Mittwoch, 16. Januar 2008

Wenn ich krank bin ...

Wenn ich krank bin, weiß ich nicht, was mit mir los ist.
Ich weiß nur, dass mein Kummer riesengroß ist.
Wenn ich krank bin, mag ich nicht mal richtig essen
und hoff nur, dass meine Freunde mich nicht vergessen.
(Rolf Zuckowski)

Der Refrain dieses Liedes aus meiner Kindheit begleitete mich heute durch den Tag. Kaum etwas fällt mir so schwer, wie Krankheiten anzunehmen und sie als die notwendigen Pausen zu sehen, die der Körper sich holt. Den ganzen Tag wälzte ich mich von einer Seite auf die andere, wanderte vom Bett an den Computer, wenn es mir zu langweilig war, und vom Computer zurück ins Bett, wenn ich merkte, dass das Fieber wieder stieg und ich müde wurde. Schlafen ging gar nicht, und ich dachte so oft daran, wie viele Sachen ich hinterher nachzuholen haben werde. Lernen, Arbeit ... Und an die schönen Sachen, die ich verpasse. Studentengemeinde gestern, Breslaufahrt-Nachtreffen heute, PGR morgen. Aber mit teils mäßigem, teils hohem Fieber ist selbst mir klar, dass diese Dinge für mich ausfallen müssen. Auch, wenn ich das nicht mag und mich da oft sehr stur stelle.

Seelsorgerische Hinweise wie "Nimm die Krankheit an, verbinde dich in deinem Leiden mit Christus" - ich weiß nicht, vielleicht liegt es an mir, aber ich kann damit zumindest jetzt wenig anfangen. So weit weg scheint mir das Kreuz, und mir ist klar, dass ich im Verleich damit eigentlich gar nix erleide. Dennoch jammere ich und wehre mich, während ER nicht geklagt und nicht gekämpft hat. So erreicht mich als Botschaft letzten Endes doch wieder nur meine eigene Unfähigkeit und Schwäche. Und das ist dann neben Husten und Schnupfen und dem Punchingball, der immer wieder gegen meine Schädelinnenwände dröhnt, nicht tröstlich, sondern deprimierend.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Amica,

ich kenne Deine Gefühle nur zu gut.
Wieviele Male war ich schon in meinem Leben krank, teilweise ernsthaft krank, und ich weiß, dass gute Ratschläge, sicher auch wohlgemeint und vielleicht nicht mal in der Sache verkehrt, eher hinderlich, ernüchternd und deprimierend wirken, weil die eigene Schwäche und Beschränktheit nur noch offener sichtbar wird. Hilfreicher ist da sicher ein liebevolles, einfühlsames Mitgehen ohne große Worte, das dann mehr Kraft und Durchhaltevermögen, auch eine Akzeptanz der Krankheit, ermöglicht. In jeder Krankheit kann jedoch auch eine Chance liegen, mit Jesus Christus und sich selbst neu in Berührung zu treten. Er durchkreuzt unser Leben und lässt uns neu aufbrechen und auf geheimnisvolle Weise wachsen.
Ich wünsche Dir gute Besserung.

Deine anonyme Kommentatorin

Anonym hat gesagt…

>Seelsorgerische Hinweise wie "Nimm die Krankheit an, verbinde dich in deinem Leiden mit Christus"

Du meine Güte ... da hätte ich auch Probleme mit.
Vielleicht geht es besser andersherum: mach Dir klar, daß Er sich in Deinem (und Seinem) Leiden mit Dir verbunden hat und verbindet ...?

Und: Du mußt das nicht um des Kreuzes willen heldenhaft und stoisch durchstehen. Du bist schließlich Gottes geliebtes Kind, und ein krankes Kind darf auch mal ein bißchen jammern und sich bedauern lassen ... ;-)

Anonym hat gesagt…

liebe Amica,
wenn ich Krank bin, sind meine Gedanken:" so mein lieber Körper du brauchst Ruhe und Zeit, nimm sie dir, danach werde ich wieder Gesund".
Es ist Total unangenehm Krank zu sein, und trotzdem Freue ich mich auf das Gefühl und die Dankbarkeit die mich durchströhmt wenn ich wieder Gesund bin ...lächel, freu dich auf deine Gesundheit, sie wird wieder kommen!

Ich wünsche sie dir baldmöglichst