer Aufwand war, hab ich's einfach mal gemacht. Und damit das Fläschchen jetzt nicht irgendwo in meinem Chaos untergeht, steht es auf der Gegensprechanlage (auch die muss schließlich für irgendetwas gut sein) und wird, sooft ich die Wohnung verlasse, einmal kurz gegen die Finger gewendet, und dann bekreuzige ich mich. Diese Angewohnheit ist mir mittlerweile lieb geworden, denn einmal mehr Gottes Segen auf sich herabzurufen (und an die Taufe erinnert zu werden) kann nie schaden. Jedoch geht es mir eigentlich etwas gegen den Strich, dass meistens meine Jacke und Schuhe mehr Wasser abbekommen als meine Finger. Und so spiele ich seit Wochen mit dem Gedanken, mir so einen "Staubfänger" zuzulegen. Unterdessen habe ich mir sogar eine Fadenkonstruktion zum Aufhängen (natürlich an der Gegensprechanlage) überlegt, die mir das Zerlöchern der Wand ersparen würde. Und nun überlege ich, wo ich ein nicht zu hässliches, nicht zu teures, nicht zu großes und vor allem nicht zu schweres Becken herbekommen kann. Irgendwann werd ich eins haben.
Und der Gedanke, dass mein Papa da vielleicht mal wieder nicht Recht hatte, ist nicht schlimm. Es ist nur ein Zeichen, dass ich groß geworden bin und meinen eigenen Weg mit Gott zu gehen suche. Das wiederum können meine Eltern inzwischen auch akzeptieren, wenn es am Anfang auch wohl nicht ganz leicht war.

Mittwoch, 14. November 2007

begeisternder Bußgottesdienst

Ich muss schon irgendwie ein bisschen komisch sein im Kopf: Jetzt stehe ich mitten in der Nacht auf, die sowieso schon kurz genug ist, da ich erst gegen 0:15 Uhr zuhause war und um 7:45 beim Zahnarzt sein "darf" zur Wurzelbehandlung, und habe nichts besseres zu tun als zu bloggen. Aber es ist nunmal so, dass ich mich so freue, dass ich das einfach nicht für mich behalten kann.
Gestern war ja nun bei der Studentengemeinde der schon angekündigte Bußgottesdienst. Wir trafen uns gegen acht abends, es war eine ordentliche Hand voll Studenten gekommen (mehr als wir uns in den letzten Semestern hätten träumen lassen) und zwei Priester. Eigentlich völlig überkandidelt, zwei Priester für so 'n paar Männekens, aber in diesem Fall durchaus sinnvoll. Es begann mit einem Wortgottesdienst, den unser Kaplan und Studentenseelsorger vorbereitet hatte. Gleich zu Beginn der Kyrie-Ruf, dann eine Einführung, ein Lied, Einführung zur Lesung, eine Lesung (Josua 7 - Die Sünde Achans und die Niederlage bei Ai), ein Lied, Einführung zur Lesung, eine Lesung (Jesaja 1 - Wascht euch, reinigt euch ...), ein Lied, Einführung zur Lesung, eine Lesung (Epheser 4 - Die Kirche als der eine Leib Christi), ein Lied, Evangelium (Lukas 17 - Die Heilung der zehn Aussätzigen), eine kurze Homilie, ein Auszug aus der Enzyklika "Evangelium Vitae", Fürbitten, Vaterunser, Gebet ... Dann: Gelegenheit zur Einzelbeichte, beim Studentenseelsorger oder beim fremden Beichtvater. Jeder, der wollte. Der Wortgottesdienst hatte etwa eine Stunde gedauert. Positiv zu vermerken ist: Allen voran beichtete der Priester. Das war glaube ich für einige sehr wichtig. Wer fertig war, kam in die Kapelle zurück zum Dankgebet, zur Verrichtung der Buße, zum gemeinsamen Rosenkranzgebet (letzteres passierte eher spontan, war aber ziemlich gut). Die Beichtzeit dauerte auch nochmal etwa eine Stunde. Man merkte einzelnen sehr ihr Befreitsein an. Als sich alle wiedertrafen und nach einer kurzen stillen Zeit dann im Wechsel zwischen Priestern und "Volk" das Magnificat gesungen wurde, merkte man, wie sehr sich die Stimmung gelöst hatte. Vor und in dem Wortgottesdienst war alles sehr angespannt, jeder eher in sich gekehrt. Nun war es mehr eine überschwängliche Freude. Das Schlusslied wurde kurzerhand umgeändert in "Großer Gott, wir loben Dich" (keine Ahnung, was ursprünglich geplant war), und wir sangen auch nach dem Auszug der Priester noch einige Strophen weiter. Dazu muss man sagen, dass das wirklich ein kleines Wunder ist, denn unsere Studentengemeinde singt traditionell denkbar schlecht. Aber es war kein Problem, wir sangen laut und froh und dankbar solange wir konnten. Und zum heimlichen Wahlspruch unserer Studentengemeinde passte es auch: "Wer singt, betet doppelt - wer falsch singt, betet dreifach." Gestern habe ich das erste Mal verstanden: Wenn man so hemmungslos falsch singt, weil die Emotionen so stark sind, in unserem Fall die Freude über die erfahrene Vergebung, dann ist das Gebet in der Tat stärker. (Das heißt ja nicht, dass diejenigen, die singen können, auch falsch singen müssen.)
Anschließend - es war schon deutlich spät - trafen wir uns zur Agape-Feier mit belegten Brötchen und Wein. Manches fehlte, manches wurde improvisiert (Butter vergessen? Macht nichts, wir haben ja Kräuterfrischkäse), manches war einfach klasse (zum Beispiel das mitgebrachte Dessert unserer Nachtischspezialistin). Aber am wichtigsten war, dass es wirklich ein freudiges, ein Liebes-Mahl war. Voller Dankbarkeit und Lobpreis, voller Lachen und Scherzen und Gespräch; nur leider auch irgendwann zuende. Weil ja jeder am Mittwoch wieder aufstehen muss. Wir wetteiferten noch, wer denn den schlimmsten Mittwoch Morgen hat - ich glaube, ich teile mir den ersten Platz mit einer anderen. (Bei mir: Wurzelbehandlung um 7:45 Uhr, wie gesagt, bei ihr: Regale einräumen im Kaufhaus ab 5:30 Uhr) Der Heimweg war noch fröhlich, denn wir gingen zusammen, soweit es eben ging. Und dann verschwanden sicher alle bald im Bett.
Ich hab viel wach gelegen, obwohl ich eigentlich schon vor Beginn des Studentenabends gestern supermüde war. Und eigentlich müsste ich jetzt herumhängen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Aber das tu ich nicht. Mein Kopf dröhnt ein bisschen, aber es geht mir gut! Danke, lieber Gott! Gott, Du bist so groß, so toll, ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll ...

Dienstag, 13. November 2007

Rosenkränze knoten müssen

Es gibt manchmal diese Tage die sind einfach ... wie heute. Heute morgen, als ich in Gedanken den Tagesablauf durchging, klang das so: "Ich muss noch dreißig Seiten im Zivilrechtslehrbuch durcharbeiten für die AG morgen mit Ilina, 21 Seiten Korrekturlesen für den Prof, idealerweise noch ein bisschen Völkerrecht lernen. Am Nachmittag ist die Vorlesung im Europarecht, da muss ich zusehen, dass ich früh Mittagessen gehe, damit ich da nicht ins Fresskoma falle und nicht folgen kann. Außerdem sollte ich heute schon mal zusehen, dass ich für die AGs am Freitag noch was vorbereite, denn so viel Zeit hab ich Donnerstag ja auch nicht. Und eigentlich wär Wäsche waschen auch mal wieder nicht schlecht."
Und dann ging es los. Erstmal wollte ich ja so gar nicht anfangen, aber es half alles nichts. Dann nahm ich mir den Aufsatz vom Prof vor und fing an, den durchzusehen. Das ist immer die angenehmste Arbeit, wenn man nicht in Gang kommt, finde ich. Nebenbei beantwortete ich noch seine E-Mails, die im Zehn-Minuten-Takt hereinkamen und in denen wir einiges abzuklären hatten. Und irgendwann merkte ich: Jetzt geht gar nichts mehr. Ein Stechen im Kopf, ein schwummeriges Gefühl als hätte ich schon ein paar Gläschen getrunken, ständiges Überlesen von Sätzen ohne sie wahrzunehmen. Da half echt nur noch eines: Einen Rosenkranz knoten. Und so brachte ich jetzt über eine Stunde damit zu, einen Rosenkranz zu knoten. Und das, obwohl er eigentlich schon halb fertig war (ich war im vierten Gesätz) und normalerweise für einen ganzen nur eine halbe Stunde brauche. Aber das war echt nebensächlich. Jetzt ist er fertig, und ich finde, es ist mal wieder ein besonders hübsches Exemplar entstanden. (Danke an Andrea übrigens.) Ich weiß auch schon, wer ihn bekommt. Und nun denke ich, werd ich mich mal wieder hinsetzen und zuende Korrekturlesen. Danach sehe ich zu, dass ich die morgige AG noch vorbereitet bekomme. Und dann soll es auch gut sein für heute. Der Rest wird schon irgendwie hinhauen.

Montag, 12. November 2007

Angemeldet

So, ich hab's vollbracht: Die Frist zur Meldung zur mündlichen Schwerpunktbereichsprüfung (erste Novemberhäfte) ist gerade eben noch so bequem eingehalten. Alle Lehrveranstaltungen aufgezählt (bzw. nicht alle, sondern nur so viele wie nötig), die Scheine kopiert, den Antrag ausgefüllt und das ganze dann persönlich abgegeben. Also habe ich jetzt wieder den offiziellen Druck, zu pauken, was das Zeug hält. Hab's ja auch schon fast vermisst. Europarecht und, zum letzten Mal, Völkerrecht. Prüfungstermin ist die Woche vor Weihnachten - da hat man ja dann glatt Angst vor jedem neuen Türchen des Adventskalenders. Bitte denkt mal an mich.

Schwach und stark

Vielleicht beginne ich langsam zu begreifen, was Paulus meint, wenn er sagt: "Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark." (2 Kor 12,10) Denn erst, wenn ich schwach bin, aus eigener Kraft nichts mehr kann, wenn ich am Boden liege, dann höre ich endlich mal auf, immer zu machen. Erst in diesem Moment bin ich bereit, geschehen zu lassen. Und dann kann Christus mit Seiner Gnade an mir handeln.

Sonntag, 11. November 2007

Experiment

Schon mal ernsthaft versucht, zehn Minuten lang nicht an rosa fliegende Elefanten zu denken?

Ich bekomm's nicht hin. (Fortgeschrittenenmodus wäre dann ein Tag oder eine Woche, Experten versuchen's einen Monat.)

St. Martin und der halbe Sartorius

[Szene: Letzten Dienstag in der Vorlesung "Recht der internationalen Sicherheit".
Akteure: Prof, Studentin, Amica, noch ca. 15 weitere Studenten]

[Vorhang auf]
Prof: Frau Kollegin, wo ist denn Ihr Sartorius II? [Sartorius II = Sammlung von völkerrechtlichen Verträgen, siehe hier unten rechts]
Studentin [Augenaufschlag]: Glauben Sie mir, das wollen Sie lieber nicht wissen.
Prof: Haben Sie ihn zuhause vergessen?
Studentin: Schlimmer.
Prof: Sie hatten kein Geld mehr und haben ihn verkauft?
Studentin: Schlimmer!
Prof: Ihre Katze hat daraufgepinkelt?
[Im Hintergrund fangen die Studenten an zu kichern und zu flüstern.]
Studentin: Noch schlimmer.
Prof [zieht eine Augenbraue hoch]: Was ist es denn nun?
Studentin: Er ist mir am Flughafen abhandengekommen. Er war da, und dann war er plötzlich weg.
Prof: Es ehrt Sie, dass Sie ihren Sartorius II mit in den Urlaub nehmen, aber nun sehen Sie zu, dass Sie bald einen neuen haben. Denn ohne Gesetzestext können Sie sich die Vorlesung auch schenken.
Studentin: Ja, bald ...
Prof: Wann bald?
Studentin [Augenaufschlag]: Weihnachten ...
Prof [entsetzt]: Weihnachten? Das ist noch lange hin! Vorher ist doch noch Nikolaus und St. Martin! [schmunzelt]
Amica: Herr Professor, überlegen Sie sich das nochmal. Wenn die Kollegin sich einen zu St. Martin wünscht, kommt sie hier nächste Woche mit einem halben Sartorius II in die Vorlesung ...
Prof [stutzt]: Da haben Sie auch wieder Recht.
[Vorhang fällt.]

Allen einen schönen Martinstag!

Samstag, 10. November 2007

frauliche Sinnlichkeit durch Sonntagskleidung

Liebe Amica,

ich freue mich aufrichtig über Deine Freundschaften und die Menschen, die Dir versichern, wie sehr sie Dich mögen, vielleicht sogar bewundern. Ich wünsche Dir allerdings noch etwas mehr Gelassenheit und Freude am Genuss in den alltägliche Dingen des Lebens. Dazu gehören sogar so profane Dinge wie die Sonntagssachen, eigentlich nur "FÜR GUT", auch mal im Alltag zu tragen, mal etwas Besonderes wagen und Fraulichkeit, sogar Sinnlichkeit zu empfinden. Ich, übrigens Katholikin, sehe darin in gar keiner Weise eine Diskrepanz in meinem Glaubensverständnis, sondern genieße mein Frausein, was sich auch im Kleidungsstil ausdrückt, jeden Tag.

Deine Unterteilungen in katholisch, evangelisch, orthodox empfinde ich als starr und kategorisch. Wir alle glauben an den Einen Gott, der uns alle gleichermaßen liebt.


Meine liebe anonyme Kommentatorin,

vielen Dank für Deine Nachricht. Es ehrt mich, dass Du Dir so viele Gedanken über mich machst und mir helfen möchtest. Du kritisierst zwei Punkte: Zum einen, dass ich meine Sonntagssachen nur an Sonn- und Feiertagen trage, zum anderen, dass ich in meinem Text eine Unterteilung vornehme in katholisch, evangelisch und orthodox. Jedoch muss ich sagen:

"Etwas wagen", das tue ich nicht, indem ich die Sonntagskleidung alltags trage. Was sollte daran auch Wagnis sein? Es ist heute nicht mal mehr so, dass meine Mutter dann schimpfen würde, denn sie lebt mehrere hundert Kilometer entfernt von mir und bekommt das gar nicht mit. Als Kind bekam ich manchmal einen kritischen Kommentar, wenn ich die guten Sachen mitten in der Woche tragen wollte. Das hat sich natürlich irgendwie schon eingeprägt, und vor vier Jahren, nachdem ich zuhause ausgezogen war, beschloss ich auch prompt, diese Trennung in Kleidungssachen aufzuheben. Recht bald aber stellte ich dann fest: Wenn man das Besondere nicht besonders hält, dann kann man sich auch nicht mehr an der Besonderheit freuen. Oder, wie es mir eine Freundin ins Poesiealbum schrieb:
"Wer jeden Tag nur Kuchen ißt
und Keks und Schokolade,
der weiß ja nicht, wann Sonntag ist;
und das wär wirklich schade."

Recht hatte sie, diese Freundin, mit ihrer kleinen Weisheit - und das schon im Grundschulalter. Als erwachsene Frau beeindruckt mich das. Für mich gehört das Aufsparen der "besseren" Kleidung heute dazu zum Sonntag wie der Besuch der Sonntagsmesse, das Nicht-Einkaufengehen trotz geöffneter Geschäfte, das Nicht-Putzen meiner Wohnung am Sonntag und das Nicht-Lernen trotz geöffneter Bibliothek. All das könnte ich tun, doch würde ich dadurch für mein Empfinden den Sonntag entweihen. Den Feiertag heiligen. Drittes Gebot. Ihn für den HERRN, der an diesem Tag auferstanden ist, besonders halten - feiern. Wenn ich etwas wagen will, dann tu ich das wirklich auf andere Weise. Aber das würde an dieser Stelle zu weit führen.

Auch Dein Argument, ich würde dadurch an Fraulichkeit und Sinnlichkeit gewinnen, leuchtet mir nicht ganz ein. Weil meine Alltagskleidung ja nicht hässlich ist, auch ist sie nicht schmutzig oder kaputt, sondern eben nur nicht mehr brandneu. Darin sehe ich aber keinen Nachteil. Oder trägst Du all Deine Kleidung immer nur eine einzige Saison? Und: Fraulicher soll ich werden und an Sinnlichkeit gewinnen. Muss ich denn das? Bin ich nicht "fraulich" und "sinnlich" genug, wie ich bin? Soll Leute geben, die das finden. Aber auch diese Leute sind nicht entscheidend. Ich selbst will gar nicht mehr in dieser Richtung fortschreiten. Ich bin Frau, ich bin gerne Frau, und manchmal bin ich sogar "typisch Frau". Und Sinnlichkeit ist ein Wert, den ich als Selbstzweck ziemlich zweifelhaft finde. Ich strebe nicht nach einem Mehr an "Fraulichkeit" und "Sinnlichkeit". Aber selbst wenn ich es täte, müsste ich dazu nicht die Sonntagskleidung am Werktag tragen. In diesem Sinne ist die Kleidung nämlich egal, sie ist eine äußere Hülle. Fraulich und sinnlich bin ich - Amica - in einem mir angemessen erscheinenden Maße immer, egal was ich trage.

Nun aber endlich zu dem anderen Kritikpunkt. Unterteilung in Katholiken, Protestanten und Orthodoxe. Du findest das "starr" und "kategorisch". Und ich empfinde es als abwertend und traurig, wenn man immer alles gleich macht. Ich lade Dich ein, nochmal den Ausgangsartikel nachzulesen. Darin wirst Du feststellen, dass Ilina und ich darüber diskutierten, ob wir am Reformationstag gemeinsam lernen. Und ich sehe einfach keinen Grund, der dagegen spräche. In unseren Konfessionen feiert man keinen Reformationstag. Wir haben aber auch unsere protestantischen Freunde nicht in ihrer Feier gestört. Wir trafen uns lediglich in Ilinas Wohnung, um dort einige Stunden miteinander den Allgemeinen Teil des BGB auseinanderzunehmen. Für mich persönlich wäre es unangenehmer gewesen, dies einen Tag später zu tun - da hatte ich dann nämlich Feiertag, wenn auch dieser in Brandenburg kein staatlicher ist. Schlimm fände ich es, wenn man ohne Unterschied einfach alle Christen gleichsetzen würde. Ich möchte keinen Reformationstag feiern, genau wie ich Protestanten kenne, die mit Fronleichnam so ganz und gar nichts anfangen können, weil sie eben ein komplett anderes Abendmahlsverständnis haben. Soll ich ihnen das aufzwingen? Es geht hier nicht darum, jemanden abzuwerten. Das würde ich eher durch Gleichmacherei tun, denn dann würde ich die Eigenheiten des einzelnen nicht mehr respektieren.
Denk doch noch mal darüber nach, ich lade Dich ein.

Freitag, 9. November 2007

das Niewo

Thomas mag jetzt neidisch werden, aber eigentlich wäre es mir lieber, ich würde, wie ich bisher immer gedacht hatte, meine Texte allgemeinverständlich verfassen ... Ich mein, was nützt mir ein Blog, das nur Studierte verstehen können?

cash advance

Tradition und Moderne

Sie steht vor mir und lacht, lacht mit glockenheller Stimme; es ist ein herzliches, den ganzen Körper umfassendes Lachen, wie man es fast nur von Kindern hört. Meine Kommilitonin, mit der ich mich dreimal wöchentlich zur Privat-AG zur Examensvorbereitung treffe, nennen wir sie der Einfachheit halber Ilina. Ilina ist so ein liebes, aber total pragmatisches Mädchen. Als sie mich fragte, ob wir am 31.10. trotz des gesetzlichen Feiertags AG machen wollten, das sei doch so ein wichtiger christlicher Feiertag, konnte ich ihr einfach antworten: "Das ist ein evangelischer Feiertag, ich bin katholisch, von mir aus können wir arbeiten." Ihre Antwort war: "OK, ich bin orthodox [Ilinas Vater ist Bulgare], wir brauchen keinen Reformationstag." Und nun steht sie vor mir und schüttelt sich vor Lachen, ihre beinahe gesäßlangen Haare schwingen elegant dabei. Was war passiert? Eigentlich gar nichts. Wir hatten uns nur über Klamotten unterhalten, über meine Jacke, um genau zu sein. Die hat nämlich eine herbst-ungünstige helle Farbe, und irgendwo hab ich schon wieder einen Fleck entdeckt, nachdem sie erst letzte Woche in der Waschmaschine war. Und dann meinte ich: "Ich hab zwar auch noch eine dunkle Jacke, aber die ist erst letztes Jahr gekauft; das ist meine Sonntagsjacke. Die werd ich erst dann alltags mit anziehen, wenn diese hier nicht mehr gut ist und ich wieder eine neue kaufe. So mach ich das meistens: Die neuen Sachen sind zuerst für Sonntag, und später werden sie dann zur Alltagskleidung degradiert." Darüber lacht Ilina. Und dann sagt sie zu mir: "Weißt Du, Amica, das ist das, was ich an Dir so mag: Dass Du eigentlich total modern bist und zwischendurch dann aber immer wieder so traditionell, so konservativ wie vor 100 Jahren. Ich find das so lustig!"

Äh. Ja. OK. Meine Antwort kann eigentlich nichts anderes sein als ein Bibelzitat: "Prüfet alles, das Gute behaltet!" (1 Thess 5,21) - aber auch das überrascht Ilina nicht mehr. Bibelzitate zu allen möglichen und unmöglichen Anlässen kennt man von mir ja. Naja, so bin ich halt. Gut zu wissen, dass es Leute gibt, die mich so mögen.

Donnerstag, 8. November 2007

Browser-ABC

Was mir mein Browser anbietet, wenn ich nur einen Buchstaben eintippe. Via Peter Winnemöller.

A: http://amroemsten.blogspot.com/
B: https://banking.postbank.de/app/welcome.do
C: http://www.conduit.com/
D: http://www.dol2day.com/index.php3
E: http://elein.twoday.net/
F: http://www.faz.net/
G: http://www.gmail.com/
H: http://www.hobbyschneiderin.net/portal/
I: http://ingloriadeipatris.blogspot.com/
J: http://www.juris.de/
K: http://www.katholon.net/index.php
L: https://www.landsend.de/
M: http://magnificatanimamea.blogspot.com/
N: http://news.google.de/
O: http://www.o2online.de/
P: http://www.playcatan.de/index.php
Q: ---
R: http://www.rewi.euv-frankfurt-o.de/de/index.html
S: http://www.studivz.net/home.php
T: http://www.technorati.com/
U: http://ubopac.euv-frankfurt-o.de:8080/webOPACClient/start.do
V: http://www.vivacatholica.de/
W: http://www.welt.de/
X: ---
Y: http://www.youtube.com/watch?v=-d6D9ivzWvs
Z: http://zenit.org/article-13641?l=german

Neues aus der Blogözese

Ich hab da jemanden gefunden, auf dessen zukünftige Blogeinträge ich mich riesig freue, denn ich hege begründete Hoffnung auf weiterhin exzellente Qualität, und das nicht nur wegen der schon geschriebenen Beiträge, die Appetit auf mehr machen. Doxadei nennt er sich, ist Priester und hat seinem Blog einen irre langen Namen gegeben, den ich mir wohl eine ganze Zeit lang nicht werde merken können: quem cum non videritis diligitis in quem nunc quoque non videntes credentes autem.

Herzlich willkommen!

Mittwoch, 7. November 2007

So ist Versöhnung.

Rückblende:
4.9.2007 - Vier Studenten und ein Priester sitzen im dritten Stock der Franz-Mehring-Str. 4, 15230 Frankfurt (Oder) in einer ziemlich hässlichen, aber urst bequemen braunen Leder-Wohnzimmergarnitur und unterhalten sich über den Verlauf des nächsten halben Jahres. Eine Blonde mit Ringellocken fragt: "Können wir nicht auch mal über die Beichte sprechen?" Das Gesicht des Priesters beginnt zu leuchten.

Zurück in der Gegenwart (bzw. fast in der Gegenwart):
6.11.2007
Die bereits bekannten vier Studenten sitzen mit drei weiteren und demselben Priester in der "Bibliothek" der kath. Pfarrgemeinde Hl. Kreuz in Frankfurt (Oder). Ein Flipchart steht bereit. Darauf stehen Begriffe wie "Reue", "Neuanfang", "Umkehr". Es ist mehr eine Erstbeichtkatechese auf Erwachsenenniveau, anders als man bei der Lektüre des Semesterprogramms erwarten könnte. "Dogmatische Beichtvorbereitung" steht dort, aber man muss sich ja den Realitäten anpassen. Über die Hälfte weiß gar nicht sicher, wozu das gut ist - Beichten. Auch kann man auf dem Flipchart lesen: "1 v 7 Sakr: T, F, E, B, KS, E, PW". Immer wieder hört man Kichern, immer wieder wandert eine Tüte Goldbären von einem zum anderen. Der Priester redet schnell, verspricht sich oft, unterbricht sich selbst, aber er glüht vor Eifer, und die Studenten unterbrechen ihn ebenfalls, stellen Fragen, teilen ihr Vorwissen miteinander. Zwischendurch immer mal wieder einzelne Wörter oder Sätze auf Spanisch oder Englisch, damit auch unsere Erasmus-Studentin halbwegs folgen kann. Aber sie kennt sich eh ziemlich gut aus in diesem Bereich. Der Priester schnappt sich in einer kurzen Atempause auch mal die Tüte und klaut sich sein erstes Gummibärchen: "Ich liebe Haribo." Immer wieder die eine Frage: "Warum soll ich das eigentlich einem Priester erzählen? Kann ich nicht in den Wald gehen, um mit Gott zu reden? Und Gott weiß doch eh, was ich mache - warum muss ich das nochmal beichten?" Geduldige Antwortversuche. Studenten können hartnäckig sein, geben sich nicht schnell zufrieden. Die Beichte sei die conditio sine qua non für die Vergebung schwerer Sünden. Aufstöhnen unter den Jurastudentinnen. Nein, wir wollen hier keine uns bekannten Fachbegriffe aus dem Strafrecht. So geht es noch ziemlich lange weiter. Reihum wird dann ein Beichtspiegel vorgelesen: "Habe ich meinen Eltern gehorcht?" "Bin ich dankbar für die Möglichkeit zur Schule zu gehen/zu studieren?" Gekicher. Und am Ende wird diskutiert: Was passiert nächste Woche? Wer bringt was zu essen mit? Können wir uns noch überlegen, ob wir wirklich beichten wollen? Beichtstuhl (Nachteil: müffelt) oder ein Zimmer (Nachteil: Anonymität geht verloren)? Wie läuft so ein Bußgottesdienst ab? Wer kauft Getränke für die anschließende Agape? Und: Wird das aus der Studentenkasse bezahlt? Der Priester gähnt und schließt kurz die Augen. Schnell wird der Rest geklärt, nebenbei auch mal wieder unsere soziale Plätzchenbackaktion vor Weihnachten durchgesprochen, dann noch eben zuende aufgeräumt, und dann sind die meisten auch schon weg in Richtung warmes Bett.

Und jetzt wirklich Gegenwart:
Ich sitze am Schreibtisch. Nichts ist so langweilig wie das allgemeine Verwaltungsrecht, aber für die Privat-AG am Freitag muss ich noch ca. 50 Seiten durcharbeiten. Da summe ich plötzlich und ohne es eigentlich zu wollen den Ohrwurm, den ich seit gestern spätabends habe: "... wie ein unverhoffter Gruß, wie ein Blatt an toten Zweigen, ein 'Ich-mag-dich-trotzdem-Kuss'". So ist Versöhnung ..."

NB: Vorhin konnte ich mich nicht überwinden, diesen Artikel zu schreiben. Jetzt schon. Danke.

worldwide blogging

Bloggen kann schon Spaß machen, besonders, wenn man ab und an mal die Statistiken auswertet. Lustig sind dabei unter anderem die Google-Suchbegriffe, über die Leser zu mir finden (ich muss dringend mal eine best-of-Liste beginnen), aber besonders toll finde ich es immer, wenn ich so eine Landkarte der letzten Zugriffe anschauen kann:

Ich hab ja meine Zweifel, ob die alle deutsch können - aber letztendlich ist es halt auch einfach nur ein nettes Schmankerl am Rande. Ich würde wahrscheinlich auch bloggen, wenn ich nur fünf Leser hier um die Ecke hätte.

Dienstag, 6. November 2007

Nur einen gibt es, der nie enttäuscht.

Nur einen gibt es, der nie enttäuscht.
Der mit wahrhaft liebevollen Worten zu mir spricht (ich brauche ja bloß die Schrift aufzuschlagen).
Der Seine Versprechen hält.
Der es nicht einem anderen überlässt, in der Not für mich da zu sein. (Zumal noch einem, den Er selbst nur für begrenzt kompetent hält ...)
Der mich nicht abweisen wird, wenn ich Ihn anrufe.
Der für mich auch Leiden auf Sich nimmt, viel Leiden, der Sein Leben gibt für mich, Seine Freundin.
Der Sich hingibt, um mehr zu bleiben als nur "eine nette Erinnerung".
Der mir nicht droht, um mich loszuwerden.
Der Sich nicht selbst über mich erhebt (obwohl es IHM mit Sicherheit zukäme).
Der weiß, was Freundschaft wirklich bedeutet.
Nur einen gibt es, der nie enttäuscht. IHM will ich gehören.

Sonntag, 4. November 2007

PGR II

Was bisher geschah.

Langsam nimmt die Sache Gestalt an; es wird ernst. Letzte Woche haben sich bei einem "außerordentlichen Kirchencafé" die Kandidaten für PGR und KV vorgestellt. Meine Aussage, Bindeglied zwischen Studenten und Gemeinde sein zu wollen, da bei den Studenten meiner Meinung nach von der Gemeinde bisher ungenutztes Potential liege, kam offenbar ganz gut an. Da aber bei der Vorstellung nicht so wahnsinnig viele Leute da waren, weiß ich nicht, was das insgesamt bedeutet. Heute dann der Beweis, dass die Studenten auch bereit sind, etwas zu tun: In den Vermeldungen wurde erstmals unser Angebot verkündet, für gestresste Eltern, die mal eine eine Auszeit brauchen, abends Babysitterdienste zu übernehmen. Gleich nach der Messe kam auch der erste Auftrag - allerdings für einen Vormittag, und es ist noch nicht ganz klar, ob da einer von uns kann, das wird zurzeit noch erkundet. Schließlich sind wir in erster Linie Studenten, und die Uni zu vernachlässigen, kommt nicht in Frage. Aber ich komme vom Thema ab. Ab heute steht auch die Stellwand mit den Bildern der Kandidaten. Komisches Gefühl, dass da ein Foto von mir in der Kirche rumhängt und von vielen Leuten angeschaut wird, von Kindern angetatscht, von älteren Leuten ganz aus der Nähe betrachtet und immer wieder bildete ich mir auch ein, dass Blicke von den Leuten vor der Stellwand zu mir herüberwanderten nach der Messe. Als wollten sie prüfen, ob die Person auf dem Foto tatsächlich dieselbe ist, die da herumsteht. Naja, mein Foto gefällt mir wenigstens halbwegs; ich habe das genommen, das wir unserem letzten Studentenseelsorger J zum Abschied geschenkt haben (wir haben im Juni von jedem Mitglied der Studentengemeinde ein schönes Foto gemacht). Und in zwei Wochen ist dann Wahl. 12 Mitglieder sollen für den PGR gewählt werden, und wir haben sagenhafte 18 Kandidaten. Ich bin mir zurzeit nicht sicher, welchen Ausgang ich mir wünschen soll. Ich sag mir immer: "Wie es kommt, wird es schon richtig sein."

Ich berichte dann in ca. zwei Wochen, wie es weitergeht.

Freitag, 2. November 2007

Faulheit und Feigheit

Touché, Herr Kant! Altbekannt und doch immer wieder neu bedenkenswert:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen (naturaliter majorennes), dennoch gern zeitlebens unmündig bleiben; und warum es anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann; andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen. [...]


Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?
(Berlinische Monatsschrift 1784. 12. Stück. Dezember, S. 481 ff.)

aller Seelen

Wie oft muss ich erkennen, dass ich immer wieder sündige, dass ich nicht perfekt bin. Dass ich bei allem Guten, das ich mir vornehme, immer wieder das Gegenteil tue. Mich von Gott entferne, bewusst oder unbewusst. Und so geht es dem Vernehmen nach ja nicht nur mir allein, sondern vielen - allen? - Menschen. Nach unserem katholischen Glauben ist wegen dieser Sünden nach unserem Tod eine Läuterung an einem Reinigungsort, dem Purgatorium ("Fegefeuer"), vonnöten, um die Seele auf den Himmel vorzubereiten. Dort wird uns vor Augen geführt, wie sehr wir uns von Gott entfernt haben, und das wird doch das eigentlich Quälende daran sein.

Deshalb ist es mir eine Freude zu wissen, dass wir diejenigen, die uns im Leben vorangegangen sind und die wir im Purgatorium vermuten, dieser Tage (an denen wir aller Seelen gedenken, die noch im Purgatorium weilen) mit einem Ablass, dem sogenannten Allerseelenablass, bedenken können. Dafür müssen wir entgegen landläufig immer noch verbreiteter Meinung kein Geld ausgeben. Die Voraussetzungen sind ganz andere.
Zum einen gibt es die sogenannten "üblichen Voraussetzungen" (Beichte, wobei eine zur Gewinnung mehrerer vollkommener Ablässe genügt; entschlossene Abkehr von jeder Sünde; Kommunionempfang und Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters. Die Gebetsmeinungen des Heiligen Vaters wechseln monatlich und können für 2007 beispielsweise hier nachgelesen werden). Die "üblichen Voraussetzungen" können mehrere Tage vor oder nach der Verrichtung des jeweiligen Ablasswerkes erfüllt werden.

Dazu kommen je nach Ablass besondere Voraussetzungen. Dies sind für den Allerseelenablass entweder

a) am Allerseelentag (einschließlich 1. November ab 12 Uhr): Besuch einer Kirche oder öffentlichen Kapelle, mit Gebet des Vaterunser und des Glaubensbekenntnisses

oder

b) vom 1. bis zum 8. November: Friedhofsbesuch und Gebet für die Verstorbenen. (Dieser Ablass kann täglich, also achtmal erworben werden.)

Fehlt die volle Disposition oder bleibt eine der Bedingungen unerfüllt, ergibt sich ein Teilablass für die Verstorbenen. Das heißt, die Zeit im Purgatorium wird zumindest verkürzt. Ein solcher Teilablass kann an diesen und auch an den übrigen Tagen des Jahres durch Friedhofsbesuch wiederholt gewonnen werden.

Ich finde es gut, für unsere Verstorbenen einzustehen. Es ist ein Werk der Nächstenliebe über den Tod hinaus. Und die Vorstellung, dass auch meine Zeit im Purgatorium einmal durch einen von jemand anderem erworbenen Ablass verkürzt oder beendet wird, ist eine tröstliche.

Donnerstag, 1. November 2007

Mit Karacho durchs Kirchenjahr

Heute bei der Lehrstuhlbesprechung. Was soll man dazu noch sagen?

X: Herr Professor, kann ich gleich zu Ihnen kommen und den Text mit Ihnen besprechen?
Prof: Das hätte keinen Sinn, Herr X, ich habe ihn noch nicht gelesen. Kommen Sie doch morgen. Sind Sie morgen da?
X: Das weiß ich nicht, da muss ich erst meine Freundin fragen, die ist nämlich Polin und in Polen ist morgen Feiertag. Vielleicht hab ich da familiäre Verpflichtungen. So zur Kirche gehen und so.
Prof: Morgen ist auch Feiertag? Aber gestern war doch schon Feiertag!
X: Ja, gestern war Reformationstag, heute ist Allerheiligen und morgen ist Fronleichnam.