Mittwoch, 31. Januar 2007

die kleinen Freuden

So kann man auch mit kleinen Sachen Klein-Amica eine Freude machen ...
Eben erfuhr ich von meinem Patenkind Katharina, hier und anderswo auch als Grace unterwegs, dass sie den von mir geschenkten all-twine, hand-knottet rosary eingeweiht hat. Jetzt wurde also zumindest mit einem der Rosenkränze, die ich letztes Jahr verschenkt habe, auch mal gebetet. Vielleicht albern, aber es erfreut. :verneig:

Sonntag, 28. Januar 2007

Unvergessen

Heute vor fünf Jahren starb eine Frau, die - ohne mich je gekannt zu haben - mein Leben geprägt hat. Eigentlich war es nicht sie, sondern ihre Kinder: Michel, Lotta und Pippi, die Brüder Löwenherz und die Kinder aus der Krachmacherstraße, nicht zu vergessen auch die Kinder aus Bullerbü sowie Ronja, die Räubertochter. Stunden um Stunden meiner Kindheit verbrachte ich mit ihnen; wir hatten viel Spaß miteinander, und manchmal wurde es auch ernst. Ob sich nun Lotta bei Regen auf den Misthaufen stellte um noch ein bisschen zu wachsen, ob Madita sich wie jedes Kind über den ersten Schnee freut, ob die Brüder Löwenherz in Nangijala gegen das Böse kämpfen, oder ob Michel mal wieder vor seinem vor Wut rasenden Vater in den Tischlerschuppen flieht, um dort ein weiteres Holzmännchen für seine Sammlung zu schnitzen - ich war dabei. Auch als Ronja mit Druden und Graugnomen und, noch schlimmer, mit Birk Borkasohn - selbstverständlich immer mit einer Riemenlänge Abstand - im Wald allein ist, durfte ich nicht fehlen - obwohl es mich da manchmal echt gegruselt hat. Es waren mit die ersten Bücher, die ich gelesen habe, zunächst noch mit vielen bunten Bildern und in Großdruck, später wurden die Bilder weniger und die Buchstaben kleiner, aber die Geschichten blieben alle in meinem Herzen. Sie haben die Bilder in meinem Kopf geweckt, die man Phantasie nennt. Und so danke ich der Mutter dieser vielen Freunde von mir und werde ihr Andenken auch in Zukunf bewahren. Astrid Lindgren. R.I.P.

Samstag, 27. Januar 2007

Es geht auch anders.


Vielleicht haben wir es heute einmal geschafft. Es könnte uns tatsächlich gelungen sein. Wir haben Bettlaken bemalt und aufgehängt. Wir haben uns gesammelt und organisiert, wir sind durch die Gegend gelaufen und haben Fähnchen geschwenkt, haben in unsere Trillerpfeifen gepustet und getrommelt, wir haben einen Kranz am Synagogengedenkstein niedergelegt. Wir haben uns die Beine in den Bauch gestanden, als wir warteten. Haben überlegt, wo der beste Platz ist, um uns zu präsentieren. Wir haben gewartet, gewartet und nochmal gewartet, auf die mickrigen 200 NPD-Anhänger, die hier gegen den CDU-Landesparteitag demonstrieren kamen. 1000 Leute waren wir, vielleicht auch 1400, da sind sich die Medien noch nicht ganz einig. Sind es wohl nicht gewöhnt, solche Menschenzahlen schätzen zu müssen. Jedenfalls waren wir ziemlich viele für eine Stadt, die fast nur negative Schlagzeilen macht, die erst im November mit einem von Jugendlichen geschändeten Synagogengedenkstein bundesweit die Medienaufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Wir waren viele; es waren aber auch alle da. Ca. 150 Studenten, die Antifa, die Parteien, die Gewerkschaften, kirchliche Gruppen; auch aus unserer Kirchengemeinde habe ich so manchen getroffen. Man begrüßte sich, wechselte ein paar Worte, ging weiter. Und wartete auf die NPDler. Und wir haben uns tatsächlich die Beine in den Bauch gestanden. Zwischendurch nach Hause gehen war nicht - die Polizei ließ uns nicht mehr weg. Fünf Minuten müssten wir uns jetzt noch gedulden, dann wär der NPD-Zug durch. Natürlich dauerten die fünf Minuten fast eine Stunde, aber man hatte sich ja darauf eingestellt, schließlich war man zum Demonstrieren gekommen. Endlich kamen sie; die FDP ließ Herzchen-Luftballons aufsteigen, die Antifa warf Schneebälle auf den kleinen Demonstrationszug, die breite Masse skandierte "Nazis raus". Von der Studierendenschaft hatte jemand ein NPD-Pflichtlied umgedichtet, Texte kopiert und verteilt, aber das mit dem Gesang war nicht so der Bringer. Ob die NPDler überhaupt mitbekommen haben, dass auf ihre Melodie ein anderer Text gesungen wurde? Jedenfalls haben wir sie überönt, denn laut waren wir allemal - um ein vielfaches lauter als sie. Mancher war traurig, dass die Polizei doch recht gut in der Lage war, die Gruppen getrennt zu halten - andere waren eher froh. Ich gehörte zu letzteren. Für uns Studenten unerträglich war, dass eine NPD-Kundgebung auf einer Kreuzung stattfand, die wir zu unserem Campus zählen - direkt zwischen den Gebäuden unserer internationalen Uni, auf die wir so stolz sind. Wir konnten nichts dagegen tun. Auf unserem Campus, auf dem Studenten aus 70 Nationen sich begegnen und zu Freunden werden, demonstriert die NPD. Schade, dass wir das nicht verhindern konnten. Was wir aber auf jeden Fall verhindern konnten, ist dass die NPD-Anhänger sich willkommen fühlten. Sie dürften gemerkt haben, dass hier genug Menschen sind, die sich ihnen entgegenstellen. Vielleicht haben wir damit ja was bewirkt. Und vielleicht ...
Vielleicht ist es uns heute mal gelungen, Deutschland zu zeigen, dass Frankfurt (Oder) nicht braun ist, jedenfalls nicht ausschließlich. Vielleicht. Aber vielleicht ist heute auch anderes "wichtiger", und wir schaffen es nicht einmal bis in die Abendnachrichten. Dann müssten wir damit zufrieden sein, dass wir wissen, dass unsere Stadt auch anders kann.

Donnerstag, 25. Januar 2007

Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee


Preist den Herrn, Tau und Schnee; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Eis und Kälte; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Preist den Herrn, Rauhreif und Schnee; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!


Ja, es schneit - in dicken, kräftigen Flocken. Es bleib liegen. Es ist weiß draußen und irgendwie ruhig, still - das Phänomen vom ersten Schnee. Ende Januar mittlerweile, aber nun endlich hat er in Deutschland (und am Ende sogar in Frankfurt (Ost)) Einzug gehalten. Die Autos fahren so unbeholfen, als hätten ihre Fahrer gerade ihre erste Fahrstunde, der Himmel strahlt in diesem staunenswerten Blau, das er nur dann zeigt, wenn Schnee fällt. Das beste aber ist diese Ruhe, denn der Schnee schluckt ja fast jeden Lärm. Ich hör nicht mal mehr die Straßenbahn vor meinem Fenster quietschen. Dieses Wunder des Schnees fasziniert mich immer noch wie ein kleines Kind; es vertreibt auf einen Schlag jede Sorge und jeden Schmerz, die mich in den letzten Tagen beschäftigten. Da kann ich mich nur den anfangs schon einmal zitierten drei Jünglingen aus dem Feuerofen anschließen und jubeln:

Dankt dem Herrn, denn er ist gütig; denn seine Huld währt ewig.
Preist alle den Herrn, ihr seine Verehrer, preist den Gott der Götter; singt ihm Lob und Dank; denn ewig währt seine Güte.

Donnerstag, 18. Januar 2007

Sind wir nicht alle ein bisschen Papst?

Ich jedenfalls bin der beliebte und selige Papst Johannes XXIII. - einem Testergebnis zufolge. Das bringt mich vielleicht dazu, in meiner wenigen freien Zeit mehr über ihn in Erfahrung zu bringen, um das selbst besser beurteilen zu können.


Which Twentieth Century Pope Are You?





You are Pope Bl. John XXIII. Everybody loves you.
Take this quiz!







[via Cicero]

Mittwoch, 17. Januar 2007

Wein oder Weihrauch

Gestern beim Studentenabend schlecht besuchte, aber dennoch schöne eucharistische Anbetung gehabt. Danach guten Film ("Das Leben der anderen") gesehen. Heute morgen mit Brummschädel aufgewacht. Frage: War die Ursache desselben der Weihrauch aus der Anbetung oder der Wein, den wir zum Film getrunken haben?

Samstag, 13. Januar 2007

Hostienbetrug

Das scheint Mode zu werden: Nach Ernst-Ewald Roth ist nun schon zum zweiten Mal in diesem noch jungen Jahr ein Wiesbadener Stadtdekan in den Schlagzeilen. Wie der Hessische Rundfunk berichtet, machten Gottesdienstbesucherinnen den zelebrierenden Johannes zu Eltz darauf aufmerksam, dass ein Mann die Hostie nach dem Empfang nicht verzehrt, sondern in die Innentasche seiner Jacke gesteckt hatte. Daraufhin habe jener versucht, den Kirchenbesucher am Mitnehmen des Allerheiligsten zu hindern; es sei dabei zu einem Handgemenge gekommen, der Pfarrer habe auch einen "Polizeigriff" angewandt. In einem anderen Bericht lässt der Hessische Rundfunk auch das "Opfer" Thorsten R. (nachfolgend R. genannt) zu Wort kommen: Er habe die Hostie in die linke Innentasche seiner Jacke gesteckt, um nach der Messe zu untersuchen, was das ist. Komisch kommt mir persönlich bei der Sache vor, dass der R. angibt, früher einmal evangelisch gewesen zu sein. Wenn das so ist, sollte ihm ja das "Abendmahl" ein Begriff sein, in dem Brot als "Leib Christi" bezeichnet wird und nach außen hin trotzdem aussieht wie Brot. (Und das unabhängig davon, wie die jeweilige Gemeinde es mit der Transsubstantiation hält.)
Sei es, wie es sei - nach dem Gottesdienst ging der R. verletzt (Prellungen und ein "dicker Knöchel") zur Polizei und erstattete Anzeige wegen Körperverletzung und Nötigung. Auf der anderen Seite wird von Amts wegen wegen Störung des Religionsfriedens und versuchter Körperverletzung ermittelt. Außerdem weist die Presse stets darauf hin, dass es sich beim "Diebstahl einer Hostie" um eine schwere Sünde handele. Hier wird es für mich juristisch endlich einmal interessant: Wie steht es um die Strafbarkeit (nach staatlichem Recht) wegen des Einsteckens der Hostie?
Prüft man einen Diebstahl nach § 242 Abs. I StGB,

"Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird [...] bestraft."

so untersucht man nach der Feststellung, dass die Hostie - aus staatlicher Sicht - eine Sache ist, die der Kirchengemeinde gehört, also für den R. fremd ist, ob die Hostie weggenommen wurde. Wegnahme ist der gängigen Definition zufolge "der Bruch fremden und die Begründung neuen Gewahrsams". Gewahrsamsbruch - hier wird es problematisch - heißt, dass die tatsächliche Sachherrschaft des berechtigten Gewahrsamsinhabers gegen (oder zumindest ohne) seinen Willen aufgehoben wird. In den Berichten klingt es aber so, als habe der Stadtdekan den Gewahrsam an der Hostie selbst an den R. übertragen, indem er sie ihm (vermutlich mit den Worten "Der Leib Christi!") in die Hände legte. Also kein Gewahrsamsbruch, demzufolge kein Diebstahl.

Als Juristin werde ich bei solchen Fällen, die prima facie nach Diebstahl aussehen, denen es aber dann am Gewahrsamsbruch fehlt, immer ganz hibbelig. Ich fange an zu sabbern und denke "Betrug, Betrug, Betrug!". Der Gesetzgeber teilt uns in § 263 Abs I StGB mit:
"Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird [...] bestraft."

Wir prüfen (etwas vereinfacht):
    Vorspiegelung falscher bzw. Entstellung/Unterdrückung wahrer Tatsachen: Positiv - jedenfalls wenn man meine obigen Ausführungen über das Wissen des R. von der Natur des "Abendmahls" als gegeben voraussetzt. R. spiegelte durch das Vorgehen zum Austeilungsort und das Hinhalten der Hände vor, die Hostie verzehren zu wollen, also an der Eucharistiefeier wie allgemein in der katholischen Kirche üblich, teilnehmen zu wollen.

    Erregung eines Irrtums: Positiv. Stadtdekan zu Eltz meinte, der R. wolle an der Eucharistiefeier wie vorgesehen teilnehmen. Wäre er diesem Irrtum nicht unterlegen, hätte er dem R. mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Hostie nicht gegeben.

    Dadurch Vermögensschädigung: Zu diskutieren, denn über den Vermögenswert einer Hostie kann man streiten. Aber wohl positiv, denn zum einen sind konsekrierte Hostien auf dem schwarzen Markt wohl eine Menge wert (Satanisten sollen daran ja ihre Freude haben), zum anderen kommt es aber auf den Wert auch sowieso nicht an - selbst wenn es sich nur um einen halben Cent handeln sollte, denn auch der ist "Vermögen".

    Absicht, sich einen Vermögensvorteil zu verschaffen: Positiv. R. wollte die Hostie haben, egal, was er dann damit vorhatte.

    Vorsatz: In Hinblick auf die oben diskutierte mutmaßliche Kenntnis der Natur des "Abendmahls": Wohl positiv.

    Rechtswidrigkeit: Positiv.

    Schuld: Ebenfalls in Hinblick auf mutmaßliche Kenntnisse: Positiv.

Insofern liegt ein weiterer Straftatbestand vor. Sehr nett - ob das außer mir jemanden interessiert, weiß ich zwar nicht, aber immerhin mich interessiert es. Denn das dürfte dem Stadtdekan, falls es zu einer Verhandlung kommen sollte, durchaus als weiteres notwehrfähiges Gut helfen, sich zu verteidigen. Das heißt, er ist dann in Notwehr nicht nur gegen die Störung des Religionsfriedens vorgegangen, sondern auch noch gegen den Betrug. Mit Betrug können die meisten Richter auch heutzutage mehr anfangen als mit der Störung des Religionsfriedens.

Als abschließenden, unjuristischen Kommentar hab ich noch folgendes (für die eher religiös-theologisch interessierten Leser): Dieses Ereignis stärkt in mir den Wunsch nach Kommunionspendern, die den Leib des Herrn nur gegen ein deutliches "Amen." herausrücken.

Freitag, 12. Januar 2007

6000 Existenzen abgebrannt

Als Frankfurter Studentin habe ich manchmal den Eindruck, dass die meisten Touristen, die in unsere Oderstadt kommen, gar nicht wirklich zu uns wollen, sondern nach "nebenan" zu unseren Nachbarn. Große Reisebusse karren die Menschen zu Hunderten aus ganz Deutschland heran, "Tagestour zum Polenmarkt" steht auf den Zetteln, die hinter den Windschutzscheiben der überall in Odernähe parkenden Vehikel kleben.
Das alles wird sich jetzt schlagartig ändern: Der "Bazar", wie ihn die Polen nennen, in Słubice ist in der Nacht vom 10. auf den 11. Januar den Flammen zum Opfer gefallen. Kurze Notizen fand man auch in den deutschen Zeitungen, aber das Interesse ist schon verflogen, bevor überhaupt auch nur die Ursache der Katastrophe bekannt wurde: Die polnische Zeitung "Gazeta Wyborcza" berichtet, an einer der Buden habe es im Zuge einer Renovierung Schweißarbeiten gegeben, durch die wohl ein Stand gegen 21 Uhr Feuer gefangen habe. Einige Personen versuchten, den Brand selbst zu löschen, doch die Sicherheitskräfte des Marktes mussten schon sehr bald die Feuerwehr benachrichtigen. Auch die Słubicer Feuerwehr kam allein nicht weiter, denn zum Markt gehörte auch eine Tankstelle, die sie allein nicht sichern konnte. So wurden die Frankfurter Feuerwehren zur Hilfe gerufen, die mit 12 Löschfahrzeugen und 95 Feuerwehrleuten ausrückte. Das Feuer brannte bis in den Morgen; die Tankstelle konnte gesichert werden, dem Herrn sei's gedankt. Erschwert wurden die Löscharbeiten dadurch, dass die Hydranten in Bazarnähe nicht funktionierten und die Löschwagen zum Teil bis nach Frankfurt (etwa anderthalb Kilometer) pendeln mussten, um Wasser zu holen. Außerdem hatten viele Händler in ihren Buden kleine Gasflaschen, so dass es immer wieder Explosionen gab.
Das Ausmaß der Schäden ist enorm. Zwar wurde niemand verletzt, aber fast alle der 1200 Buden sind zerstört. Die 650 Händler und häufig ihre Familienmitglieder sind nun arbeitslos. Aber auch die Taxifahrer, die die deutschen Kunden von der Grenzbrücke zum Bazar brachten und auch die Betreiber der Warendepots haben keine Lebensgrundlage mehr. Insgesamt hätten 6000 Menschen ihre Existenz verloren, so die "Gazeta". (Zum Vergleich: Słubice hat etwa 17000 Einwohner.) Der Schaden wird auf mehrere Millionen Złoty geschätzt; etwa vier Złoty sind ein Euro. Der Markt machte jährlich etwa zwei Millionen Złoty Umsatz.
So viele Menschen stehen vor dem Nichts; die meisten Händler waren nicht versichert. Wie wird es weitergehen? Der Słubicer Bürgermeister Ryszard Bodziacki kündigte an, den Markt wieder aufzubauen - aber wie lange dauert das? Und wer wird es bezahlen? Vielleicht kann ja der eine oder andere Leser dieser Zeilen Zeit für ein fürbittendes Gebet erübrigen für die vielen, die jetzt nicht wissen, wovon sie Nahrung, Kleidung und Miete bezahlen sollen. Vergelt's Gott!

Freitag, 5. Januar 2007

Wer den Schaden hat ...

... spottet jeder Beschreibung. Oder so.
Eigentlich ist mir das Verwaltungsrecht im allgemeinen und das Kommunalrecht im besonderen ja eher unsympathisch, aber in diesem Fall kann ich mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen: Wie man so liest, ließ sich der frühere Stadtdekan Ernst-Ewald Roth gegen den Willen seines Bischofs von seinem kirchlichen Amt als Pfarrer und Stadtdekan entbinden, um als Kandidat bei der Wiesbadener OB-Wahl anzutreten. Dummerweise verpasste es die SPD, ihren Wahlvorschlag fristgemäß einzureichen. Und da es sich um eine Ausschlussfrist handelt und eine Heilung des Fehlers nach hessischem Landesrecht nicht vorgesehen ist, hat er die Wahl nun schon kellertief verloren, bevor auch nur der erste Stimmzettel in die Urne fällt. Tja, Ernst-Ewald, vielleicht hättest Du jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt. Oder besser gleich dem kirchlichen Amt treu bleiben. So nach dem Motto: Pastor, bleib bei Deinen Schäfchen.