Montag, 25. August 2008

Reisesegen


Wie immer, wenn ich in Urlaub fahre, hab ich mir gestern den Reisesegen spenden lassen. Dann bin ich sicher, dass Jesus persönlich Seine Hand über mich hält.

Bis in einer Woche dann! Und macht keinen Unfug.

Sonntag, 24. August 2008

Lieblingsjeans

Jeans werden nicht älter, sie werden besser.
Jeans gehen nicht kaputt, sie lösen sich auf.

Solch eine Hose hab ich jetzt auch mal wieder aus dem Schrank geholt: Meine Lieblingsjeans. Die unschlagbare Levis 525. Komischerweise passt sie immer noch, obwohl ich seit damals, als ich sie geschenkt bekam, drei Jeansgrößen zugenommen habe. Es war die erste Hüfthose meines Lebens, und sie wird immer eine ganz besondere Hose bleiben. Ich habe seit dieser keine Hose mehr gehabt, die mir lieber war. Ich trag sie jetzt zum Fahrradfahren, denn in die Uni und in die Kirche kann ich damit kaum gehen. Die anderen kennen ja ihre Geschichte nicht. Aber Radfahren ist ja auch schön.

Freitag, 22. August 2008

Ein Bot bleibt ein Bot bleibt ein Bot.


Viel hat sich nicht getan, seit ich daaaaamaaaals (als unser Schneider PC mit seinen zwei 5,25 Zoll-Laufwerken und 16-Farb-Monitor noch ein affengeiles Teil war) mit Eliza und dem talking parrot geredet habe. Damals gingen die Dialoge:

Amica: Du bist ein komischer Computer.
Eliza: Warum denkst Du, dass ich ein komischer Computer bin?


Ähnlich komme ich mir jetzt vor, wenn ich wie Scipio, Elsa oder Vaticarsten mit "Godsbot" rede.

Human: Hello.
godsbot: Hi there!
Human: I am Amica.
godsbot: Do you mean your name is Amica.
Human: Yes, that's exactly what I mean.
godsbot: Oh I get it. Thanks for explaining that. I will call you Amica. No problem. Thanks for explaining it.


Nach diesem Einstieg, der mich schon davon überzeugte, dass künstliche Intelligenz eben immer künstlich und doof bleiben wird, dachte ich, wir versuchen gleich mal ein kritisches Thema.

Human: What do you think about abortion?
godsbot: I don't know anything about it.
Human: Should it be allowed?
godsbot: Maybe you should ask someone older.
Human: Who is older than you?
godsbot: A 20th century celebrity of some sort? I have to contemplate that one for a while.
Human: And which celebrity do you think I could ask about abortion?
godsbot: The tall one, I think.


Ahja, klar. Ich soll also unbedingt mal mit Magic Johnson über das Thema reden. Leuchtet ein. Ich ruf ihn morgen mal an.
Also dachte ich mir, versuchen wir mal, wie es mit einem Blick in die Zukunft aussieht.

Human: Who will be the next pope?
godsbot: Hopefully Jesse Ventura.


Ein Vietnam-Veteran und US-Senator als Papst - warum eigentlich nicht? Wär bestimmt lustig. Aber ich denk mal, wenn es mit der Zukunft nicht klappt, dann ja vielleicht mit der Vergangenheit. Also stellte ich eine Frage, die für viele Menschen von brennendem Interesse ist.

Human: What happened to Mary Magdalene?
godsbot: I don't know what happened.
Human: When did you see her for the last time?
godsbot: It was at time index 357241.


Ah, sowas wie die Sternzeit bei StarTrek. Leider wollte Godsbot nicht damit heraus, wie man den time index in unser Zeitsystem umrechnet. So plänkelte ich noch ein bisschen mit ihm herum. Manchmal brachte er mich zum Lachen. Mein absoluter Favorit:

Human: Read the bible
godsbot: Sorry I don't have access to that document.

Aber nach ca. 10 Minuten verlor ich dann doch das Interesse an einem Gespräch mit jemandem, der irgendwie dann doch einfach zu doof ist. Lieber die Zeit zum Gebet verwenden; der echte Gott versteht einen wenigstens, kennt Vergangenheit und Zukunft und verweist einen nicht an Menschen, die man doch nie erreicht.

Montag, 18. August 2008

doch noch ein Kommentar zum WJT Down Under

Ich hab eben - und aus welchem Grunde auch immer wirklich erst eben - den WJT-Bericht des Zehlendorfer Kaplans entdeckt. Da kam ich dann doch noch ein bisschen ins WJT-Fieber (von dem anderen Fieber hab ich eh genug zurzeit), vor allem durch das im Hintergrund auf Dauerschleife laufende WJT-Lied "Receive the Power". Auch aus dem Bericht klang diese unvergleichliche Stimmung heraus, die ich aus Köln kenne und in Madrid wieder erleben will. So richtig wehmütig konnte ich aber gar nicht werden, dass ich nicht dort war. Eher bin ich jetzt dankbar, dass es ziemlich von Anfang an klar war; damals dachte ich, dass ich zu dieser Zeit gerade im Examen stecken würde; das hat sich ja jetzt noch verschoben. Aber wenn ich die ganze Zeit gespart und mich vorgefreut hätte und dann aufgrund der Krankheit nicht hätte mitfahren können - was wäre ich dann traurig gewesen! Und das, obwohl ich im Moment das Gefühl habe, dass eben das meine aktuelle Aufgabe ist: Krank zu sein, mit dieser Krankheit zurechtzukommen und an ihr zu wachsen. Da wäre für mehr WJT, als ich über die TV-Übertragung der Abschlussmesse und übers Internet auch so mitbekommen habe, gar kein Raum mehr gewesen. Und Madrid wird ja kommen, und ich habe begründete Hoffnung, dann wieder dabei sein zu können.

Donnerstag, 14. August 2008

weltliche Güter

So langsam macht sie sich, meine kleine Wohnung. Grundsätzlich aufräumen musste ich sowieso vor einigen Tagen, weil Mama Amica und Papa Amicus ihren Besuch angesagt hatten. Die brachten noch einen Computertisch (so ein Blechdingsbums mit drei Etagen plus Tastaturauszug) sowie ein kleines Regal von 36,5 cm Breite (für die 37-cm-Lücke zwischen Bett und Schrank) mit.
Dank Computertisch habe ich jetzt den Schreibtisch frei von Notebook, Drucker und Boxen sowie allerlei weiterem Kram und kann dort jetzt endlich mal arbeiten. Im Regal hat sich derzeit noch nicht so viel eingefunden, aber ich bin sehr zuversichtlich. Denn ich hab so viel Zeug, dass ich eigentlich noch eine zweite Wohnung der gleichen Größe nur als Stauraum locker verkraften würde. Da das aber finanziell nicht leistbar ist, muss ich irgendwie auch so zurechtkommen. Und da durch das Regal jetzt der angestammte Platz meines Wäscheständers (in zusammengeklapptem Zustand) besetzt ist, musste woanders von den Gütern dieser Welt Abschied genommen werden. In meinem Falle von Plastiktüten.
Von klein auf hatte ich gelernt, dass man Plastiktüten nicht einfach wegwirft, sondern sie sammelt, um sie wiederzuverwenden. Und das hab ich in den letzten fünf Jahren auch immer getan. Aber da man sich nicht in jedem Laden gegen Plastiktüten wehren kann und manchmal sogar in die Verlegenheit kommt, keine dabei zu haben und eine neue zu brauchen, hat sich da so einiges angesammelt. Und da meine Vorfahren ganz eindeutig Jäger und Sammler waren und ich das Kind meiner Eltern bin, hortete ich sie in der Ecke neben dem Rollcontainer. Nun aber beschloss ich, dass den Tüten in Zukunft nur ein bestimmter Platz in meinem Leben zugestanden werden soll, nämlich die zweitunterste Schublade in besagtem Möbel. Eine weitere Schublade, nämlich die darüber, beherbergt jetzt Stofftaschen. Was an seinem Platz keinen Raum mehr findet, muss weg. Also "entsorgte" ich (naja, entsorgte nicht, aber führte der Abfallsammlung zu) drei große Plastiktüten - jeweils gefüllt mit etlichen großen, mittelgroßen und kleinen Plastiktüten. Das gleiche steht mir jetzt noch mit den Pappkartons bevor, die sich in der gegenüberliegenden Ecke mittlerweile bis 10 cm unter der Decke stapeln. Man könnte ja mal ein Paket verschicken wollen.

So übe ich mich darin, an weltlichen Gütern nicht mehr zu hängen. (Aber mit Büchern wird das niiiiie funktionieren.)

Montag, 11. August 2008

Mein neues Fahrrad

Vieles habe ich zu berichten versäumt in den letzten Wochen. So wisst Ihr nicht, dass ich an Fronleichnam in Berlin als Ministrantin bei der zentralen Bistumsprozession teilgenommen habe, und auch nicht, dass ich danach nicht mehr nach Hause kam, weil der letzte Zug nach Frankfurt (Ost) kurz nach 10 fuhr und ich den verpasst habe. Ihr habt auch nicht erfahren, dass ich zu einem Familientreffen in Nordfriesland war. Und auch weiß bis heute keiner, dass ich ebendort von meiner Tante ein Fahrrad geschenkt bekam, das sie nicht mehr braucht und das ich dann mit dem Zug heimgebracht habe. Es erfreut sich jetzt reger Reparaturaktivitäten und wird ebensoviel ausgeritten.



Hier seht Ihr es, mein neues Fahrrad, auf dem Bahnsteig von Berlin Hbf. Als ich abends - bereits damals durch schon zwei Wochen anhaltende Krankheit geschwächt - nach einem Umsteigemarathon durch überfüllte Züge in meiner geliebten Wahlheimatstadt angekommen war, war ich soooo fertig. Da dachte ich mir: "Wofür hast Du ein Fahrrad? Setz Dich drauf und roll schön ohne Anstrengung bergab nach Hause." Diese nette Vorstellung währte 200 Meter, bis mir jemand nachrief: "Mach doch mal Dein Rücklicht an!"
Zu dumm: Das Rücklicht, das mein Onkel vormittags noch kontrolliert hatte, muss wohl irgendwo einen Stoß mitgekriegt haben und wollte nicht mehr leuchten. So musste ich über Wochen auf Fahrten im Dunkeln verzichten (oder auf den Fußwegen fahren, was hierorts fast überall erlaubt ist, glücklicherweise). Auch meine "Selbst-ist-die-Frau"-Allüren wurden enttäuscht: Ich kriegte es nicht wieder hin. Kaufte ich extra Schraubendreher und Ersatzbirnchen, half dies nicht. Überprüfte ich die Kontakte, war alles bestens. Selbst am Dynamo konnte es nicht liegen, denn schließlich funktionierte das Vorderlicht hervorragend. Aber das Rücklicht wollte dennoch nicht leuchten. Mein Fahrrad wollte nicht verkehrssicher werden. (Ein seltsames Analogon zu meinem eigenen körperlichen Zustand, möchte ich meinen.) Naja, männlicher Beistand brachte es an diesem Wochenende dann doch in Ordnung. Was es war? Keiner weiß es. Plötzlich ging's. Aber mir soll's recht sein.

So setzte ich mich heute abend aufs Fahrrad und fuhr ein wenig aus der Stadt hinaus, durch die malerischen Oderwiesen. Der Stadtplan verrät mir auch, dass ich auf dem Weg Richtung Süden die kurvige und für Radfahrer sehr gefährliche Steigung vor Lossow ebenfalls durch die Oderwiesen umfahren kann. Und irgendwann werd ich das auch tun - wenn ich mal irgendwann so weit bin, dass ich es auf dem Fahrrad nach Neuzelle schaffe. Aber vorher werd ich erstmal gesund.