Sonntag, 31. Mai 2009

153 Fische

Jesus sagte zu ihnen:
Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.
Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land.
Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt,
und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

(Joh 21,10-11)

Worum es geht:

Heute, am Pfingsttag, tritt ein neues Netz in die Öffentlichkeit: Das Gebetsnetz "153 Fische". Gebetet wird im Rahmen dieses Netzes schon seit August 2008, wir teilen dort unsere Sorgen und Nöte, aber auch unsere Freuden und unseren Dank und bringen all dies gemeinsam vor Gott. Aber nun ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem wir uns der Führung des Heiligen Geistes anvertrauen und an die Öffentlichkeit gehen. Warum? Damit wir nicht nur für uns und unsere Anliegen beten, sondern auch für diejenigen, die von außen an uns herangetragen werden. So wollen wir als Christen in der Welt einen Dienst an der Welt leisten und für sie da sein. Wir vertrauen darauf, dass unsere Gebete gehört werden und dass auch unser Netz trägt, wie das der Jünger.

Wer wir sind:

Wir sind ein Gebetsnetzwerk katholischer Christinnen und Christen.

* Wir beten täglich füreinander.
* Wir teilen miteinander die Freude und tragen unseren Dank vor Gott.
* Und wir teilen unsere Sorgen und Ängste und stützen uns im fürbittenden Gebet.
* Wir beten für andere Menschen, insbesondere in den Anliegen, die uns anvertraut werden.
* Wir pflegen unterschiedliche spirituelle Traditionen und verschiedene Frömmigkeitsformen.
* Uns eint die eucharistische Spiritualität, die wir nach unseren Kräften leben und fördern, z.B. durch eucharistische Anbetung.
* Wir bemühen uns, ein glaubhaftes Zeugnis für unseren Glauben im Alltag zu leben.
* Wir verkünden das Evangelium Jesu Christi im Internet.


* Unser Netzwerk beruht auf Selbstverpflichtung. Wir sind kein Verein, keine Gemeinschaft mit fester Struktur oder Mitgliedschaft.

Montag, 25. Mai 2009

Endlich ein Bild von Amica

Wolltet Ihr nicht schon immer wissen, wie ich aussehe?

So:



Kann man sich selbst machen unter http://www.reasonablyclever.com/mm2/mini2.swf

Sonntag, 24. Mai 2009

Ergebnis einer Betrachtung

Gestern war ich ja, wie bereits geschrieben, auf Fußwallfahrt. Ich will diesmal keinen ausführlichen Bericht schreiben, das hab ich ja die letzten beiden Jahre schon gemacht, und sooo viel anders war es nicht. Es war eine Wallfahrt durch und durch.

Worüber ich heute schreiben möchte, ist etwas anderes. Ich möchte einen Teil der Wallfahrt herausgreifen, der mir sehr wichtig geworden ist über die Jahre. Jedes Jahr nehmen wir uns das Tagesevangelium vor und betrachten es etwa eine halbe Stunde lang in Stille. Das ist gut, denn man tut es gemeinsam - weil man ja als Gruppe läuft - und doch allein mit Gott. Eine sehr intensive Sache, und manchmal ist es so, dass die Sachen, die man am Wegesrand sieht, irgendwie sehr gut zu dem betrachteten Text passen. (Mir ging es gestern so, als wir an einem Etablissement mit rotem Lämpchen vorbeigingen.)

Das Tagesevangelium von heute, also Sonntag, das wir betrachtet haben, war aus dem Evangelium nach Johannes 17,11-19. Ich habe mir allerdings nur eine kurze Stelle herausgegriffen, wie es auch empfohlen war, denn Johannes ist zu kompliziert, um in einer halben Stunde so eine lange Stelle zu durchdringen. Meine Stelle hatte mich beim ersten Hören quasi "angesprungen": Joh 17,14.

Ich habe ihnen dein Wort gegeben,
und die Welt hat sie gehaßt,
weil sie nicht von der Welt sind,
wie auch ich nicht von der Welt bin.


"Sie", das sind wir, die Jünger Jesu, Seine Anhänger - in heutiger Zeit die Christen. Die Welt hasst uns. Warum? Weil wir nicht von der Welt sind. Wir sind Fremdkörper in der Welt. Zwar sind wir hier hineingeboren, aber dennoch sind wir nicht von dieser Welt. "Wir sind nur Gast auf Erden" - das singen wir häufig, wenn einer heimgegangen ist. Aber warum machen wir uns nicht auch dazwischen öfter mal Gedanken darüber? Ich hab mir das jetzt vorgenommen, denn irgendwie ist der Gedanke tröstlich, wenn ich mich mal wieder mit meinem Glauben nicht angenommen fühle: Ich bin ja nicht von dieser Welt, ich bin hier nur zu Gast.

Das wiederum führt mich auf einen anderen Gedanken: Ich bin hier zu Gast, also verhalte ich mich auch wie ein Gast. Ich versuche, meinem Gastgeber - der Welt - nicht zur Last zu fallen. Ich versuche, ein Geschenk mitzubringen: meinen Glauben. Natürlich dränge ich mich damit nicht auf - das tun Gäste nicht - aber ich biete mein Geschenk an. Und das tu ich mit Höflichkeit und Fröhlichkeit, wie es gute Gäste tun.

Manchmal ist das schwer, aber da hilft mir der erste Teil des Verses, den ich betrachtet habe: "Ich habe ihnen dein Wort gegeben." Etwas später im heutigen Evangelium sagt Jesus: "Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit" (Joh 17,17). Wenn Gottes Wort = Wahrheit, kann man den Satz umschreiben in "Ich habe ihnen die Wahrheit gegeben". Und am Anfang des Johannesevangeliums steht ja auch "Das Wort war Gott" (Joh 1,1). Jesus hat uns Gott gegeben, der die Wahrheit ist. Er entzieht sich uns, bald schon, nachdem Er dies alles sagt (ist ja schließlich aus den Abschiedsreden), aber Er lässt uns nicht allein - deshalb betet Er ja, dass Gott uns bewahren soll.

Eine Frage hab ich mir noch gestellt (und sofort beantwortet): Wenn Jesus heimgeht zum Vater, wenn wir nicht von hier sind, wenn Er uns bisher behütet hat - warum nimmt Er uns dann nicht gleich mit, sondern bittet den Vater, uns zu bewahren? Die Antwort drängt sich auf: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat (vgl. Joh 3,16) - und der muss nun sterben wegen der Sünden der Welt - aber wir, wir sollen Seine Mission fortführen.

An dieser Stelle war es 18 Uhr, und mit dem gemeinsamen Gebet des Regina Caeli beendeten wir unsere Schweigezeit. Vielleicht sind meine Gedanken nicht neuartig oder brilliant oder bedeutsam, aber für mich waren sie befruchtend und ermutigend. Ein neuer Anstoß. Und den brauchte ich. Ich bin dem HERRN sehr dankbar für dieses Gnadengeschenk und für unsere ganze Wallfahrt - selig der Mensch, der Kraft findet in IHM, wenn er sich zur Wallfahrt rüstet ...

20 Jahre nach der Wende ...

... ist das ostdeutsche Radwegenetz perfekt den westdeutschen Standards angepasst und sogar beschildert!



N.B.: Dieses Bild entstand heute auf einer offiziellen Nebenstrecke des Oder-Neiße-Radwegs.

Samstag, 23. Mai 2009

Komm, Heiliger Geist!

Wieder einmal ist die Pfingstnovene gekommen, und wieder einmal wollen wir wallfahren ... Heute geht es von der 12-Apostel-Kirche in Schlachtensee zum St.-Paulus-Kloster in Moabit. Und wir werden durch die Großstadt gehen und Gott dabei um die Erhörung unserer Bitten bitten. Schließlich heißt es im heutigen Evangelium: "Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist." (Joh 16,23-24)

Mittwoch, 20. Mai 2009

Endspurt

Der Firmkurs neigt sich seinem Ende zu; nicht mal mehr ein Monat bleibt noch bis zum Firmgottesdienst. Heute ist meine vorletzte Unterrichtsstunde mit meiner Gruppe. Mit dem offiziellen Kursmaterial bin ich durch (meine Jungs sind derart sprechfaul einerseits und bringen andererseits die Dinge so schnell auf den Punkt, dass man sehr vieles in sehr kurzer Zeit fertig bekommt); aber das macht ja nichts. Die Basis an Wissen ist ausgesprochen dünn, was mir jetzt freie Wahl lässt, in welche Bereiche des Glaubens ich sie in den verbliebenen Stunden noch einführen will. Die heutige Einheit könnte man überschreiben mit "Die Heilige Messe - warum und wie?", und auch für das nächste Treffen habe ich mir schon ein Thema ausgesucht: Die Grundgebete der Kirche - einmal anders betrachtet.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich traurig oder glücklich sein soll, dass der Kurs bald vorbei ist. Natürlich hat mich das ganze Zeit gekostet, sogar sehr viel Zeit. Ich habe ja im Unterrichtsbereich weder Ausbildung noch Erfahrung gehabt, dafür aber durchaus hohe Ansprüche an mich selbst. Also habe ich sehr viel Energie in die Vorbereitung gesteckt. Wenn ich das jetzt bald nicht mehr muss, kann ich viel intensiver für mein Examen im Oktober lernen. Das wird gewiss nicht schaden, im Gegenteil, jeder Tag, jede Stunde der Vorbereitung kann das entscheidende Bröckchen Wissen oder Können vermitteln. Man weiß ja nicht so genau, was nachher drankommt. Auf der anderen Seite sind mir diese Jungs einfach dermaßen ans Herz gewachsen in den nur zehn Monaten ... Mit ihrer Fröhlichkeit, ihren Fragen, ihrem sichtbaren Erwachsenwerden haben sie auch mir sehr viel gegeben. Sie werden mir fehlen, besonders diejenigen, die ich sonntags nicht in der Kirche wiedertreffen werde. Ich würde ihnen noch gern etwas mitgeben, egal ob jetzt mehr Wissen oder mehr für ihre Persönlichkeit, ich würde gern etwas mehr noch geben ... Aber vielleicht ist es mir gelungen in den letzten zehn Monaten, in dem einen oder anderen von ihnen ein zartes Pflänzchen zu setzen, mit Gottes Hilfe. Vielleicht wird es wachsen und gedeihen; ich werde es vermutlich nie erfahren. Ernten wird einst ein anderer ...

Sonntag, 17. Mai 2009

Firmung in Fürstenwalde, Radtour

Heute war ein sehr gefüllter Tag. Morgens bin ich in Fürstenwalde gewesen; dort war Firmung mit unserem neuen Weihbischof. Er hat eine sehr gute Figur gemacht, und wenn er in vier Wochen bei uns auch so eine schöne Predigt über die Bedeutung des Sakraments der Firmung hält, bin ich extrem zufrieden.

Nachmittags hab ich dann mal wieder eine schöne Radtour gemacht.


Ich bin nahezu bis zum Helenesee gekommen, nur nicht ganz - wollte keinen Eintritt zahlen. Beim nächsten Mal fahr ich vielleicht einmal rum. Diesmal bin ich aber zurückgefahren über Lossow, wo ich zum einen die Kirchenruine angesehen habe und zum anderen noch einen Abstecher zum Bodendenkmal Burgwall gemacht habe. Ziemlich interessant. Der stammt noch aus der Bronzezeit (12.-9. Jh. vor Christus!).



(Auf die Bilder klicken ...)



(... um sie zu vergrößern. Wie immer.)



Dort bin ich irgendwo leider einmal schief aufgetreten und hab mir wahrscheinlich einen Muskel gezerrt. Mein Fuß wird gerade ein bisschen dick. Aber wie sagt man so schön: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Insgesamt habe ich heute gute 24 Kilometer geschafft.

Samstag, 16. Mai 2009

Samstag nachmittag

Samstag nachmittag. Woche zuende. Ausgepowert, Kraft weg, nix mehr mit Arbeit. Anfang der Woche noch Temperatur gehabt, trotzdem losgepowert wie eine Gesunde. Übungsklausur geschrieben. Fahrradtouren gemacht. Gelernt, gelernt, gelernt. Sitzungen und Themenabende und Arbeitsaufträge. Wohnung aufgeräumt, ein bisschen zumindest. Jetzt: Den Nachmittag außerplanmäßig frei genommen, keinen Fall mehr lösen, kein Gutachten mehr schreiben. Ein wenig schlafen, auf dem Bett liegen, einen seichten Film gucken. Nicht einkaufen gehen. Keine Ahnung, woher morgen das Mittagessen kommen wird, aber wird sich schon ergeben. Erstmal Atem holen dürfen.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Appetit auf mehr

Refektorium - der klösterliche Speisesaal, wo sich die Mönche treffen um zu essen und die Tischlesung zu hören (jedenfalls bei Benediktinerns). Ein Ort, den man als Außenstehender zumeist nicht zu sehen bekommt, weil er innerhalb der Klausur liegt. Wenn man doch mal hineinkommt (in einem Kloster hatte ich ja mal dieses Glück), dann erscheint es oft altehrwürdig und irgendwie als Platz einer großen Ruhe.

Refektorium heißt auch das neue Blog von Tom. Wer Tom ist? Keine Ahnung, er verrät über sich bisher nur, dass er aus Karlsruhe ist. Und lässt erahnen, dass er franziskanisch angehaucht ist. Könnte aber interessant werden mit ihm. Willkommen in der Blogözese!

Mittwoch, 13. Mai 2009

Psalm in meinem Leben VI: 63

Gott, Du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

Dieser Psalm beschreibt die Zeit Davids in der Wüste Juda. Man kann sich vorstellen, dass er dort dürstendes Land gesehen hat, das nach jedem Tropfen Wasser giert - und jeder Tropfen, den es bekommen kann, bringt unmittelbar Blüten hervor. Und doch ist es immer zu wenig.
So kommt auch er sich vor, und so komme auch ich mir vor: Wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. Dieses Wasser, nach dem ich mich sehne, ist das Eine, das Lebendige Wasser - wir kennen die Geschichte von der Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-26). Wer Gott findet, wird nie mehr dürsten. Deshalb suche ich, und bis ich IHN wirklich gefunden habe, dürste ich nach jedem Tropfen, den ich abbekommen kann.

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.

Welcher Ort könnte besser geeignet sein, um nach Gott Ausschau zu halten, als Sein Heiligtum? Heilige Orte suche ich so oft wie möglich auf, gerade dann, wenn mir Gott fern scheint. Einen Tempelbezirk habe ich nicht, aber anwesend ist Gott ja im Allerheiligsten - daran versuche ich zumindest mit aller Kraft zu glauben.

Denn deine Huld ist besser als das Leben, darum preisen dich meine Lippen. Ich will dich rühmen mein Leben lang, in deinem Namen die Hände erheben.

Das nackte Überleben ist nicht viel, das wissen wir, wenn wir Menschen in Slums und Flüchtlingslagern "leben" sehen. Es ist ein Elend. Ich bin überzeugt, dass es so ein nacktes Überleben auch in geistlicher Hinsicht geben kann. Gottes Gnade ist natürlich tausendmal besser als so ein geistlich nacktes Überleben, zu wissen: Ich habe einen Beistand in Gott. Ich bin nicht allein. Und dafür will ich Ihn loben, will Ihn bezeugen, mit allem, was mein Leben ist, solange mein Leben dauert.

Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.

Das Gegenbild zu den ersten Versen des Psalmes: Wurde dort über Durst geschrieben, der nahe an den Tod heranführt, so beschreibt unser Psalmist hier ein Festmahl. Das Festmahl, das derjenige geistlich essen kann, der Gott kennt. Unsere Seele wird satt an Ihm, wenn wir Ihn gefunden haben. Sie wird gekräftigt, stark gemacht für die großen Anstrengungen, die unweigerlich folgen werden.

Ich denke an dich auf nächtlichem Lager und sinne über dich nach, wenn ich wache.

Ja, wenn ich Gott suche, so wird Er nach und nach in meinem ganzen Leben gegenwärtig. Er durchdringt mein Sein ganz und gar, und es gibt keinen Moment, in dem Er nicht präsent ist im Geiste. Ob ich schlafe oder wache, ob ich gehe oder ruhe ...

Ja, du wurdest meine Hilfe; jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.

In tausendundeiner Situation in meinem Leben durfte ich Gott schon erfahren, Seine Liebe, Seinen Schutz, Sein Wirken und Eingreifen. Er hat meine unlösbaren Probleme gelöst und mir Unmögliches ermöglicht. Solange Er mich schützt, kann ich jubeln und mich freuen, brauche mich vor nichts und niemandem zu fürchten. Ein beruhigendes Wissen.

Meine Seele hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest.

Ich habe meine Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, alles auf eine Karte, volles Risiko. Und es war wohl gut so: Er hält mich mit Seiner Rechten.

Viele trachten mir ohne Grund nach dem Leben, aber sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.

Man kann manchmal erschrecken, wenn ohne Grund jemand versucht, der eigenen Seele Schaden zuzufügen. Einer, dem ich ausschließlich Gutes tun wollte, wendet sich plötzlich gegen mich, scheint mein (geistliches) Leben beenden zu wollen. Ich weiß nicht, warum er es tut und ich bekomme es erst einmal mit der Angst zu tun. Doch genau hier zeigt sich, ob mein Glaube auch trägt: Ich darf ja darauf vertrauen, dass Gott bei mir ist (auch, wenn ich Ihn nicht wahrnehme) und diejenigen, die mich vernichten wollen, ihr Urteil finden werden. Habe ich dieses Vertrauen? Wenn der erste Schrecken, der erste Fluchtreflex überwunden ist, dann ja. Und dann kann ich mich mutig diesen Menschen stellen. Ich bin ja nicht allein, ich habe ja einen großen Gott, der mit mir ist.

Man gibt sie der Gewalt des Schwertes preis, sie werden eine Beute der Schakale.

Und hier wendet es sich nämlich ins Gegenteil: Nicht ich bin es, die sich fürchten muss, sondern die, die sich gegen mich gewendet haben. Die mir ohne Grund nach dem (geistlichen) Leben trachten. Wie es ein südamerikanischer Bischof beim WJT in Köln ausdrückte: "Sage Gott nicht, dass du ein großes Problem hast, sondern sage deinem Problem, dass du einen großen Gott hast!" (zitiert nach Dr. Werner Thissen, Erzbischof von Hamburg).

Der König aber freue sich an Gott. / Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.

Dies ist kein gewaltvoller Psalm, sondern ein Psalm, den ein Opfer betet, das befreit werden möchte. Eine flehentliche Bitte an Gott, aus der Todesangst heraus. Ein Kampf um das eigene Vertrauen und ein Wunsch mehr um die eigene Rettung als um das Unheil des Feindes. Ein Psalm, der mir Mut gemacht hat. Gottes Wort gibt Leben. Halleluja!

To whom it may concern

Aus gegebenem Anlass: Nein, ich werde an dieser Stelle jetzt nicht über den gestrigen Hondurasvortrag bei der Studentengemeinde berichten. Wer etwas über unseren Kaplan und seine Tätigkeit als Studentenseelsorger oder über den Sozius unseres Kaplans erfahren möchte, der kann dies - wenn er denn schon der selben Gemeinschaft (oder sollte ich sagen: demselben Weg?) angehört - sicher besser durch persönliche Nachfrage selbst erledigen.

Sonntag, 10. Mai 2009

16,6 km

Bin mal wieder Fahrrad gefahren - heute 16,6 km. Langsame Steigerungen ... Mein Ziel liegt für dieses Jahr bei knapp über 40 km. Also, für Anfang Oktober. 40 km Richtung Süden ... Und ich pflege, meine Ziele zu erreichen.

Freitag, 8. Mai 2009

Fleederbeersupp mit Klümp


Heute gab es bei mir Fleedersupp mit Klümp - ein schleswig-holsteinisches Rezept, das ich in meiner Kindheit sehr geliebt habe. Für die Nicht-Norddeutschen, die kein Platt snacken: Es handelt sich um Fliederbeersuppe (=Holundersuppe) mit Klößen. Da bei mir schon länger ein TetraPak Fliederbeersaft rumstand, bin ich es dann heute mal angegangen.

Man nehme für zwei ordentliche Portionen:

für die Suppe:
1 Liter Fliederbeersaft
Zucker nach Belieben

für Brandteigklöße:
200 ml Wasser
40 g Fett
40 g Zucker
120 g Mehl
2 Eier

Zunächst das Wasser mit dem Fett und Zucker zum Kochen bringen. Das ganze Mehl auf einmal hinrühren, sodass es einen großen Klumpen ergibt, der sich beim Weiterrühren irgendwann vom Topf ablöst. Abkühlen lassen. Die Eier nacheinander unterrühren (ein wenig mühsam, aber gut machbar).

Fliederbeersaft mit Zucker abschmecken, sodass er nicht mehr herb-sauer schmeckt, sondern angenehm süßlich. Aufkochen. Mit einem Esslöffel vom Brandteig Klößchen abstechen und diese 15-20 Minuten im nicht mehr kochenden Fliederbeersaft gar ziehen lassen.

Im Winter heiß genießen, im Sommer kalt. An Tagen wie heute dann wohl lauwarm. Statt Brandteigklößen kann man auch Grießklöße nehmen. Zum Kochen alte Kleidung anziehen oder gut aufpassen ...

Donnerstag, 7. Mai 2009

ein Witz

Mal einer, den ich noch nicht kannte:

Der Pfarrer ist mit seiner Gemeinde gerade dabei, den Kreuzweg zu beten, als er zu einem Sterbefall gerufen wird. Er bittet seine Haushälterin, den Kreuzweg weiterzubeten; er wäre dann rechtzeitig zum Schlusssegen zurück.
Nun dauerte es doch etwas länger, und als der Pfarrer kurz vor Mitternacht wieder nach Hause kommt, brennt in der Kirche immer noch Licht. Er geht in die Kirche und hört, wie seine Haushälterin tapfer betet: «82. Station: Simon von Cyrene heiratet Veronika mit dem Schweißtuch.»


via AngeloJuan, dort gibt es mehr.

und wieder ...

... seit einer Woche krank. Offenbar ein Rückfall. Keine Lust.

Freitag, 1. Mai 2009

Opferwillig


"Man muss auch mal auf ein Opfer verzichten können", sagt mein geistlicher Begleiter immer. Und so habe ich heute, obwohl Freitag ist, und obwohl Pius XII. dem heiligen Josef kein zweites Hochfest gönnte, als er Josef den Arbeiter für den 1. Mai in den Heiligenkalender schrieb - eigentlich unfair, Maria hat so viele, warum Josef nur eines? - diesen sehr weisen Rat beherzigt und mir das erste Eis des neuen Sommers gegönnt. Mit Sahne.