Montag, 29. September 2008

Amicatauglicher Grießbrei

Das Schnitzel schmeckt nie so gut wie am Karfreitag. Und so.

Seit ich bestimmte Sachen nicht mehr essen darf, möchte ich plötzlich Sachen essen, nach denen mir seit meinem Auszug zuhause vor fünf Jahren nie der Sinn stand. Heute: Grießbrei mit Obst.

400 ml Ziegenmilch in einem Topf erhitzen.
100 ml Ziegenmilch in eine Rührschüssel gießen, dort 5 EL Polenta (Maisgrieß), 2 EL Fructose und ein paar Krümel Stevia-Pulver einrühren.
Sobald die Milch aufgekocht ist, die Masse aus der Rührschüssel hineinrühren. Wieder aufkochen und ein paar Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen.
Obst (frisch oder trocken) einrühren.

Guten Appetit!

(Dauert nur zehn Minuten. Schmeckt viel leckerer, als ich mir ob der Ziegenmilch erwartet hatte.)

Dienstag, 23. September 2008

"Soll ich mich firmen lassen, wenn ich nicht glaube?"

In einem Internetforum (keinem religiösen) stellte im Community-Bereich eine 14-jährige die Frage, ob sie sich firmen lassen soll, wenn sie sich mit der katholischen Religion nicht identifizieren kann. Sie besucht den Firmunterricht, und eigentlich hat er ihr auch immer Spaß gemacht, aber er überzeugt sie nicht richtig. Sie könnte - wie jede 14-jährige - Geld und Geschenke gut gebrauchen, und ihre (praktizierende) Oma und die (nicht praktizierende) Mutter wären wohl enttäuscht oder entsetzt, wenn sie sich nicht firmen ließe. Und eine Freundin hat sich firmen lassen, damit sie später einmal Patentante werden kann. Klar, auch das spielt in die Entscheidung mit hinein.

Hier meine Antwort:
Ich habe selbst gerade angefangen, Firmunterricht zu geben. Wir legen bei uns sehr viel Wert drauf, dass gegen Ende des Firmkurses (also ca. 2 Monate vor der Firmung, in unserem Fall zu Ostern) jeder Firmkandidat seine eigentliche Entscheidung fällt. Wir haben aber schon jetzt angeboten, dass die Priester oder die Gemeindereferentin auch ein Gespräch mit der Familie führen würden, wenn diese eine negative Entscheidung nicht akzeptiert. Vor der eigentlichen Firmung muss der Firmkandidat ja seinen Glauben bekennen. Auch wir Firmbegleiter und die Kirche als Ganze hat ein Interesse daran, dass keiner dabei aus einer Zwangslage heraus lügt. Dann ist die Spendung des Sakramentes auch gar nicht gültig.

Wenn es zurzeit für Dich nicht richtig ist, dann lass es ruhig! Natürlich fehlt Dir dann das Geld und die Geschenke, die man im Alter von 14 sicher auch gut gebrauchen kann - aber ganz ehrlich: Dafür hast Du dann eine erwachsene Entscheidung gefällt, hast niemandem etwas vorgegaukelt, was nicht ist, und bist mit Dir selbst im Reinen. Wenn Du später einmal den Wunsch haben solltest, die Firmung nachzuholen, dann wird auch das unproblematisch möglich sein.

Was das Patenamt angeht: Es stimmt, dass Du ohne Firmung nicht als Taufpatin (und entsprechend auch nicht als Firmpatin) zugelassen werden kannst. Das steht hier im Codex des kanonischen Rechts, dem obersten "Gesetzbuch" der Kirche. Der Hintergrund ist derjenige, dass der Pate die Aufgabe hat, den Täufling auf seinem Weg im Glauben zu begleiten - und wie kann er das tun, wenn er selbst nicht vollständig im Glauben steht? Außerdem ist die Aufgabe des Paten gegenüber der Kirche die eines Bürgen: Er bürgt für den Täufling (ist vor allem für Erwachsene Täuflinge interessant), dass er würdig ist und so sehr im Glauben steht, dass er die Sakramente empfangen kann. Auch aus diesem Gesichtspunkt ist es verständlich, dass nicht Gefirmte dafür nicht zugelassen werden.

Was man aber natürlich machen kann, ist einem Kind einen Verwandten ganz besonders zur Seite zu stellen, auch wenn er bei der Taufe nicht das Patenamt übernommen hat. Das wäre dann eine einfache Absprache zwischen den Eltern und Dir. Du kannst auch neben einem formellrechtlichen Paten als Taufzeugin mit aufgeführt werden, wenn Du nicht gefirmt bist.

Das alles soll Dir zeigen: Deine Entscheidung ist wichtig und sie hat Konsequenzen. Aber es gibt sehr gute Argumente dafür, dass Du Dich nicht gegen Deine Überzeugung firmen lässt.

Samstag, 20. September 2008

Piratenbraut

Ich liebe diese Test. Je dööfer, desto besser. :-)

My pirate name is:



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via Scipio

Dienstag, 16. September 2008

Amicataugliche Muffins

Irgendwie ist das ganz schön merkwürdig, wenn man plötzlich dies und das und jenes nicht mehr essen darf. Insbesondere, wenn es sich um Nahrungsgrundstoffe handelt, die eigentlich in allem drin sind. Aber ich habe beschlossen, mir den Spaß nicht verderben zu lassen - im Gegenteil. Heute habe ich das erste Mal nach den neuen Vorgaben gebacken.

Voilà: Birnenminimuffins à la Amica
(garantiert zuckerfrei, nussfrei, weizenfrei und bei Bedarf ganz und gar kuhmilchfrei, sowie frei von noch vier anderen Sachen, die aber in Backwerk sowieso überraschend wären)

Zutaten:
ein Ei
1,5 Messerspitzen Stevia
100 ml neutrales Öl
300 g Joghurt (bei Bedarf aus Schafsmilch)
260 g Dinkelmehl
2,5 TL Backpulver
1,5 TL Zimtpulver
2 Birnen (ca. 300 g)

1. Den Backofen auf 180° vorheizen und drei Minimuffinbleche fetten.
2. Die Birnen waschen, vierteln und Stiel, Blüte und Kerne entfernen. In Scheiben, dann in Streifen, zuletzt in Würfel schneiden. Kleine Würfel.
3. Das Ei in einer großen Schüssel aufschlagen und leicht verquirlen. Stevia, Öl und Joghurt dazugeben und alles gut verrühren.
4. Mehl, Backpulver, Zimt und Birnenwürfel hinzugeben. Jetzt nur noch vorsichtig verrühren.
5. Bei Bedarf noch etwas Wasser einrühren.
6. Den Teig in die Vertiefungen der Minimuffinbleche geben. Im Backofen auf der mittleren Schiene (es passen gerade eben alle drei Bleche hinein) 15-20 Minuten backen.

(Man kann auch statt der drei Minimuffinbleche ein normales nehmen. Dann muss man die Muffins fünf bis zehn Minuten länger backen.)

Dann kommt das raus:



7. Die Muffins noch ein paar Minuten in der Form ruhen lassen, dann herausstürzen.

Wer Zucker verträgt, kann statt Stevia 150 g Zucker nehmen.
Wer Nüsse verträgt, kann 80 g gehackte Walnüsse dazugeben.
Und wer kein Problem mit Weizen hat, kann auch ganz normales Weizenmehl benutzen.
Aber dann sind es keine amicatauglichen Spezialminimuffins mehr. Ich jedenfalls bin froh, dass es so viel Essen gibt, das mich nicht krank macht. Und ich bin dankbar, dass ich genug davon habe und sogar noch wählen und tolle Sachen zaubern kann. Für viele andere Menschen ist das weit entfernt von jeglicher Lebenserfahrung.

Sonntag, 14. September 2008

Kreuzerhöhung

Das Patronatsfest von Heilig Kreuz. Kreuzerhöhung. Was bedeutet es noch, außer Tanzabend und Kulturhighlight und Kartoffelsalat und Soljanka?

Wenn man das Kreuz hochhält, können es alle sehen. Das Kreuz, an dem sie unseren Herrn aufgehängt haben. Er hat daran so viel gelitten. Wenn ich in den letzten Monaten krank war, hab ich auch manchmal ziemlich gelitten. Es ging mir so richtig schlecht. Ich hatte keine Kraft mehr, habe nur noch geschlafen und konnte über Monate mein Studium gar nicht weiterverfolgen. Und die Wohnung nicht in Ordnung halten. Und meine Freundschaften nicht pflegen. Behördengänge nicht erledigen, nicht einkaufen, nicht am Lehrstuhl arbeiten. Jedenfalls in den ganz schlimmen Zeiten. Nicht beten, manchmal. Keine Kraft. Müdigkeit.

Geholfen hat mir der Blick auf Jesus, der auch gelitten hat. Der starke Schmerzen hatte. Und was ist daraus geworden? Wir kennen auch die Triumphkreuze, an denen Christus als Priester oder König dargestellt ist, oft reich verziert. Dann herrscht Er vom Kreuz aus. Das Kreuz ist Zugang zu unserer Erlösung. Wenn ich das Gefühl hatte, dass meine Krankheit nicht ernst genommen wurde (und das Gefühl wurde mir öfter gegeben), dann hab ich manchmal das Kreuz in meinem Zimmer gesehen und mich erinnert, dass Jesus am Kreuz verspottet wurde. Für uns. Und das, wo es Ihm doch so schon so schlecht ging, wo Er solche Schmerzen hatte. Und dann dachte ich mir: Vielleicht ist auch mein Leiden, meine Krankheit, mein Nicht-ernst-genommen-Werden so etwas wie das Kreuz. Vielleicht wird auch daraus einmal etwas wie eine kleine Erlösung. Ich weiß nicht wie, ich kann es mir nicht vorstellen, aber so wie Er durchgehalten hat, so versuchte auch ich durchzuhalten, solange es geht. Damals konnte sich auch keiner die Auferstehung so richtig vorstellen.

Ich bin jetzt deutlich auf dem Weg der Besserung. Und ich nehme mir vor, so oft es geht das Kreuz hochzuhalten, damit ich es besser sehe und damit die anderen es besser sehen. Damit wir alle Kraft schöpfen daraus. Ein Grund zum Feiern ist es dann, zum Tanzen und Essen und für ein Gitarrenkonzert. Natürlich gerade in unserer Gemeinde Heilig Kreuz, aber nicht weniger anderswo.

Samstag, 13. September 2008

*mecker*

Warum bezahlt eigentlich jemand, der mir eine Freude machen will, 6,90 Euro für die Zustellung eines Paketes, wenn ich nachher doch nur eine Abholkarte im Briefkasten hab? (Und das, wo ich den ganzen Tag zuhause war und meine Klingel nun wirklich Tote aufweckt.) Jetzt darf ich mich erstmal bis Montag gedulden und dann ein Sechs-Kilo-Paket von der Post nach Hause schleppen. Dooooooof.

Montag, 8. September 2008

Mein erstes Mal

Ich bin ja schon ganz schön engagiert in der Kirche. Studentengemeinde, PGR, Ministrantin, Pfarrbüro, Lektorin, Handreichungen wo sie nötig sind. Ehrenamtlich gut aktiv. Und doch: Irgendwie fehlte ein bisschen was. Ich hab bisher immer Sachen gemacht, bei denen ich wusste: Ich kann sie. Schon als ich Ministrantin wurde, beherrschte ich den Ablauf der Hl. Messe aus dem FF. Lektorin - kein Thema, (vor-)lesen kann ich gut. Ich war immer ganz sicher. Und diesmal ist es anders.

Zum ersten Mal lasse ich mich richtig herausfordern. Mache etwas, was auch in die Hose gehen kann. Riskiere, dass ich mit etwas nicht zurechtkomme. Übernehme dabei ganz gewaltig Verantwortung: Für sechs Jugendliche. Meine Aufgabe ist es, sie in einer wichtigen Phase des Erwachsenwerdens zu begleiten. Nicht nur des Erwachsenwerdens in der Welt, sondern, was im Vordergrund steht, des Erwachsenwerdens in der Kirche. Ich gebe Firmunterricht. Ich weiß, dass ich von Gestalt, Stimme und Auftreten nicht besonders respekteinflößend bin. Ich weiß, dass mich sechs Jungs, wenn sie wollen, ganz schön niedermachen können. Ich weiß, dass ich eigentlich nicht gerade so ein hipper Mensch bin, dem Jugendliche an den Lippen hängen. Ich weiß, dass ich über den Glauben eigentlich auch eine ganze Menge nicht weiß. Und dennoch hab ich mich breitschlagen lassen.

Mit Freude breitschlagen lassen, denn eigentlich wollte ich das schon sehr gern machen. Ich freu mich sehr auf die Arbeit mit den Jugendlichen, weil ich noch nah genug dran bin, um zu wissen, wie wichtig diese Zeit ist - und ich darf in dieser Zeit bei ihnen, mit ihnen unterwegs sein und ihnen helfen, sich selbst als Menschen und Gott als Begleiter zu entdecken. Neu zu entdecken, denn jetzt verändern sie sich. Das wird eine spannende und schöne Zeit, die bestimmt auch mich weiterbringt. Und ich lasse mich gern darauf ein.

Bitte betet für meine sechs Jungs und mich um eine Geist-bewegte Zusammenarbeit.

Donnerstag, 4. September 2008

Endlich ...

... eine Diagnose. Nach drei Monaten Krankheit. Es ist ganz schön hart, die ganze Zeit nichts zu wissen. Und nicht arbeiten zu können. Jetzt weiß man endlich was. Jetzt kann behandelt werden. Und wenn Gott will, werde ich gesund. Dann bin ich auch bald wieder in der Lage zu lernen, zu arbeiten. Dann kann das Examen kommen, ich kann mich dem stellen. Dafür bin ich dankbar.