Donnerstag, 24. Dezember 2009

Gesegnete Weihnachten


Allen meinen Lesern wünsche ich gesegnete Weihnachten!

Samstag, 19. Dezember 2009

Wunschzettel

Jedes Jahr im September fängt meine Mutter langsam an, sich über die Weihnachtsgeschenke Gedanken zu machen. Und sie kommt immer, die Frage: Was wünschst Du Dir denn?

Eigentlich müsste sie mittlerweile wissen, dass sie meinen Wunsch nicht kaufen kann, denn ich nenne seit Jahren den gleichen: Weltfrieden. Ja, das wär mal was. Und wäre es nur für einen Tag, dass wirklich Friede herrsche - unbezahlbar!

Aber natürlich habe ich auch Wünsche für mich selbst: Dass ich das Examen bestehe, so richtig mit Anstand und Würde, und dass ich danach an dem Ort, an den es mich verschlägt, "richtig" bin.

Bekommen werd ich wahrscheinlich dann doch ein paar Bücher und einige andere Dinge, die dann kaum in meinen Koffer passen werden. Auch nicht schlecht, aber das mit dem Weltfrieden hätte auch den Vorteil, dass ich den nicht schleppen müsste.

Und was wünscht Ihr Euch, was man mit Geld nicht kaufen kann?

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Herrenstrumpfhosen

Ein Rabattanpreisungsschild, heute gesehen beim Stöbern in einem namhaften Schnäppchen-Center unserer Stadt:



Ja nee, is klar.

Montag, 14. Dezember 2009

vor den lauten Gedanken verstecken

Ich hatte geschrieben, dass ich Euch an den Früchten meiner Exerzitien teilhaben lassen will. Und dennoch schicke ich etwas vorweg, was nicht Ergebnis meiner eigenen Betrachtung ist, sondern den Gedanken eines anderen entspricht. Es ist ein Auszug aus dem Buch "Proslogion" des heiligen Bischofs Anselm von Canterbury, der in Alexanderdorf als Lesung in der zweiten Nokturn vom 2. Adventssonntag gelesen wurde. Mir schien es, als gehöre dieser Text einfach unabdingbar an den Anfang von Exerzitien (auch wenn ich schon mittendrin war, als ich ihn hörte). Es schien mir beinahe unmöglich, dass jemand einen solchen Text schreiben konnte, ohne mich zu kennen - es war die perfekte Verbalisierung meines Empfindens.

Auf, du kleiner Mensch, flieh ein wenig deine Geschäftigkeit und verstecke dich eine kleine Weile vor deinen lauten Gedanken! Wirf die Sorgen ab, die auf dir lasten und lass deine Zerstreuungen. Gönne dir Zeit für Gott, komm bei ihm zur Ruhe! Geh in das Kämmerlein deines Herzens; schließ alles aus außer Gott und dem, was dir hilft, ihn zu suchen! Schließ die Tür zu, und suche ihn! Sprich zu Gott: Ich suche dein Angesicht.
Mein Herr und mein Gott, lehre du mein Herz, wo und wie es dich suchen; wo und wie es dich finden kann. Herr, wenn du nicht hier bist, wo so soll ich dich, den Abwesenden, finden! Wenn du aber überall bist, warum sehe ich dich nicht, da du doch anwesend bist? Gewiss, du wohnst in unzugänglichem Licht. Wo ist dies, oder wie soll ich Zugang zu ihm finden? Oder wer wird mich führen und hingeleiten, dass ich dich darin erblicke? Und welche Zeichen helfen mir, dich zu suchen? Was für ein Angesicht hast du?
Herr, du bist mein Gott, und du bist mein Herr; und ich habe dich niemals gesehen. Du hast mich geschaffen und mir alles Gite geschenkt. Doch immer noch kenne ich dich nicht.
Lehre mich, dich zu suchen, und zeige dich dem Suchenden; denn ich vermag dich nicht zu suchen, wenn du mich nicht lehrst. Ich kann dich nicht finden, wenn du dich nicht zeigst. Ich möchte dich suchen in Sehnsucht, nach dir verlangen im Suchen. Ich will dich finden im Lieben und dich lieben im Finden.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Übungen

So, ich meld mich auch mal wieder. War einige Zeit etwas lustlos, was das Schreiben angeht. Und letzte Woche war ich auch nicht da. Gestern bin ich zurückgekommen aus Alexanderdorf, war dort zu Exerzitien. Schließlich ist es mal langsam an der Zeit, das Leben nach dem Examen in den Blick zu nehmen, von dem ich gerüchtehalber gehört habe, dass es existieren soll. (Komisch, am Leben nach dem Tod zweifle ich irgendwie weniger.) In einer ganzen Reihe von Betrachtungen, Gesprächen und flehentlichen Gebeten ist es mir gelungen, ein wenig den roten Faden wiederzufinden. War ein ganz schöner Kampf, hat sich aber gelohnt. Also, ich kann Euch sagen, es wird sich bald was tun in meinem Leben. Aber da müsst Ihr jetzt noch ein bisschen warten, ehe ich Euch das erzähle. Wenn ich mal Lust habe, kommt Ihr aber vielleicht in den Genuss der einen oder anderen Frucht meiner Betrachtungen. Und ich muss sagen, ich bin froh, gestern früh noch in Alexanderdorf gewesen zu sein. Einmal wegen des wundervollen Chorgebetes, wie es das nur bei Benediktinern geben kann, aber vor allem auch, weil es in unserer Pfarrei gestern, zum Hochfest, keine Messe gab. Wahrscheinlich, weil der Pfarrer dienstags seinen freien Tag hat, und der ist ihm heilig.

Dienstag, 10. November 2009

Klein-Amica in der DDR

Und als Nachtrag zu gestern:

Vor 20 Jahren war ich ein fünfjähriges Mädchen von der schleswig-holsteinishen Ostsee und noch zu klein, um zu begreifen, was daran so wichtig war, dass im fernen Berlin eine Mauer umgefallen war.
Dennoch versuchte meine Mutter, mir die DDR, die Mauer, das geteilte Berlin und alles weitere zu erklären. Der Erfolg zeigte sich im folgenden Sommer, also in der Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung, als wir im Sommer nach Bad Schmiedeberg oder Leipzig oder Halle fuhren, jedenfalls zu Verwandten in die DDR. Mein Vater hatte sich entschlossen, keinen offiziellen Grenzübergang zu nutzen, sondern über die sog. "grüne Grenze" zu fahren, die damals wohl schon in weiten Teilen offen gewesen sein muss. Er sagte das auch irgendwann während der Fahrt, und ich, fast sechs, fragte: "Schießen die dann auf uns?" Mein Vater antwortete etwas ironisch-sarkastisch: "Na, ich hoffe nicht." Die Ironie hab ich aber damals nicht erkannt, und so hatte ich die ganze Zeit Angst und saß still und verstockt zwischen meinen Geschwistern auf der Rückbank. Erst etwa 15 Jahre später hat sich das Missverständnis aufgeklärt.

Mit einer Tante (oder Großtante oder Quertante oder was auch immer, die Verhältnisse in unserer Verwandtschaft sind etwas komplex) war ich dann mal in einem Spielzeugladen "drüben" - und schwer enttäuscht, es gab nämlich fast gar keine Auswahl und nur irgendwelchen Kleinkram. Nix brauchbares. Aber die Ost-Münzen hab ich gesammelt, besonders die 20-Pfennig-Stücken, sowas hatten wir nämlich nicht. Und die Leute im Osten waren alle wild auf mein Westgeld ...

Montag, 9. November 2009

9. November 1989

Vor 20 Jahren war ich ein fünfjähriges Mädchen von der schleswig-holsteinishen Ostsee und noch zu klein, um zu begreifen, was daran so wichtig war, dass im fernen Berlin eine Mauer umgefallen war. Heute studiere ich in Frankfurt (Oder), im "anderen" Teil Deutschlands, und ich habe verstanden, dass es vor 20 Jahren einer ganzen Reihe an Wundern bedurfte, damit dies heute möglich ist. Ich habe hier Freunde und Brüder und Schwestern in Christus, die von rechts und links des eisernen Vorhangs kommen, und müsste ich mich für eine der Gruppen entscheiden, ich könnte es nicht. Ich bin dankbar, heute in einem geeinten Deutschland leben zu können und auch, dass es uns möglich ist, auf sehr hohem Niveau zu jammern.

Sonntag, 1. November 2009

Seven down - und der Geist des Examens

So, langsam wird es Zeit, dass ich wieder berichte: Ich habe es überlebt. Freitag haben wir die letzte Klausur geschrieben. Über den Inhalt von Strafrecht II berichte ich lieber nicht ...

Aber dann: Ich habe auf jeden Fall die besten Kollegen der Welt! Nach der Klausur erwartete mich vor dem Raum der größte Teil unseres Lehrstuhls ... Der Professor, die Sekretärin mit einem Blumenstrauß, in dessen Mitte der "Geist des Examens" thront (nicht zu verwechseln übrigens mit dem Geist des Konzil), daneben eine unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und die drei nach mir diensältesten Hiwis. Ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet und war erstmal sprachlos. Nicht so die versammelte Mannschaft: Alle gratulierten mir zum überstandenen Klausurmarathon, und dann schnappte sich unsere Sekretärin meinen kleinen Koffer mit den Gesetzestexten und marschierte voraus in einen eigens gebuchten Raum. Dort wurden sogleich Sekt und Kekse ausgepackt und sogar Sektkelche aus fast echtem Glas. Nachdem der Chef die Korken elegant aus den Sektflaschen entfernt hatte und wir angestoßen hatten, hab ich endlich meine Sprache wiedergefunden ... und musste ausführlich über die Klausuren berichten.

Nach einem Feierstündchen entschlossen sich alle, nun ins Wochenende zu entschwinden. Und ich blieb vor der Tür des Seminargebäudes bei der nächsten Examensparty hängen, wo mich die anderen Examens-nicht-mehr-Kandidaten wohl nicht ganz ohne Neid befragten, ob dieser "Auflauf" für mich bestimmt gewesen wäre. Auch dort bekam ich sofort ein Stück Kuchen in die Hand gedrückt und noch ein Schlückchen Sekt. (Da in einer Strafrechtsklausur stets chronischer Zeitmangel herrscht und ich folglich nichts gegessen hatte, machte sich der Alkohol langsam bemerkbar.) Kurz vor vier Uhr war ich aber glücklich zuhause. Abends wurde dann noch gegenüber vom Wohnheim im Hemmigway's ein kleines Gläschen gehoben, und gestern und heute hab ich mich dann erstmal erholt. Jetzt fängt das Leben wieder an, die Wohnung wird ab morgen auf Hochglanz gebracht, es wird gelesen, am Lehrstuhl gearbeitet, ein bisschen rekreiert - und dann geht's nach ein paar Wochen wieder weiter.

Ergebnisse dauern aber noch ne Weile, bitte fragt mich nicht ständig, das macht mich nur nervös ...

Und: Ein dickes DANKESCHÖN! an alle, die für mich gebetet und an mich gedacht haben! Der Rückhalt war deutlich spürbar und dringend nötig. Auf das der Geist des Examens der Heilige Geist gewesen sei. Der Blumenstrauß gebührt auch Euch:

Freitag, 30. Oktober 2009

Six down, one to go

So langsam gewöhnt man sich an dieses Klausurenschreiben. Irgendwie ergibt sich irgendwann das Gefühl, man habe sein ganzes Leben nichts anderes getan, als morgens aufzustehen, eine Examensklausur zu schreiben und den Rest des Tages zu verdaddeln. Und nun soll es heute die letzte sein ... Strafrecht mochte ich jetzt noch nie, auch wenn mir die Klausur von gestern ganz okay vorkam. Viel zu schreiben und knifflig, aber wenn ich nichts übersehen habe nicht sonderlich schwer. Naja, mal gucken, was heut noch kommt - und dann ist es erstmal vorbei!

Dienstag, 27. Oktober 2009

Five down, two to go.

Endlich mal ne Klausur, nach der ich nicht heulen will. Europarecht ist doch was schönes, schade, dass wir die einzige deutsche Uni mit EuR-Pflichtklausur im Examen sind. Da wird noch über realistische und wichtige Dinge gestritten: Krieg ich Bafög, wenn ich mein Studium komplett im Ausland bestreite? Ist es rechtens, wenn Österreich einen NC nur für Ausländer einführt? Das ist lebensnah, das ist wichtig, das kriegen wir gelöst!

Donnerstag/Freitag noch Strafrecht. Dann beginnt das große Warten.

Montag, 26. Oktober 2009

Four down, three to go

Die vierte Klausur, öffentliches Recht. Ich hatte ja auf eine gepflegte Verfassungsbeschwerde gehofft, aber Pustekuchen ... Hinterher stellt sich wie immer die Frage: Wie wichtig waren jetzt die Teile, die ich falsch gemacht habe? Oder war mein Weg vielleicht doch gangbar? Wie viel zählen die Teile, die ich wohl ganz gut gemacht habe? Und warum muss man bloß nachher so lange auf die Ergebnisse warten?

Samstag, 24. Oktober 2009

Lerntag

Heute noch bisschen gelernt. Nur ca. 7 Stunden. Man will ja wieder mit frischem Wissen im Kurzzeitgedächtnis aufwarten können. Dann war ich noch einkaufen, und dann war der Tag auch schon rum. Morgen ist Sonntag, juhu!

Freitag, 23. Oktober 2009

Freitags frei

Heute war wieder ein freier Tag. Eigentlich schön, aber ich hab einfach nicht das geschafft, was ich wollte. Ein bisschen Lernen war noch eingeplant für die Klausuren der kommenden Woche; das gehörte fest in den Terminplan. Aber ein Tubenkatharr hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht; jetzt bekomm ich ein Antibiotikum, das mich wohl bis Montag wieder fit machen soll. Ab und zu bricht aber doch die Lust durch, das zu tun, was ich schon vor den Klausuren immer wieder scherzhaft angedacht hatte: Einfach mein Geld von der Bank holen, ein Ticket kaufen und in Polynesien ein neues Leben anfangen. Ein geeignetes Transportmittel hab ich schon:

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Three down, four to go

Heute also die dritte und letzte Zivilrechtsklausur. "Moralische Halbzeit" nennt es eine Freundin, ein anderer Freund bezeichnet das juristische Examen (zutreffend) als "rechtswidrigen Dauerangriff". Bei uns ist absolute Null-Bock-Stimmung, die manchmal in akute Albernheit umschlägt. Die heutige Klausur war mal wieder unmöglich und völlig an der Realität vorbei. Wer räumt schon einem anderen ein vertragliches Anfechtungsrecht ein? Und dann auch noch "wegen jeden Irrtums"? Ist doch Unfug. Jedenfalls war es heute so, dass wir knapp 30 Leute zusammen wohl fast jeden Paragraphen im BGB geprüft haben - jeder was anderes. Das heißt, der größere Teil von uns ist heute wohl durchgefallen. Mist.

Und sonst? Verschleimter Hals, Temperaturerhöhung und jetzt geht das ganze auch noch auf die Ohren. Jaja, ich geh ja schon zum Arzt.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Ich brauch ne Pause.

Heute ist Pausentag zwischen den Klausuren, und das ist auch bitter nötig. Ich hab mir nämlich so richtig was eingefangen. Gestern hatte ich schon die ganze Zeit Halsschmerzen, die allerdings vormittags noch gingen und nachmittags immer schlimmer wurden. Abends kam Fieber dazu und leichte Gliederschmerzen. Also volles Programm: Gurgeln mit Jodlösung, Vitamine, Schal, Ibuprofen und für die Nacht ein ganz besonderes Schmankerl: Zwiebelmatsche um den Hals wickeln. Ein Freund sagte mir, das helfe mit großer Sicherheit. Altes Hausmittel von seiner Oma. Naja, dachte ich mir, schaden wird's wohl nicht, und eine Zwiebel hatte ich auch noch da. Also hab ich die in ganz kleine Würfel geschnitten und in ein Geschirrtuch eingeschlagen, sodass zwischen den Zwiebelstückchen und der Vorderseite meines Halses nur eine Lage Stoff war. Was soll ich sagen - heute morgen war ich fieberfrei und der Hals tat kaum noch weh. Den Spaß mach ich mir heute abend noch einmal - muss aber gleich erstmal neue Zwiebeln kaufen - und hoffe, dass ich dann morgen mit neuer Kraft die nächste Klausur bestreiten kann.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Two down, five to go

Sowas wie heute ist blöd: Keine Ahnung, ob ich jetzt voll daneben liege oder doch halbwegs richtig, aber ich hab ein ganz schlechtes Gefühl. Es war Deliktsrecht, aber als ich den Sachverhalt gelesen habe, wähnte ich mich zunächst im Verfassungsrecht. Außerdem hab ich Halsweh, gegen das nicht einmal Dauerlutschen von Salmi-Tabletten hilft. Und das heißt echt schon was. Naja, wenigstens eine gute Nachricht: Morgen hab ich frei!

Montag, 19. Oktober 2009

One down, six to go

Bitte diese Nacht mehr Schlaf. Es ist zwar erstaunlich, was man nach nur zwei Stunden Schlaf noch an geistigen Leistungen bringen kann, aber ich bezweifle dennoch, dass die Qualität der Klausuren auf diese Weise steigt. Und: Wer bitte kommt auf die Idee, Gesellschaftsrecht zu prüfen???

Sonntag, 18. Oktober 2009

Prüfungen

"Prüfung" hat im kirchlich-spirituellen Sinn irgendwie eine eigene Bedeutung. Für mich sind die ganz profanen Prüfungen, die morgen losgehen, tatsächlich auch in diesem Sinne eine Herausforderung - was Gottvertrauen und Glauben angeht.

Montag 19.10. Zivilrecht I
Dienstag 20.10. Zivilrecht II
Donnerstag 22.10. Zivilrecht III
Montag 26.10. Öffentliches Recht I
Dienstag 27.10. Öffentliches Recht II: Europarecht
Donnerstag 29.10. Strafrecht I
Freitag 30.10. Strafrecht II

Fratres et sorores, orate pro me!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Parusie JETZT!

--- von mir aus auch morgen oder Sonntag, aber auf jeden Fall, bevor am Montag die erste Klausur auf meinem Tisch liegt ---

Freitag, 9. Oktober 2009

Gratuliert man Nachbarn zur Firmung?

Es ist immer interessant, die Statistiken zu meinem Blog zu lesen. Insbesondere manchmal die Fragen, die in Google eingegeben werden, um Antworten zu finden, die die heute vielen unbekannte Welt der christlichen Religion zu verstehen.

Heute fand ich da die Frage: Gratuliert man Nachbarn zur Firmung? Und da die Frage nun schonmal im Raum steht, will ich sie mal beantworten ...

Ich denke, da wird in einem Haus oder einer Straße jemand mitbekommen haben: Das Kind meiner Nachbarn hat Firmung. Das ist irgendwie was kirchliches, soviel wissen die meisten noch. Zur Taufe gratuliert man, zur Hochzeit auch. Aber zur Firmung?

Allen, die sich das fragen, kann ich nur Mut machen: Wenn Ihr gratuliert, tut Ihr auf keinen Fall was Falsches. Die Firmung ist für uns durchaus ein frohes Fest, an dem wir unsere Beziehung zu Gott vertiefen. Wir lassen uns besiegeln mit dem Heiligen Geist. Jugendliche werden darauf vorbereitet, dies als erste eigenverantwortliche Entscheidung in ihrem Glaubensleben zu tun. Nicht mehr ihre Eltern stehen vorn im Mittelpunkt, sondern der junge Mensch selbst sagt sein Ja zu Gott. Das ist aus unserer Sicht etwas, wozu man durchaus jemanden beglückwünschen kann.

Wieweit die Gratulation üblich ist, ist nicht ganz so einfach zu sagen. Bei uns zuhause in Schleswig-Holstein haben zumeist die Leute gratuliert, die selbst zur Gemeinde gehörten, manche von unseren evangelischen Nachbarn aber auch. Aber bei weitem nicht alle. Man fällt - zumindest dort oben - nicht weiter auf, wenn man nicht gratuliert. Aber eine nette Geste ist es trotzdem; und insbesondere, wenn man weiß, dass der Nachbar gefirmt wird oder wurde, darf man ihm diese Freude durchaus bereiten.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

geistliche Bruchrechnung

Nur noch elf Tage bis zum Examen.

Am Sonntag sagte mir ein geistlicher Herr folgendes im Hinblick auf die bevorstehenden Prüfungen:

Der liebe Gott setzt sich nicht auf Löcher.
Aber:
  • Zu einem Drittel kommt es darauf an, dass Du gut ausgeschlafen in die Prüfung gehst.
  • Ein Drittel gibt der Heilige Geist.
  • Und für ein Drittel wirst Du ja wohl hoffentlich selbst gelernt haben ...


  • Ja, für ein Drittel wird es wohl reichen.
    Und selbst wenn nicht: Zum Bestehen genügen auch zwei Drittel. Selbst im juristischen Examen.

    Freitag, 2. Oktober 2009

    Deutschland vor dem Feiertag ...

    Heute war bei Kaufland mein Horrortag. Nicht nur, dass es knackevoll war, als würde es nicht nur morgen nichts mehr geben, sondern nie wieder ...

    ... aber dann kam auch noch eine Durchsage, dass Zwetschgen jetzt nur noch 39 Cent die Kilo kosten. Fein, dachte ich mir. Bleibt gleich noch genug Geld für ne Tüte Deutsch.

    Und dann fragte mich auch noch ne Frau mit starkem Brandeburger Dialekt, was denn dieses Kürbis sei, ob das ungefähr so schmeckt wie Melone. Und an der von Ewigkeit zu Ewigkeit langen Kassenschlange erzählte mir eine ältere Dame, sie habe Bekannte, die, wenn es Geld gibt, immer Lebensmittel für den ganzen Monat einlagern, weil sie nicht in der Lage sind, so einzuteilen, dass sie ihren Kindern auch am Monatsende noch ein Brötchen kaufen können.

    Als ich da rauskam, war ich fix und fertig. Aber der Knaller kommt noch:
    Im Internet hab ich nachgeschaut, wie denn das morgen ist mit unserer Unibibliothek ... Und da las ich:

    28.09.2009
    Wegen der Feiertage am Samstag, dem 03.10.09 bzw. Samstag, dem 31.10.09, ist die Wochenendausleihe der Gelbe-Punkt-Medien sowie der Semesterapparatsbestände bereits ab Freitag, den 02.10.09 bzw. Freitag, den 30.10.09, jeweils 12:00 Uhr möglich.

    Die Bibliothek ist an den Feiertagen geschlossen, an den beiden Sonntagen normal geöffnet.


    Ick gloob, mein Schwein pfeift.

    Donnerstag, 1. Oktober 2009

    Über die Gefahren des Hinabsteigens von Stufen

    Neulich war ich an der Oder spazieren. Hier in Frankfurt ist es so, dass die Promenade von einer ziemlich hässlichen Mauer geziert wird. Nur an wenigen Stellen befinden sich Durchbrüche, wo man eine Treppe hinabgehen kann zum Fluss.

    Und ich bin da hinuntergegangen, und ich kam auf Stufen, die nass waren und fast ein wenig glitschig. Da wurde mir bewusst, dass man immer, wenn man Stufen zum Wasser hinabsteigt, sehr aufpassen muss, dass man nicht ausgleitet, denn je mehr Stufen man hinuntersteigt, desto gefährlicher wird es. Und ich dachte an folgendes Bild:


    Also: Immer schön vorsichtig sein! Man könnte sich den Kopf anschlagen.

    Mittwoch, 23. September 2009

    Marsch für das Leben

    Ich diskutiere im Moment noch mit meinem Gewissen, ob ich dafür meine Examensvorbereitung unterbrechen darf/muss/kann/soll, aber unabhängig vom Ausgang dieser Diskussion möchte ich zumindest darauf hinweisen, dass am kommenden Sonnabend (26.9.) wieder der "Marsch für das Leben" in Berlin stattfindet. Friedlich, schweigend und nur mit 1000 weißen Kreuzen und einigen Schildern zieht ein großer Trauerzug durch die Hauptstadt, der der vielen abgetriebenen Kinder gedenkt. Ohne jemandem einen Vorwurf zu machen, aber dennoch ein Zeichen setzend. Trauernd um die Kinder, die niemals geboren werden durften, obwohl sie lebten. Trauernd um die Menschen, denen es verwehrt geblieben ist, das Licht der Welt zu erblicken.

    Wie Radio Vatikan meldet, sind auch für dieses Jahr eine Reihe von Störaktionen geplant. "1000 Kreuze in die Spree" soll es heißen, wenn es nach den Gegnern ginge. Doch es ist zu erwarten, dass die Polizei die Demonstrationsfreiheit schützt und es keine direkten Zusammenstöße geben wird. Und wenn, dann werden die Trauernden sicher nicht zu Gewalt greifen.

    Los geht es um 13 Uhr mit einer Kundgebung am Neptunbrunnen,
    Größere Kartenansicht
    also vor dem Roten Rathaus (Bahnhof Alexanderplatz), ab 14 Uhr setzt sich dann der Zug in Bewegung zum Trauermarsch, und um 15 Uhr endet die Aktion mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St.-Hedwigs-Kathedrale.

    Wer nicht kommen kann, sollte überlegen, ob er die Aktion im Gebet begleiten kann.

    Freitag, 18. September 2009

    "Entschuldigen Sie ...

    ... Sie haben sich gerade mit einem abgetriebenen Kind eingecremt."

    Die Plakate mit den Schulbüchern und den Brunnen stießen ja schon auf Empörung, mancherorts, aber wie wäre es, wenn der Text lautete wie oben? Radio Vatikan berichtet, Abtreibung werde zunehmend auch zu einem Geschäft. Schlimm genug ist es ja bereits, dass etliche Kinder im Mutterleib getötet werden, weil es den Eltern/der Mutter einfach nicht "gepasst" hat - in welcher Hinsicht auch immer. Unschuldige Kinder, von denen die Strafrechtler drüber streiten, ob sie eigentlich Menschen sind oder nicht. Aber das, was die deutsche Journalistin und Lebensschützerin Alexandra Maria Linder in ihrem Buch "Geschäft Abtreibung" beschreibt, geht buchstäblich unter die Haut: Die Zellen abgetriebener Kinder werden nicht nur für Masern- oder Rötelnimpfstoffe verwendet, sondern auch für Anti-Aging-Cremes zur Hautverjüngung ... Mich erschüttert das gerade aufs Heftigste, bin froh, noch nie so eine Creme verwendet zu haben ...

    Nachtrag: Interessant dazu das Strafgesetzbuch:

    § 168 Störung der Totenruhe
    (1) Wer unbefugt aus dem Gewahrsam des Berechtigten den Körper oder Teile des Körpers eines verstorbenen Menschen, eine tote Leibesfrucht, Teile einer solchen oder die Asche eines verstorbenen Menschen wegnimmt oder wer daran beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.


    Ist die Verwendung in Kosmetik "beschimpfender Unfug"? Ich würd sagen, ja ...

    Joseph von Copertino

    Heute ist es noch einen Monat und einen Tag hin, dass ich meine erste Examensklausur schreiben muss. Vielleicht ein gar nicht so schlechtes Datum, um des Patrons der Studenten - insbesondere für gute Prüfungen - zu gedenken, der heute seinen Todes- und Gedenktag hat. Der Heilige Joseph von Copertino ist in unseren Breitengraden nicht unbedingt der Bekannteste, das aber eigentlich völlig zu Unrecht. Die Geschichten, die über ihn erzählt werden, zeugen von einem großen Glauben und einer wahrhaft unermesslichen Gnade, die ihm zuteil wurde. Wo man ihn kennt, erinnert man vor allem an seine Levitationen. (Aus diesem Grunde haben ihn wohl auch die NATO-Piloten zu ihrem Schutzpatron gemacht.) Einmal soll er 60 m in die Höhe geflogen sein, um ein großes Holzkreuz entgegenzunehmen, das er dann "wie einen Strohhalm" auf der Erde abgestellt habe. Auch werden diese Levitationen von ungewöhnlich vielen Menschen bezeugt. Einmal soll er sich aus der Mitte der gut gefüllten Kirche in die Luft erhoben haben, bis zum Hochaltar geflogen sein und dort eine Viertelstunde den Tabernakel umfasst gehalten haben. Er hatte auch gute Beziehungen zur Natur und zu den Tieren, weshalb er auch als "zweiter Franziskus" bezeichnet wurde.

    Nun aber zu uns Studenten, die wir unseren Prüfungen mit Bangen entgegensehen: Auch Joseph von Copertino hatte so seine Mühe mit dem Studium. Priester sollte er werden, aber er hatte große Probleme mit der Auslegung der Heiligen Schrift. In einer seiner beiden notwendigen Prüfungen auf dem Weg zum Priesteramt wurde er nun ausgerechnet zu seiner Lieblingsstelle befragt: "Selig die Frau, deren Leib dich getragen" (Lk 11,27) - und plötzlich sprach er wie ein Wasserfall, konnte sich kaum bremsen. Bei der anderen seiner Prüfungen war er der neunte von neun Prüflingen. Der Bischof hatte bereits acht von ihnen befragt, wurde dann dringend fortgerufen und sagte: "Die anderen haben gut gelernt, dann wird auch dieser hervorragend sein". So bestand Joseph von Copertino seine Prüfungen.

    Ich werde mich in diesem letzten Monat meiner Vorbereitung auf mein Examen seiner Fürsprache anempfehlen. Wäre ich doch auch so gottesfürchtig wie er, so hätte ich sicher nichts zu befürchten ... Heiliger Joseph von Copertino, bitte für mich!

    Donnerstag, 10. September 2009

    Werbung

    Unsere katholische Studentengruppe ist klein, und immer wieder brauchen wir neue Mitstreiter, damit sie bestehen bleibt. Und wie erreicht man die? Mit Werbung! Da das vorhandene Material nicht mehr auf große Zustimmung stieß, habe ich mich mal drangesetzt und einen neuen Entwurf gemacht - mal sehen, ob wir den wohl drucken lassen ...



    Gefällt es Euch? (Man könnte jetzt sagen, dass die Bilder die Mitte unseres Glaubens nicht rüberbringen. Das liegt einfach dran, dass irgendwie noch nie einer auf die Idee gekommen ist, während unserer Gottesdienste zu fotografieren. Uns fehlt da das Bildmaterial.)

    Dienstag, 8. September 2009

    ohne mich ...

    Irgendwie bin ich echt talentiert. Ich kann richtig gut fangen; insbesondere, wenn es um Viren geht, bin ich zurzeit ganz vorne dabei. Ich krieg sie alle. Jetzt habe ich schon wieder eine ordentliche Erkältung, und das gerade mal sechs Wochen vor dem Examen - wie ärgerlich! Außerdem muss heute abend die Planung des neuen Semesterprogramms für mich ausfallen. Ich hoffte ja vor gut zwei Jahren, dass es nun endlich genug sei den ständigen Abschieden der Studentenseelsorger, aber daran ging nur eines in Erfüllung: dass sich der letzte nicht einmal verabschiedet hat. Na, so war das eigentlich nicht gemeint ...

    Jedenfalls haben wir jetzt wieder einen neuen, den sechsten in meinen sechs Jahren Studentinnendasein, und der geht mit viel Elan und anscheinend einem ganz anderen Stil an die Sache dran. Heute aber ohne mich ... meine Gesundheit ist - zum einen ganz generell und zum zweiten erst recht so kurz vor den Prüfungen - definitiv wichtiger, und in sechs Monaten müssen sie dann sowieso ohne mich klarkommen, dann können sie's ja jetzt schon mal üben. Auch wenn Scheiden bekanntlich wehtut.

    Freitag, 4. September 2009

    Pingu

    Ich habe gehört, es soll Leute geben, die Pingu nicht kennen. Dabei war Pingu mir ein treuer Begleiter durch die Kindheit. Der kleine süße Pinguin aus Knetgummi, seine noch süßere kleine Schwester Pinga, die freche Robbe, die Eltern und viele mehr ... Fast jeden Tag kam im ZDF irgendwann zwischendurch eine 5-Minuten-Folge. Ich liebte sein Tuuut-Tuuuut, wenn ihm etwas nicht gefiel, sein Lachen, wenn er glücklich war und seine Abenteuer, die meinen auf wundersame Weise glichen. Und hier kommt sogar eine Folge, die ich noch nicht kannte: Pingu geht in die Schule!

    Mittwoch, 2. September 2009

    Uns geht's hier doch Gold ...

    Zum zweiten Mal heute stelle ich fest, wie gut es uns hier eigentlich geht.

    "Uns" bedeutet aber in diesem zweiten Fall nicht "uns Katholiken in Frankfurt (Oder), die wir eine Frühmesse haben", sondern "uns Deutschen, Europäern, Bürgern einer westlichen Demokratie". Das stellte ich fest, als ich eben bei Zenit las, dass in Vietnam ein Blogger festgenommen wurde, der die Verfälschung einer Rede von Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe des Landes durch die vietnamesische Regierung kritisiert hatte.

    Uns hier steht das Grundrecht der Meinungsfreiheit und der Pressefreiheit vom Staat verbrieft zu, auch die Freiheit der Religion genießt einen ganz besonderen Schutz. In Vietnam kann Bui Thanh Hieu davon nur träumen, ein Katechumene, der sich offensichtlich bereits sehr für die Kirche einsetzt.

    Ich kann nur alle Blogger bitten, sich vor dem allmächtigen Gott solidarisch zu zeigen mit Bui Thanh Hieu und anderen vietnamesischen Bloggern, die in einer ganz anderen Situation als wir hier von ihrem Glauben Zeugnis ablegen. Beten wir gemeinsam für diese Brüder und Schwestern!

    Vater unser ...
    Gegrüßet seist Du, Maria ...

    Heilige Messe ./. ökumenischer Gottesdienst

    Sponsa Agni fragt, wie es bei uns aussieht, wenn ein ökumenischer Gottesdienst (an zweiten Feiertagen oder generell) in Konkurrenz tritt zur Heiligen Messe. Aus konkretem Anlass hier die Antwort:

    Unsere Gemeinde ist sehr ökumenefreundlich. Generell ja nichts schlimmes, eigentlich ja sogar schön, aber manche "Praktiken" sind nicht unbedingt so, wie ich sie mir wünsche. Nun ist es gerade am kommenden Sonntag so, dass die ökumenische Kinder- und Jugendkantorei unserer Stadt (ich glaube) 20 wird. Also ist es so, wie es zB auch am Pfingstmontag ist: Die Frühmesse um 8 Uhr findet statt, das Hochamt um 10 entfällt zugunsten des ökumenischen Gottesdienstes.

    Nun frage ich mich manchmal, was die dahinterstehende Erwartung der Verantwortlichen ist, und zwar - weil sich auf evangelischer Seite das Problem gar nicht stellt - unserer katholischen Verantwortlichen. Erwarten sie, dass die katholische Gemeinde in die 8-Uhr-Messe geht und danach in den ökumenischen Gottesdienst um 10? Das halte ich für unrealistisch, weil die Gefahr einer (scherzhaft so genannten) "Gnadenvergiftung" droht: Alles möge in Maßen genossen werden, auch der sonntägliche Gottesdienst. Auch zeigt die Erfahrung, dass die Frühmesse an solchen Tagen geringfügig besser besucht ist als an normalen Sonntagen, aber ein Großteil der Gemeinde an diesen Tagen keine Heilige Messe mitfeiert.

    Oder könnte die Erwartung sein, dass die "Superfrommen" bzw. ganz und gar Buchstabentreuen in die Frühmesse gehen und alle anderen in den ökumenischen Gottesdienst, damit da auch viele Katholiken zu sehen sind und wir uns mithin vor "der Ökumene" nicht blamieren? Wahrscheinlich schon eher. Dass das den Großteil der Gemeindemitglieder in die Lage versetzt, eigentlich danach zur Beichte eilen zu müssen (was sie aber ja doch nicht tun), interessiert die Verantwortlichen offensichtlich wenig. Denn diese Praxis wird seit Jahren gepflegt, man könnte sagen, sie hat Tradition.

    Aber es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gäbe. Für den Pfingstmontag hatte ich im PGR einmal vorgeschlagen, statt des Modells "ök. GoDi um 10, danach Beisammensein mit Mittagessen" einmal das Modell "am frühen Nachmittag gemeinsame Kaffeetafel und Austausch, zum Abschluss ök. GoDi gegen 17 Uhr" auszuprobieren, da für diese jährliche Veranstaltung sowieso neue Wege gefunden werden sollten - weil auf beiden Seiten der Teilnahmewille über die Jahre stark abgenommen hatte. Mein Vorschlag wurde vom für die Gemeinde Verantwortlichen aufgenommen mit "Ja, das kann ich dann ja mal im ökumenischen Rat einbringen" und dann wahrscheinlich vergessen, jedenfalls wurde dieser - im PGR durchaus mit Wohlwollen aufgenommene - Vorschlag auch auf der gemeinsamen Sitzung von PGR und evangelischem Kirchengemeinderat nicht mehr erwähnt. Auch die dahinterstehende Argumentation, dass solch eine Vorgehensweise auch denjenigen Gemeindemitgliedern gerecht würde, die sowohl die Heilige Messe feiern (und ganz nebenbei damit auch ihrer Katholikenpflicht genügen) wollen, als auch gern am Leben der Ökumene teilnähmen, verlief sich mit im Sande.

    Aber mir steht der Sinn auch nicht danach, mich hier als HB-Männchen lächerlich zu machen. Ich mache meine Vorschläge in einem Gremium, das den Verantwortlichen berät, und was er dann mit denen macht, muss er verantworten. Ich gehe normalerweise selbst sowieso zur Messe um 8. Von daher: Uns geht's ja hier noch Gold - wir haben ja unsere Frühmesse.

    Montag, 31. August 2009

    Nur für heute ...

    Frei nach den Lebensregeln Johannes XXIII.:

    1. Nur für heute werde ich fleißig lernen, werde meine Intelligenz anstrengen und die Juristerei freudig in meinen Kopf aufnehmen.

    2. Nur für heute will ich dankbar sein, dass es noch sieben Wochen sind bis zum Examen, dass ich in dieser Zeit noch eine Menge lernen kann und dass ich in der bisherigen Zeit auch schon eine Menge gelernt habe.

    3. Nur für heute will ich frohen Mutes sein, dass mein Leben gelingen wird.

    4. Nur für heute werde ich meine Sorgen an Gott abgeben, werde IHN sie tragen lassen und mich selbst nicht damit bekümmern.

    5. Nur für heute werde ich den Menschen fröhlich und glücklich begegnen, ihnen ein Lächeln schenken und ein gutes Wort.

    6. Nur für heute werde ich die Pausenzeiten einhalten, die ich mir mal gesetzt habe, werde auch Feierabend machen und denken: "Ja, ich habe mein Tagewerk vollbracht. Was unvollendet ist, lasse ich Gott vollenden."

    7. Nur für heute werde ich nach Feierabend noch etwas tun, das mir richtig gut tut: Schwimmen gehen oder radfahren oder ein Buch lesen, soetwas.

    8. Nur für heute werde ich darüber hinaus meine Mitmenschen nicht vergessen, ihre Sorgen in mein Gebet einschließen und vielleicht jemanden anrufen, der einen Anruf brauchen kann.

    9. Nur für heute werde ich am Abend zufrieden ins Bett gehen.

    Donnerstag, 27. August 2009

    Mon voyage à Paris

    Eigentlich bin ich ja eine Frau des Wortes. Aber an dieser Reise drohe ich zu scheitern. Also zeige ich Euch ein paar Bilder. Ich hoffe, Ihr findet daran Gefallen.



    Ja, es war eine gute Zeit. Vieles von dem, was ich erlebt habe, kann ich Euch gar nicht sagen. Und jetzt ist es leider vorbei ... Aber was unterm Strich noch übrig bleibt, ist die Erinnerung an eine wunderbare Zeit.

    Montag, 17. August 2009

    Paris II

    Lieben Dank für die Tipps. Ob ich sie alle wahrnehmen kann? Ich weiß es nicht. Es ist in meinem Fall ja nicht nur eine touristische Reise nach Paris, ja, es ist noch nicht einmal in erster Linie eine touristische Reise. Ich fliege dorthin, um etwas zu prüfen, um etwas herauszufinden ... Aber es wird mir sicher genug Zeit bleiben, auch die Stadt ein Stück weit zu genießen. Das ist doch mal was. Also, gehabt Euch wohl und schickt vielleicht mal ein Stoßgebet in meinem Anliegen gen Himmel, wenn Ihr dies lest ... Heute mittag geht es los ...

    Samstag, 15. August 2009

    Paris

    Wenn noch jemand Do's und Don'ts für einen sommerlichen Aufenthalt in Paris hat, dann tut Euch keinen Zwang an. (Ich habe neun Tage dort zu verleben.) Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde ... Ich freu mich auf Eure Kommentare und Tipps.

    Sonntag, 9. August 2009

    "Lager Oderblick"

    Ich war wieder in Polen unterwegs mit meinem Fahrrad. Diesmal von Słubice aus Richtung Süden, nach Świecko. Die Fahrradwege sind dort nicht besonders toll, aber ich wollte mir einfach mal die Gegend ansehen, dort war ich ja noch nie.



    Eigentlich war es erstmal eine relativ "unbesondere" Strecke. Aber nach der Autobahnbrücke und vor Świecko kam dann noch eine Stelle, die mich etwas aus meinem Normaltrott herausriss. An dem Weg stand zuerst nur ein Schild, aber ein gepflasterter Pfad führte zu einer Gedenkstelle ...

    ... für ein KZ. Dort, ganz nahe beim damaligen Frankfurter Stadtteil Dammvorstadt und nur durch die Oder von einem Ort getrennt, an dem ich schon oft gesessen und Ruhe gefunden habe, gab es ein Gestapo-Lager. Mittlerweile habe ich über das "Lager Oderblick", wie die Nazis es euphemistisch genannt haben, etwas mehr herausgefunden. Es handelte sich um ein Umerziehungslager, in dem Männer und Frauen aus 14 Nationen zur Zwangsarbeit untergebracht wurden. Es existierte von Oktober 1940 bis Januar 1945 und war mit einer nominellen Kapazität für 400 Menschen ausgestattet, war aber meist mit 800 belegt. 4000 Personen sind dort nachweislich umgekommen.

    Traurig hat es mich gemacht und nachdenklich. Unsere Geschichte verfolgt uns auf Schritt und Tritt, wenn wir gerade nichts böses ahnen. Auch, wenn ich nichts dafür kann und meine Eltern auch nicht - unsere Nation ist belastet. Und es wird noch lange dauern, bis diese Belastung abgelegt werden darf.

    Mitten in der schönen Natur fand ich heute bei einer Fahrradtour die Gedenkstätte des "Lagers Oderblick".

    Freitag, 7. August 2009

    Meine Kirche


    So sehe ich sie eigentlich am liebsten.

    Donnerstag, 6. August 2009

    Ausruf

    Die kleine Motivation wird gebeten, sich UMGEHEND am Schreibtisch einzufinden ...

    Dienstag, 4. August 2009

    Alltagstrott

    Ich habe ein schönes Wochenende gehabt. Hab letzte Woche Geburtstag gehabt, deshalb waren meine Eltern von Freitag bis Sonntag da, und wir haben einiges zusammen unternommen. Jetzt aber ist wieder der Alltagstrott da, heißt zurzeit: Lernen, lernen, lernen. Den Schadensbegriff beim Betrug habe ich gerade ausführlich behandelt, jetzt arbeite ich einen Fall zum spickmich.de-Urteil des Bundesverfassungsgerichts durch, danach schau ich ein paar aktuelle Urteile an. Um mich davon ein wenig abzuhalten - man ist ja stets in Vermeidungshaltung - habe ich zwischendurch noch eben ein Banner zur Gebetszettelaktion gemacht, das ab jetzt auch hier am Rande prangt. Vielleicht übernimmt es ja noch wer.

    Donnerstag, 30. Juli 2009

    Wie ich einmal einen Gebetszettel veröffentlichte

    Ich sag's gleich zu Anfang: Da hat sich etwas verselbständigt. Eigentlich hatte ich ja nur ein Gebet zum Priesterjahr gebloggt, das mir gefiel ...

    Naja, und das hat dann jemand gesehen, der hat mir eine Freude machen wollen und es mir als Gebetszettelchen designed - und dann kamen wir unabhängig voneinander auf die Idee, die Dinger professionell drucken zu lassen. Wir dachten an 250 oder vielleicht 300 Exemplare für unseren näheren Bekanntenkreis. Wie wir es finanzieren sollten - da hatten wir zunächst keine Idee. Aber das alles fügte sich und kam dann etwas anders:

    Durch Hilfe eines der 153 Fische fanden wir eine überaus preisgünstige Druckerei, und ein weiterer Fisch stellte aus seiner Handgeldkasse das Geld für 5.000 Exemplare zur Verfügung. (Ich hatte so meine Zweifel, was wir mit so vielen davon anfangen sollten, aber die anderen waren überzeugt, dass das kein Problem wäre ...) Also wurde noch geschönt, verändert, überarbeitet, ein Begleittext verfasst, druckfertig gemacht. Und dann kam der Tag, als ich die Bestellung aufgab. Das war vor einem Monat.

    Wir Fische haben dann die Zettel im wesentlichen selbst verteilt. Haben sie an Freunde weitergegeben, haben Pfarrer um ihre Erlaubnis zur Auslage in Kirchen gebeten, ein paar auch an Bekannte verschickt. Das Interesse war groß. Und: Es gab auch Leute, die dafür spenden wollten. Zunächst schien uns das nicht nötig, aber nach drei Wochen zeichnete sich ab, dass unsere Zettel schon bald vergriffen wären. Also nahmen wir die Spendenangebote an und hatten innerhalb einer Woche genug Geld zusammen, um eine zweite Auflage zu drucken - diesmal 10.000 Exemplare. (Das sind fast 20 kg Papier, nur, damit man sich das mal vorstellen kann.) Diese zweite Auflage ist nur wenig verändert. Sie enthält jetzt lediglich einen Hinweis, wo man die Zettel bestellen kann. Ich gab diese genau 30 Tage nach der ersten Auflage in Auftrag. Vorgestern.

    Für die Bestellung haben wir eine eigene E-Mail-Adresse eingerichtet: gebetszettel@popesown.de
    Wir versenden die Zettel gerne und kostenlos. Bei größeren Bestellungen freuen wir uns natürlich, wenn uns angeboten wird, die Portokosten zu übernehmen. Dann senden wir Kontodaten zu.

    Aber wichtiger ist uns, dass das Gebet Verbreitung findet, dass Menschen für einen Priester beten, den sie kennen. Ich kenne schon so manche Menschen, die dieses Gebet täglich beten. Alte Leute, junge Leute, viele Frauen, aber auch Männer, sogar Priester, die es für einen anderen Priester beten. Das kann einer sein, den man besonders mag, dem man für etwas dankbar ist. Das kann auch einer sein, der vielleicht mit seinen Aufgaben überfordert ist, oder einer, der einen Fehler begangen hat. (Machen wir uns nichts vor, Priester sind auch nur Menschen, und gerade diejenigen brauchen unser Gebet, die es nicht so einfach haben ...) Das kann der eigene Gemeindepfarrer sein, der Kaplan, ein Pater aus einem Kloster ... Ich denke, jeder von uns kennt einen Priester, und jeder Priester kann ein Gebet gebrauchen.

    Ich bin überwältigt davon, wie aus diesem kleinen gebloggten Gebet eine große Aktion geworden ist. Unsere Zettel sind schon in vielen Orten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Und vielleicht auch bald bei Dir ...

    Mittwoch, 29. Juli 2009

    dreißig Tage

    Zunächst wurde sie belächelt, danach un- oder kleingläubig bestaunt und zum Teil auch kritisiert: Die Initiative "Vierzig Tage", mit der im Erzbistum Berlin im letzten Jahr vierzig Tage lang ununterbrochen um geistliche Berufe gebetet wurde. Jetzt findet sie Nachahmer, wie ich bei florianus ministrans erfuhr: In diesem Jahr wird vom 3. Oktober bis 1. November in den Diözesen Freiburg, Fulda, Regensburg, Rottenburg-Stuttgart und Speyer dreißig Tage um Berufungen gebetet. Manche Formulierungen erinnern verdächtig an die von der Vierzig-Tage-Aktion aus Berlin, aber was gut ist, muss ja nicht immer neu erfunden werden. Und es kann vielleicht auch für diejenigen, die außerhalb der genannten Diözesen leben, wieder eine Anregung sein, dieses Anliegen erneut mit in ihr Gebet aufzunehmen. Ich jedenfalls freue mich über diese Aktion. Betet ohne Unterlass!

    Dienstag, 28. Juli 2009

    lehre mich lieben

    Schrittlein für schrittlein
    dem ziel entgegen
    immer noch einen
    und danach einen weiteren

    Manchmal weiß ich nicht
    wofür ich noch gehe
    doch dann denke ich
    ich gehe für Dich

    Herr ich erkenne nicht
    was Du mit mir vorhast
    wohin mich der weg führt
    ich kann ihm nur folgen

    Manches scheint sinnlos
    jedoch wird oft plötzlich
    doch noch ein sinn klar
    aber erst später

    Tief im vertrauen
    dass Du auch den rest fügst
    schreite ich weiter
    durch diese welt

    Wenn mir die kraft fehlt
    denke ich an Dich
    wie Du gehangen
    für uns am kreuz

    So viele leiden
    hast Du getragen
    ohne zu müssen
    nur aus liebe zu uns

    So wie Du liebtest
    und für uns schlepptest
    lehre mich lieben
    und ertragen die last

    Montag, 20. Juli 2009

    Studentenessen

    Was isst eine sparsame Studentin? Ich hab dazu ja schon einiges an Beispielen gebracht, heute habe ich nochmal ein leckeres Gericht zur Ergänzung:

    Ratatouille-Pfanne mit Sau


    für zwei Portionen:

    • 500 g Paprika (zurzeit: 1,05 €)
    • gut 400 g Schweinehüftsteak (1,41 €)
    • einen Kochbeutel Reis (0,1125 €)
    • ein Beutel Knorrfix für Ratatouille (0,65 €)
    • 1/8 Zwiebel (keine Ahnung - vielleicht 0,005 €)
    • wenig Öl (0,02 €)
    • 200 ml Wasser (im Mietpreis enthalten)
      macht 3,2475 €
      pro Portion: 1,62375 €


    Reis kochen. Paprika putzen; Paprika und Schweinesteaks in Streifen schneiden. Zwiebel kleinschneiden. Alles zusammen anbraten. Mit Wasser ablöschen. Knorrfixzeug einrühren, leicht köcheln lassen. Reis abtropfen und dazugeben, unterheben. Bisschen noch ziehen lassen, zwischendurch schonmal das Zeug abwaschen, das nicht mehr gebraucht wird. In zwei Portionen teilen, eine für morgen beiseite stellen. Die andere servieren. Guten Appetit!

    (Normalerweise bin ich nicht so für Fix-Produkte. Aber dieses mag ich sehr gern, es geht schnell, enthält frisches Gemüse, kostet nicht viel - und alle paar Wochen hält der Organismus die Glutamate mal aus.)

    Sonntag, 19. Juli 2009

    Frankfurt (Oder) ...



    ... eine Stadt, die so heiß ist, dass sie auch ohne Sonnenschein jeden Abend ein Gewitter erlebt ...

    die andere Seite

    Endlich ist heute das passiert, was schon lange hätte geschehen sollen:

    Ich bin auf die andere Seite der Oder rübergefahren und habe den dortigen Fahrradweg ausprobiert. Von Słubice aus bin ich nach Norden gestrampelt, zunächst ziemlich begeistert von der Qualität des polnischen Radwegs - wo die deutsche Seite nur eine Rille im Gras zu bieten hatte, gab es parallel auf der anderen Flussseite einen gut gepflasterten Weg -, doch dann musste ich feststellen, dass auch der schönste Radweg ein Ende hat. Ungefähr drei Kilometer vor Lebus (bzw. Nowy Lubus auf polnischer Seite) war nämlich Schluss. Dann gab es wieder nur einen Sandweg mit Schlaglöchern und Pfützen. Macht aber nichts, kennen mein Fahrrad und ich ja schon aus dem schönen Brandenburg. Also bin ich weitergefahren, bis ich über die Oder hinweg Lebus sehen konnte. Sah sehr hübsch aus. Also machte ich dort eine Pause und ein Foto. Doch dann zogen Regenwolken auf, und so strampelte ich fast die gesamte Strecke im höchsten Gang zurück, um es noch rechtzeitig vor dem Guss nach Hause zu schaffen. Klappte nicht ganz, aber ich hatte ja eine Regenjacke mit. War also alles nicht so schlimm, und insgesamt war es eine hübsche Tour, vor allem eine sehr ebene Strecke und nicht so durch Steigungen und Gefälle charakterisiert wie die deutsche Parallelroute.



    Mittwoch, 15. Juli 2009

    Zwischenstand

    Mal wieder ne Meldung, damit Ihr wisst, was geht (und was nicht):

    1. Manchmal hab ich den Eindruck, ich würde Fortschritte machen beim Lernen. Manchmal auch nicht.
    2. Morgen machen wir sozusagen "Betriebsausflug" - halber Tag weniger lernen, aber dafür bestimmt ne Menge Spaß.
    3. Es ist heiß, heiß, heiß!
    4. Wer soll denn bei dieser Hitze was lernen?
    5. Fahrradfahren ist irgendwie auch nicht drin bei über 25 Grad.
    6. Das Rote Kreuz wollte mich als Fördermitglied werben. Ich hab gesagt, wir schauen nochmal, wenn ich groß bin und Geld verdiene.
    7. Ich hab heute meinen Führerschein bekommen, hab sogar ne Klasse mehr als auf dem alten.
    8. Wenigstens genug getrunken hab ich heute. (Wenn man schon sonst nix auf die Reihe kriegt ...)
    9. Wenn im Examen Kommunalrecht drankommt, mache ich kreatives Schreiben.
    10. Noch 96 Tage - und ich hab immer noch kein Bandmaß.

    Dienstag, 7. Juli 2009

    Point of no return

    Ab heute ist es klar und nicht mehr zu ändern: Ich schreibe im Oktober meine Examensklausuren. Ich bin angemeldet und es ist jetzt Fakt. Noch 104 Tage. Mein Blog wird leiden.

    Montag, 6. Juli 2009

    Don't give up ...

    Manchmal ist es schon wichtig, ein Lied zu haben. Manchmal kann ein Lied die Angst vertreiben. Oder es kann wenigstens die zitternden Knie etwas fest machen ... und so gehe ich meinen Weg.

    Sonntag, 28. Juni 2009

    Ruhe und Stille

    Mir ist zurzeit mehr nach Ruhe, Stille, Beschaulichkeit als nach Anstrengung und Action. Daher ging meine heutige kleine Radtour auch "nur" an den alten Oderarm an der Strecke Frankfurt-Lebus, wo man ganz in Ruhe sitzen kann ... Da kann man auf das Wasser sehen, da zwitschern die Vögel, da zirpen die Grillen, und manchmal macht es kurz plitsch, dann ist gerade ein Fisch gesprungen. Da kann ich lesen, da kann ich beten, und da kann ich irgendwann feststellen, dass mein Fuß etwas zu weit vorgestreckt war und deshalb jetzt nass ist ... War einfach schön, ganz ruhig ...

    Freitag, 26. Juni 2009

    Ein Gebet zum Priesterjahr

    In der Blogözese ist ja weithin bekannt, dass Papst Benedikt XVI. für die Zeit vom 19. Juni 2009 bis zum 11. Juni 2010 (Herz-Jesu-Hochfest bis Herz-Jesu-Hochfest) ein Priesterjahr ausgerufen hat. Es soll dazu dienen, "das Engagement einer inneren Erneuerung aller Priester für ein noch stärkeres und wirksameres Zeugnis für das Evangelium in der Welt von heute zu fördern". Auch wir Gläubigen sind aufgerufen, für unsere Priester zu beten. Und meiner Meinung nach sollten wir das auch tun. Unsere Priester beten viel für uns, aber auch sie brauchen unser Gebet.

    Im Blog des Colwich Novitiate fand ich ein Gebet, das wohl von einem früheren Erzbischof von St. Louis verfasst wurde, mit dem man hervorragend für einen individuell ausgewählten Priester beten kann. Ich denke, es wäre gut, dieses Gebet an jedem Tag für einen uns bekannten Priester zu beten. Ich erlaube mir, es hier in einer selbst vorgenommenen Übersetzung wiederzugeben:

    O Jesus, unser großer Hoherpriester, höre mein demütiges Gebet für Deinen Priester N.N. Gib ihm einen tiefen Glauben, eine strahlende und feste Hoffnung und eine brennende Liebe, die im Laufe seines priesterlichen Lebens immer weiter wachsen. In seiner Einsamkeit tröste ihn, in seinen Sorgen stärke ihn, in seinen Enttäuschungen weise ihn darauf hin, dass es das Leid ist, durch das die Seele gereinigt wird, und zeige ihm, dass er gebraucht wird von der Kirche, dass er gebraucht wird von den Seelen, dass er gebraucht wird für das Werk der Erlösung. O liebende Mutter Maria, Mutter der Priester, nimm Dir Deinen Sohn zu Herzen, der Dir durch seine Priesterweihe nahe ist und durch die Kraft, die er empfangen hat, um das Werk Christi fortzuführen in einer Welt, die ihn so sehr braucht. Sei sein Trost, sei seine Freude, sei seine Stärke, und hilf ihm vor allem, das Ideal der Gott geweihten Ehelosigkeit zu leben und zu verteidigen. Amen.

    Donnerstag, 25. Juni 2009

    Der Sommerhit des Jahres ...

    ... jedenfalls für die Bewohner von Frankfurt (Oder), die wettermäßig in einem schwarzen Loch zu sitzen scheinen, das den Regen anzieht:



    (Naja, zum Examenslernen ist es eigentlich ausgesprochen gut. Besser als 40° im Schatten.)

    Mittwoch, 24. Juni 2009

    Wenn man keine Ahnung hat ...

    Ich bin ja jetzt niemand, der immer nur auf Politik schimpft oder auf die Politiker. Und dass die nicht von allem Ahnung haben können, ist auch klar. Aber manchmal möchte man doch schreiend weglaufen vor unserem herzallerliebsten Bundesgesetzgeber ... Insbesondere, wenn man die jüngste Gesetzgebung mitbekommen hat und sich nun mal anschaut, wer es eigentlich ist, der das beschlossen hat.

    Dienstag, 23. Juni 2009

    Luftspiegelung?

    Am Horizont erstrahlt ein Licht ... eine Berufsperspektive für nach dem Studium - sozusagen mein Traumjob, ich hab's nur bisher nicht gewusst - bitte betet für mich und mit mir, dass es mehr ist als eine Fata Morgana (Wüstenzeit und Durst hab ich genug aufzuweisen ) ...

    Die Flasche Sekt, die ich letzten Sonntag nach der Firmung vor Erschöpfung nicht mehr öffnen konnte, köpfe ich heute.

    Samstag, 20. Juni 2009

    Das Internet zum Thema Firmung

    Firmung hat gerade Hochsaison, das stelle ich auch bei den Statistiken meines Blogs fest. Seit Google meinen vorigen Artikel indiziert hat, sind die Zugriffszahlen enorm in die Höhe geschossen. Gestern hatte ich 121 Zugriffe, und das, obwohl seit einer Woche kein neuer Artikel erschienen ist. (Normalerweise wären es unter dieser Vorbedingung etwa 20 Hits.) Und unter den letzten 500 Zugriffen auf mein Blog zielten 180 direkt auf den Artikel über die Firmglückwünsche.
    Es scheint kaum jemand so richtig zu wissen, wie man am besten zur Firmung gratuliert. Und wie ich ja schon feststellte: Selbst das "allwissende" Internet hat irgendwie nicht so viel Originelles dazu parat, außer den Wünschen, die man von der Taufe über die Eheschließung bis zur Beerdigung bei jeder Familienfeier anbringen kann. Es ist aber auch schwierig; schließlich ist die Firmung an sich auch ein schwieriges Fest - auch das zeigen meine Zugriffsstatistiken. Da googeln junge Menschen nach der Frage, warum sie sich firmen lassen sollten oder was es für Konsequenzen hat, wenn sie es sein lassen, ob sie dann noch heiraten oder Pate sein können. (Kurzantwort: Heiraten - auch kirchlich - ja, Pate sein nein. Und übrigens verlangen auch kirchliche Arbeitgeber für die Einstellung kein Firmzeugnis, es sei denn vielleicht, man will Priester oder Ordensleut werden.) Katecheten suchen nach Tipps, wie sie die Jugendlichen bloß vor der Firmung zur Beichte hinbekommen sollen. Und irgendein armer Kerl, der offenbar einen Firmgottesdienst vorzubereiten hat, kommt seit Wochen immer wieder mit der verzweifelten Frage, welcher Psalm denn thematisch wohl gut passen möge ... Die einzige Frage, die ich eigentlich in meinen Statistiken vermisse, ist die Frage: Was ist denn jetzt eigentlich mit dem Heiligen Geist? Aber das ist vielleicht auch völlig nebensächlich, schließlich haben wir ja eine große Party zu organisieren, weil unsere Kiddies erwachsen werden ...

    Samstag, 13. Juni 2009

    Glückwünsche zur Firmung

    Morgen ist also Firmung, und die eine Hälfte des Tages war der Vorbereitung in der Gemeinde gewidmet (Liturgieprobe, Pfarrsaal vorbereiten, mentale Vorbereitung der Firmbewerber), die andere den persönlichen. Geschenke einpacken für meine Gruppe, Karten basteln für meine Gruppe, in diese etwas hineinschreiben.

    Da ich eben per Google nach Glückwünschen zur Firmung gesucht habe und dabei kaum was finden konnte, was irgendwie auch nur ein bisschen auf den Heiligen Geist eingeht, habe ich meine eigenen formuliert. Und um Google darum zu bereichern, stelle ich sie jetzt der Welt und Euch zur Verfügung. Vielleicht findet ja irgendwer irgendwann mal hier eine gute Anregung.


    Die Liebe Gottes
    ist ausgegossen in unsere Herzen
    durch den Heiligen Geist,
    der uns gegeben ist.
    (Röm 5,5)


    Lieber [Name],
    zum Empfang der Firmung wünsche ich Dir Gottes Segen und für Deinen Lebensweg stets den Beistand des Heiligen Geistes. Möge er Dich mit seinen Gaben immer begleiten; möge er Dich mit Freude und Mut erfüllen und Dir stets die Stärke und die Einsicht geben, die Du brauchst, um das zu tun, was richtig ist.
    Die Firmbegleitung endet zwar mit dem heutigen Tag, aber mein Gebet für Dich nicht. Du kannst Dich auch weiterhin jederzeit an mich wenden, wenn Du es möchtest.

    Deine Firmbegleiterin [Amica]

    Mittwoch, 10. Juni 2009

    Baurecht

    Heute wage ich mich das erste Mal an eine Baurechts-Klausur. Mein Chef sagt immer, ich soll mehr Zivilrecht lernen als Öffentliches Recht, klar, weil wir drei Zivilrechtsklausuren schreiben und nur eine im "normalen" öffentlichen Recht. (Die zweite fällt dem an unserer Uni verpflichtenden Europarecht zum Opfer.) Aber wer einen ganz sicheren Weg suche, in der Öff-Rechtsklausur durchzufallen, der solle in Baurecht auf Lücke setzen. Ehrlich gesagt, Baurecht interessiert mich wenig. Ich mein, natürlich ist es wichtig für die Menschen, dass sie ihr Haus nicht auf Land bauen, das verseucht ist, weil da mal ne Müllkippe war. Und natürlich ist es wichtig für sie, dass die Abstandsflächen eingehalten werden, damit der Nachbar nicht aus seiner Küche in ihr Schlafzimmer gucken kann und damit noch ein wenig Sonne auf die Terrasse fällt. Aber warum muss ich mich darum kümmern? Es gibt da draußen Leute, die haben Probleme, die weniger Luxus sind ...

    Dienstag, 9. Juni 2009

    Romantik pur ...


    ... war gestern das Abendrot, das ich um die Marienkirche herum aus meinem Fenster anschauen durfte.

    Montag, 8. Juni 2009

    Slumdog Millionär

    Heute mal wieder spontan gewesen. In einer Lernpause am Spätnachmittag hatte ich die Idee, dass man ja mal wieder ins Kino gehen könnte. Also im Netz geschaut, was so läuft. Das einzige, was mich ansprach: Slumdog Millionär. Acht Oscars, da dachte ich mir, das kann man sich mal ansehen. Naja, einzige Vorstellung um 17 Uhr, da hatte ich noch 20 Minuten Zeit um mich ausgehfein zu machen und hinzukommen.

    Der Film ... Mal wieder eine Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Story. Aber keine ganz gewöhnliche. Sie spielt in Indien und handelt von Jamal, einem Jungen, der in den Slums von Mumbai (Bombay) aufgewachsen ist, schon als kleiner Junge seine Mutter verlor und sich fortan mit seinem Bruder Salim und der Freundin Latika gemeinsam durchschlägt. Mehrmals verlieren sie einander, oft entrinnen sie nur knapp dem Tod oder anderen Unannehmlichkeiten, und so gut wie immer bewegen sie sich jenseits des Randes der Legalität, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Salim fängt an, als Handlanger eines Verbrechers zu arbeiten, Latika wird dessen Liebesdienerin. Jamal, der Latika von Kindheit an geliebt hat, versucht alles, um sie zu befreien und ein Leben mit ihr zusammen leben zu können. Letzten Endes geht er zur indischen Variante von "Wer wird Millionär", deren Moderator leider weniger charmant ist als Günter Jauch, und arbeitet sich zum Erstaunen aller bis zur entscheidenden 20-Millionen-Rupien-Frage (das sind etwa 30.600 €uro) vor ...

    ... die dann aber wegen des Endes der Sendezeit erst in der nächsten Sendung gestellt werden kann. Wie das halt immer so ist bei "Wer wird Millionär". In der Zwischenzeit wird Jamal als vermeintlicher Betrüger der Polizei übergeben, denn niemand glaubt, dass ein krimineller "Slumdog" auf ehrliche Weise so weit kommen kann in der Sendung. Dort wird er unter brutaler Folter verhört.

    Und dann ...
    Gibt Jamal die alles entscheidende Frage. Richtig? Verrat ich nicht, guckt selber. Der Film ist zuende. Ich bleib noch sitzen, bis das Licht angeht. Auf dem Heimweg hole ich mir bei Subway's ein Sandwich. Die Sonne scheint, die Straßen sind sauber, hier muss niemand seinen Lebensunterhalt damit verdienen, dass er Kindern die Augen aussticht und sie als blinde Sänger auf der Straße auftreten lässt. Wer sind wohl die Schauspieler von Jamal und Latika gewesen? Bestimmt reiche Inder, die so zum ersten Mal mit den Slums in Berührung gekommen sind. Und was wird jetzt, wo der Film vorbei ist? Werde ich morgen noch an diesen Film denken, und was tue ich übermorgen für die Slum-Kinder, die nicht bei "Wer wird Millionär" gewinnen?

    Mittwoch, 3. Juni 2009

    Ein Ende - oder doch ein Anfang?


    Heute habe ich einen wunderschönen Blumenstrauß bekommen, ich hab mich so gefreut: Meine Firmgruppe hat ihn mir geschenkt.

    Nächste Woche Sonntag ist Firmung; unser Kurs endet jetzt. Jetzt muss ich sie ziehen lassen, meine Jungs. Die letzte Stunde Firmunterricht - ich werd fast sentimental. Inhaltlich haben wir nochmal auf das Gebet geschaut, aber auf sehr anschauliche und humorvolle Weise. Die Frage war: "Was wäre, wenn Gott auf unser Vaterunser akustisch hörbar antwortete?" (vgl. Josef Tasch, Am Vaterunser das Leben lernen, Zum Wesentlichen des Menschseins, 2. Auflage 1986, ISBN 3-77781-0758-5, S. 133-136) Das macht Spaß und bringt dadurch einen sehr guten Lerneffekt hervor.

    Dann haben wir noch ein wenig geredet, über unsere Firmprojekte der letzten Wochen, den Firmkurs an sich und die Firmung überhaupt. Und dann war es auch schon vorbei. Das Vaterunser am Ende der Stunde betete sich anders. "Geht mit Gott" - noch ein Händedruck, dann waren sie draußen. Und mir bleiben ein Blumenstrauß und eine Schachtel Merci - und meine Jungs im Herzen.

    Sonntag, 31. Mai 2009

    153 Fische

    Jesus sagte zu ihnen:
    Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt.
    Da ging Simon Petrus und zog das Netz an Land.
    Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt,
    und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

    (Joh 21,10-11)

    Worum es geht:

    Heute, am Pfingsttag, tritt ein neues Netz in die Öffentlichkeit: Das Gebetsnetz "153 Fische". Gebetet wird im Rahmen dieses Netzes schon seit August 2008, wir teilen dort unsere Sorgen und Nöte, aber auch unsere Freuden und unseren Dank und bringen all dies gemeinsam vor Gott. Aber nun ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem wir uns der Führung des Heiligen Geistes anvertrauen und an die Öffentlichkeit gehen. Warum? Damit wir nicht nur für uns und unsere Anliegen beten, sondern auch für diejenigen, die von außen an uns herangetragen werden. So wollen wir als Christen in der Welt einen Dienst an der Welt leisten und für sie da sein. Wir vertrauen darauf, dass unsere Gebete gehört werden und dass auch unser Netz trägt, wie das der Jünger.

    Wer wir sind:

    Wir sind ein Gebetsnetzwerk katholischer Christinnen und Christen.

    * Wir beten täglich füreinander.
    * Wir teilen miteinander die Freude und tragen unseren Dank vor Gott.
    * Und wir teilen unsere Sorgen und Ängste und stützen uns im fürbittenden Gebet.
    * Wir beten für andere Menschen, insbesondere in den Anliegen, die uns anvertraut werden.
    * Wir pflegen unterschiedliche spirituelle Traditionen und verschiedene Frömmigkeitsformen.
    * Uns eint die eucharistische Spiritualität, die wir nach unseren Kräften leben und fördern, z.B. durch eucharistische Anbetung.
    * Wir bemühen uns, ein glaubhaftes Zeugnis für unseren Glauben im Alltag zu leben.
    * Wir verkünden das Evangelium Jesu Christi im Internet.


    * Unser Netzwerk beruht auf Selbstverpflichtung. Wir sind kein Verein, keine Gemeinschaft mit fester Struktur oder Mitgliedschaft.

    Montag, 25. Mai 2009

    Endlich ein Bild von Amica

    Wolltet Ihr nicht schon immer wissen, wie ich aussehe?

    So:



    Kann man sich selbst machen unter http://www.reasonablyclever.com/mm2/mini2.swf

    Sonntag, 24. Mai 2009

    Ergebnis einer Betrachtung

    Gestern war ich ja, wie bereits geschrieben, auf Fußwallfahrt. Ich will diesmal keinen ausführlichen Bericht schreiben, das hab ich ja die letzten beiden Jahre schon gemacht, und sooo viel anders war es nicht. Es war eine Wallfahrt durch und durch.

    Worüber ich heute schreiben möchte, ist etwas anderes. Ich möchte einen Teil der Wallfahrt herausgreifen, der mir sehr wichtig geworden ist über die Jahre. Jedes Jahr nehmen wir uns das Tagesevangelium vor und betrachten es etwa eine halbe Stunde lang in Stille. Das ist gut, denn man tut es gemeinsam - weil man ja als Gruppe läuft - und doch allein mit Gott. Eine sehr intensive Sache, und manchmal ist es so, dass die Sachen, die man am Wegesrand sieht, irgendwie sehr gut zu dem betrachteten Text passen. (Mir ging es gestern so, als wir an einem Etablissement mit rotem Lämpchen vorbeigingen.)

    Das Tagesevangelium von heute, also Sonntag, das wir betrachtet haben, war aus dem Evangelium nach Johannes 17,11-19. Ich habe mir allerdings nur eine kurze Stelle herausgegriffen, wie es auch empfohlen war, denn Johannes ist zu kompliziert, um in einer halben Stunde so eine lange Stelle zu durchdringen. Meine Stelle hatte mich beim ersten Hören quasi "angesprungen": Joh 17,14.

    Ich habe ihnen dein Wort gegeben,
    und die Welt hat sie gehaßt,
    weil sie nicht von der Welt sind,
    wie auch ich nicht von der Welt bin.


    "Sie", das sind wir, die Jünger Jesu, Seine Anhänger - in heutiger Zeit die Christen. Die Welt hasst uns. Warum? Weil wir nicht von der Welt sind. Wir sind Fremdkörper in der Welt. Zwar sind wir hier hineingeboren, aber dennoch sind wir nicht von dieser Welt. "Wir sind nur Gast auf Erden" - das singen wir häufig, wenn einer heimgegangen ist. Aber warum machen wir uns nicht auch dazwischen öfter mal Gedanken darüber? Ich hab mir das jetzt vorgenommen, denn irgendwie ist der Gedanke tröstlich, wenn ich mich mal wieder mit meinem Glauben nicht angenommen fühle: Ich bin ja nicht von dieser Welt, ich bin hier nur zu Gast.

    Das wiederum führt mich auf einen anderen Gedanken: Ich bin hier zu Gast, also verhalte ich mich auch wie ein Gast. Ich versuche, meinem Gastgeber - der Welt - nicht zur Last zu fallen. Ich versuche, ein Geschenk mitzubringen: meinen Glauben. Natürlich dränge ich mich damit nicht auf - das tun Gäste nicht - aber ich biete mein Geschenk an. Und das tu ich mit Höflichkeit und Fröhlichkeit, wie es gute Gäste tun.

    Manchmal ist das schwer, aber da hilft mir der erste Teil des Verses, den ich betrachtet habe: "Ich habe ihnen dein Wort gegeben." Etwas später im heutigen Evangelium sagt Jesus: "Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit" (Joh 17,17). Wenn Gottes Wort = Wahrheit, kann man den Satz umschreiben in "Ich habe ihnen die Wahrheit gegeben". Und am Anfang des Johannesevangeliums steht ja auch "Das Wort war Gott" (Joh 1,1). Jesus hat uns Gott gegeben, der die Wahrheit ist. Er entzieht sich uns, bald schon, nachdem Er dies alles sagt (ist ja schließlich aus den Abschiedsreden), aber Er lässt uns nicht allein - deshalb betet Er ja, dass Gott uns bewahren soll.

    Eine Frage hab ich mir noch gestellt (und sofort beantwortet): Wenn Jesus heimgeht zum Vater, wenn wir nicht von hier sind, wenn Er uns bisher behütet hat - warum nimmt Er uns dann nicht gleich mit, sondern bittet den Vater, uns zu bewahren? Die Antwort drängt sich auf: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass Er Seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat (vgl. Joh 3,16) - und der muss nun sterben wegen der Sünden der Welt - aber wir, wir sollen Seine Mission fortführen.

    An dieser Stelle war es 18 Uhr, und mit dem gemeinsamen Gebet des Regina Caeli beendeten wir unsere Schweigezeit. Vielleicht sind meine Gedanken nicht neuartig oder brilliant oder bedeutsam, aber für mich waren sie befruchtend und ermutigend. Ein neuer Anstoß. Und den brauchte ich. Ich bin dem HERRN sehr dankbar für dieses Gnadengeschenk und für unsere ganze Wallfahrt - selig der Mensch, der Kraft findet in IHM, wenn er sich zur Wallfahrt rüstet ...

    20 Jahre nach der Wende ...

    ... ist das ostdeutsche Radwegenetz perfekt den westdeutschen Standards angepasst und sogar beschildert!



    N.B.: Dieses Bild entstand heute auf einer offiziellen Nebenstrecke des Oder-Neiße-Radwegs.

    Samstag, 23. Mai 2009

    Komm, Heiliger Geist!

    Wieder einmal ist die Pfingstnovene gekommen, und wieder einmal wollen wir wallfahren ... Heute geht es von der 12-Apostel-Kirche in Schlachtensee zum St.-Paulus-Kloster in Moabit. Und wir werden durch die Großstadt gehen und Gott dabei um die Erhörung unserer Bitten bitten. Schließlich heißt es im heutigen Evangelium: "Amen, amen, ich sage euch: Was ihr vom Vater erbitten werdet, das wird er euch in meinem Namen geben. Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist." (Joh 16,23-24)

    Mittwoch, 20. Mai 2009

    Endspurt

    Der Firmkurs neigt sich seinem Ende zu; nicht mal mehr ein Monat bleibt noch bis zum Firmgottesdienst. Heute ist meine vorletzte Unterrichtsstunde mit meiner Gruppe. Mit dem offiziellen Kursmaterial bin ich durch (meine Jungs sind derart sprechfaul einerseits und bringen andererseits die Dinge so schnell auf den Punkt, dass man sehr vieles in sehr kurzer Zeit fertig bekommt); aber das macht ja nichts. Die Basis an Wissen ist ausgesprochen dünn, was mir jetzt freie Wahl lässt, in welche Bereiche des Glaubens ich sie in den verbliebenen Stunden noch einführen will. Die heutige Einheit könnte man überschreiben mit "Die Heilige Messe - warum und wie?", und auch für das nächste Treffen habe ich mir schon ein Thema ausgesucht: Die Grundgebete der Kirche - einmal anders betrachtet.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich traurig oder glücklich sein soll, dass der Kurs bald vorbei ist. Natürlich hat mich das ganze Zeit gekostet, sogar sehr viel Zeit. Ich habe ja im Unterrichtsbereich weder Ausbildung noch Erfahrung gehabt, dafür aber durchaus hohe Ansprüche an mich selbst. Also habe ich sehr viel Energie in die Vorbereitung gesteckt. Wenn ich das jetzt bald nicht mehr muss, kann ich viel intensiver für mein Examen im Oktober lernen. Das wird gewiss nicht schaden, im Gegenteil, jeder Tag, jede Stunde der Vorbereitung kann das entscheidende Bröckchen Wissen oder Können vermitteln. Man weiß ja nicht so genau, was nachher drankommt. Auf der anderen Seite sind mir diese Jungs einfach dermaßen ans Herz gewachsen in den nur zehn Monaten ... Mit ihrer Fröhlichkeit, ihren Fragen, ihrem sichtbaren Erwachsenwerden haben sie auch mir sehr viel gegeben. Sie werden mir fehlen, besonders diejenigen, die ich sonntags nicht in der Kirche wiedertreffen werde. Ich würde ihnen noch gern etwas mitgeben, egal ob jetzt mehr Wissen oder mehr für ihre Persönlichkeit, ich würde gern etwas mehr noch geben ... Aber vielleicht ist es mir gelungen in den letzten zehn Monaten, in dem einen oder anderen von ihnen ein zartes Pflänzchen zu setzen, mit Gottes Hilfe. Vielleicht wird es wachsen und gedeihen; ich werde es vermutlich nie erfahren. Ernten wird einst ein anderer ...

    Sonntag, 17. Mai 2009

    Firmung in Fürstenwalde, Radtour

    Heute war ein sehr gefüllter Tag. Morgens bin ich in Fürstenwalde gewesen; dort war Firmung mit unserem neuen Weihbischof. Er hat eine sehr gute Figur gemacht, und wenn er in vier Wochen bei uns auch so eine schöne Predigt über die Bedeutung des Sakraments der Firmung hält, bin ich extrem zufrieden.

    Nachmittags hab ich dann mal wieder eine schöne Radtour gemacht.


    Ich bin nahezu bis zum Helenesee gekommen, nur nicht ganz - wollte keinen Eintritt zahlen. Beim nächsten Mal fahr ich vielleicht einmal rum. Diesmal bin ich aber zurückgefahren über Lossow, wo ich zum einen die Kirchenruine angesehen habe und zum anderen noch einen Abstecher zum Bodendenkmal Burgwall gemacht habe. Ziemlich interessant. Der stammt noch aus der Bronzezeit (12.-9. Jh. vor Christus!).



    (Auf die Bilder klicken ...)



    (... um sie zu vergrößern. Wie immer.)



    Dort bin ich irgendwo leider einmal schief aufgetreten und hab mir wahrscheinlich einen Muskel gezerrt. Mein Fuß wird gerade ein bisschen dick. Aber wie sagt man so schön: Ein Indianer kennt keinen Schmerz! Insgesamt habe ich heute gute 24 Kilometer geschafft.

    Samstag, 16. Mai 2009

    Samstag nachmittag

    Samstag nachmittag. Woche zuende. Ausgepowert, Kraft weg, nix mehr mit Arbeit. Anfang der Woche noch Temperatur gehabt, trotzdem losgepowert wie eine Gesunde. Übungsklausur geschrieben. Fahrradtouren gemacht. Gelernt, gelernt, gelernt. Sitzungen und Themenabende und Arbeitsaufträge. Wohnung aufgeräumt, ein bisschen zumindest. Jetzt: Den Nachmittag außerplanmäßig frei genommen, keinen Fall mehr lösen, kein Gutachten mehr schreiben. Ein wenig schlafen, auf dem Bett liegen, einen seichten Film gucken. Nicht einkaufen gehen. Keine Ahnung, woher morgen das Mittagessen kommen wird, aber wird sich schon ergeben. Erstmal Atem holen dürfen.

    Donnerstag, 14. Mai 2009

    Appetit auf mehr

    Refektorium - der klösterliche Speisesaal, wo sich die Mönche treffen um zu essen und die Tischlesung zu hören (jedenfalls bei Benediktinerns). Ein Ort, den man als Außenstehender zumeist nicht zu sehen bekommt, weil er innerhalb der Klausur liegt. Wenn man doch mal hineinkommt (in einem Kloster hatte ich ja mal dieses Glück), dann erscheint es oft altehrwürdig und irgendwie als Platz einer großen Ruhe.

    Refektorium heißt auch das neue Blog von Tom. Wer Tom ist? Keine Ahnung, er verrät über sich bisher nur, dass er aus Karlsruhe ist. Und lässt erahnen, dass er franziskanisch angehaucht ist. Könnte aber interessant werden mit ihm. Willkommen in der Blogözese!

    Mittwoch, 13. Mai 2009

    Psalm in meinem Leben VI: 63

    Gott, Du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

    Dieser Psalm beschreibt die Zeit Davids in der Wüste Juda. Man kann sich vorstellen, dass er dort dürstendes Land gesehen hat, das nach jedem Tropfen Wasser giert - und jeder Tropfen, den es bekommen kann, bringt unmittelbar Blüten hervor. Und doch ist es immer zu wenig.
    So kommt auch er sich vor, und so komme auch ich mir vor: Wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. Dieses Wasser, nach dem ich mich sehne, ist das Eine, das Lebendige Wasser - wir kennen die Geschichte von der Frau am Jakobsbrunnen (Joh 4,1-26). Wer Gott findet, wird nie mehr dürsten. Deshalb suche ich, und bis ich IHN wirklich gefunden habe, dürste ich nach jedem Tropfen, den ich abbekommen kann.

    Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.

    Welcher Ort könnte besser geeignet sein, um nach Gott Ausschau zu halten, als Sein Heiligtum? Heilige Orte suche ich so oft wie möglich auf, gerade dann, wenn mir Gott fern scheint. Einen Tempelbezirk habe ich nicht, aber anwesend ist Gott ja im Allerheiligsten - daran versuche ich zumindest mit aller Kraft zu glauben.

    Denn deine Huld ist besser als das Leben, darum preisen dich meine Lippen. Ich will dich rühmen mein Leben lang, in deinem Namen die Hände erheben.

    Das nackte Überleben ist nicht viel, das wissen wir, wenn wir Menschen in Slums und Flüchtlingslagern "leben" sehen. Es ist ein Elend. Ich bin überzeugt, dass es so ein nacktes Überleben auch in geistlicher Hinsicht geben kann. Gottes Gnade ist natürlich tausendmal besser als so ein geistlich nacktes Überleben, zu wissen: Ich habe einen Beistand in Gott. Ich bin nicht allein. Und dafür will ich Ihn loben, will Ihn bezeugen, mit allem, was mein Leben ist, solange mein Leben dauert.

    Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, mit jubelnden Lippen soll mein Mund dich preisen.

    Das Gegenbild zu den ersten Versen des Psalmes: Wurde dort über Durst geschrieben, der nahe an den Tod heranführt, so beschreibt unser Psalmist hier ein Festmahl. Das Festmahl, das derjenige geistlich essen kann, der Gott kennt. Unsere Seele wird satt an Ihm, wenn wir Ihn gefunden haben. Sie wird gekräftigt, stark gemacht für die großen Anstrengungen, die unweigerlich folgen werden.

    Ich denke an dich auf nächtlichem Lager und sinne über dich nach, wenn ich wache.

    Ja, wenn ich Gott suche, so wird Er nach und nach in meinem ganzen Leben gegenwärtig. Er durchdringt mein Sein ganz und gar, und es gibt keinen Moment, in dem Er nicht präsent ist im Geiste. Ob ich schlafe oder wache, ob ich gehe oder ruhe ...

    Ja, du wurdest meine Hilfe; jubeln kann ich im Schatten deiner Flügel.

    In tausendundeiner Situation in meinem Leben durfte ich Gott schon erfahren, Seine Liebe, Seinen Schutz, Sein Wirken und Eingreifen. Er hat meine unlösbaren Probleme gelöst und mir Unmögliches ermöglicht. Solange Er mich schützt, kann ich jubeln und mich freuen, brauche mich vor nichts und niemandem zu fürchten. Ein beruhigendes Wissen.

    Meine Seele hängt an dir, deine rechte Hand hält mich fest.

    Ich habe meine Hoffnung auf den lebendigen Gott gesetzt, alles auf eine Karte, volles Risiko. Und es war wohl gut so: Er hält mich mit Seiner Rechten.

    Viele trachten mir ohne Grund nach dem Leben, aber sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.

    Man kann manchmal erschrecken, wenn ohne Grund jemand versucht, der eigenen Seele Schaden zuzufügen. Einer, dem ich ausschließlich Gutes tun wollte, wendet sich plötzlich gegen mich, scheint mein (geistliches) Leben beenden zu wollen. Ich weiß nicht, warum er es tut und ich bekomme es erst einmal mit der Angst zu tun. Doch genau hier zeigt sich, ob mein Glaube auch trägt: Ich darf ja darauf vertrauen, dass Gott bei mir ist (auch, wenn ich Ihn nicht wahrnehme) und diejenigen, die mich vernichten wollen, ihr Urteil finden werden. Habe ich dieses Vertrauen? Wenn der erste Schrecken, der erste Fluchtreflex überwunden ist, dann ja. Und dann kann ich mich mutig diesen Menschen stellen. Ich bin ja nicht allein, ich habe ja einen großen Gott, der mit mir ist.

    Man gibt sie der Gewalt des Schwertes preis, sie werden eine Beute der Schakale.

    Und hier wendet es sich nämlich ins Gegenteil: Nicht ich bin es, die sich fürchten muss, sondern die, die sich gegen mich gewendet haben. Die mir ohne Grund nach dem (geistlichen) Leben trachten. Wie es ein südamerikanischer Bischof beim WJT in Köln ausdrückte: "Sage Gott nicht, dass du ein großes Problem hast, sondern sage deinem Problem, dass du einen großen Gott hast!" (zitiert nach Dr. Werner Thissen, Erzbischof von Hamburg).

    Der König aber freue sich an Gott. / Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.

    Dies ist kein gewaltvoller Psalm, sondern ein Psalm, den ein Opfer betet, das befreit werden möchte. Eine flehentliche Bitte an Gott, aus der Todesangst heraus. Ein Kampf um das eigene Vertrauen und ein Wunsch mehr um die eigene Rettung als um das Unheil des Feindes. Ein Psalm, der mir Mut gemacht hat. Gottes Wort gibt Leben. Halleluja!

    To whom it may concern

    Aus gegebenem Anlass: Nein, ich werde an dieser Stelle jetzt nicht über den gestrigen Hondurasvortrag bei der Studentengemeinde berichten. Wer etwas über unseren Kaplan und seine Tätigkeit als Studentenseelsorger oder über den Sozius unseres Kaplans erfahren möchte, der kann dies - wenn er denn schon der selben Gemeinschaft (oder sollte ich sagen: demselben Weg?) angehört - sicher besser durch persönliche Nachfrage selbst erledigen.

    Sonntag, 10. Mai 2009

    16,6 km

    Bin mal wieder Fahrrad gefahren - heute 16,6 km. Langsame Steigerungen ... Mein Ziel liegt für dieses Jahr bei knapp über 40 km. Also, für Anfang Oktober. 40 km Richtung Süden ... Und ich pflege, meine Ziele zu erreichen.

    Freitag, 8. Mai 2009

    Fleederbeersupp mit Klümp


    Heute gab es bei mir Fleedersupp mit Klümp - ein schleswig-holsteinisches Rezept, das ich in meiner Kindheit sehr geliebt habe. Für die Nicht-Norddeutschen, die kein Platt snacken: Es handelt sich um Fliederbeersuppe (=Holundersuppe) mit Klößen. Da bei mir schon länger ein TetraPak Fliederbeersaft rumstand, bin ich es dann heute mal angegangen.

    Man nehme für zwei ordentliche Portionen:

    für die Suppe:
    1 Liter Fliederbeersaft
    Zucker nach Belieben

    für Brandteigklöße:
    200 ml Wasser
    40 g Fett
    40 g Zucker
    120 g Mehl
    2 Eier

    Zunächst das Wasser mit dem Fett und Zucker zum Kochen bringen. Das ganze Mehl auf einmal hinrühren, sodass es einen großen Klumpen ergibt, der sich beim Weiterrühren irgendwann vom Topf ablöst. Abkühlen lassen. Die Eier nacheinander unterrühren (ein wenig mühsam, aber gut machbar).

    Fliederbeersaft mit Zucker abschmecken, sodass er nicht mehr herb-sauer schmeckt, sondern angenehm süßlich. Aufkochen. Mit einem Esslöffel vom Brandteig Klößchen abstechen und diese 15-20 Minuten im nicht mehr kochenden Fliederbeersaft gar ziehen lassen.

    Im Winter heiß genießen, im Sommer kalt. An Tagen wie heute dann wohl lauwarm. Statt Brandteigklößen kann man auch Grießklöße nehmen. Zum Kochen alte Kleidung anziehen oder gut aufpassen ...